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Thomas Z.
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4,5
Veröffentlicht am 23. Mai 2017
Nach Querlesen der Rezensionen, bin ich doch überrascht, welches Polarisierungspotetial offenbar "Sin City" innewohnt. Sowohl unter den Höchst- als auch Niedrigstwertungen finde ich hier durchaus nachvollziehbare Beiträge, was eine Grundproblematik von Rodriguez' Comicverfilmung offen zu Tage treten lässt. Sie verschließt sich weitestgehend den herkömmlichen Bewertungskriterien, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen verbietet sich bei einer derart detailgetreuen, ja peniblen Adaption der Miller'schen Vorlage eine isolierte Betrachtung des cineastischen Outputs. Storyline, Mono- bzw. Dialoge, selbst Kameraeinstellung ist bei dieser Herangehensweise determiniert. Das mag man unreflektiert finden, verdient andererseits aber auch Respekt; den gleichen Respekt, den Rodriguez Frank Miller zollt, zumal dieser auch noch als Co-Regisseur mit im Boot sitzt. Zum anderen impliziert das eben auch, dass "Sin City" wie ein Comic auf Leinwandgröße funktioniert, scherenschnittartig mit einem brutalen Zynismus überzeichnet. Mit konventionellen Maßstäben an Acting, Set, Emotionalität etc. kann man hier nicht arbeiten. Auch hilft es nicht, dieser absurden Groteske Kulturpessimismus im Rahmen von pseudo-philosophischen Betrachtungen vorzuwerfen und in deren Zusammenhang auch noch hemdsärmelig Theodor W. Adorno und Walter Benjamin als Rezensionsunterbau aus dem Hut zu zaubern, zumal die beiden geschätzten Philosophen durchaus divergierende Meinungen zum Thema "Film und Gesellschaft" hatten. Kunst kommt von Können, nicht Wollen; sonst hieße es "Wunst" und Kunst ist auch immer kontrovers, soll provozieren, spalten und wieder vereinen. Das scheint "Sin City" ausgesprochen überzeugend zu gelingen. Ob man damit was anfangen kann und ob das nun Kult "ur" ist, muss wohl jeder für sich herausfinden. Ich liebe diesen Trash.... kick ass!
Sin City - ein Kultfilm, herausragende Kritiken, die Bezeichnung als "Meisterwerk,... Die Erwartungen zu solch einem Film sind dementsprechend auch ziemlich hoch, doch als Meisterwerk würde ich ihn nicht bezeichnen.
Sin City kommt mit einem ziemlich coolen und dazu sehr gelungenen Look, der jedoch gegen Ende etwas stört, da man endlich wieder Farbe sehen möchte. Das ist man nicht mehr gewohnt einen Film in schwarz-weiß zu sehen. Die Schauspielart, der Schnitt, der Look und das Storytelling ist sehr gut gelungen in dem Sinne, dass man wirklich das Gefühl hat, dass hier eine Art Comicverfilmung dargestellt wird. Näher an einen Comic kann man nicht kommen und es macht wirklich Spaß sich diesen Film, allein durch dieses Comichafte anzusehen. Die Story besteht aus drei Kurzgeschichten à ca. 40 Minuten und alle spielen in Sin City. Jede Story besitzt andere Protagonisten. So spielt die erste mit Bruce Willis und Jessica Alba, die zweite mit Mickey Rourke und die dritte mit Clive Owen und Rosario Dawson. Die Geschichten unterhalten besetens und besitzen tolle Dialoge und kreative Ideen (was auch durch die tolle Inszenierung hervorgehoben wird), sind kurzweilig und drehen sich fast alle um die gleichen Motive, was leider für Wiederholungen führen und dem ganzen Film doch ein par Längen gibt.
Die Frage die sich stellt ist wieso nur 4 Sterne. Einfach weil es ein spezieller Film ist. Es ist nicht jedermans Film.
Fazit: Handwerklich brillant, die drei Geschichten haben ihre Stärken wiederholen sich jedoch, die Optik ist top, ist aber nach einer Weile etwas störend. Die ganzen "kleinen" Storys top, Film als ganzes etwas Lang.
Sin City, ein Film der in einzigartiger Optik fast nur in schwarz weiß mit ein paar farbigen Stilelementen daherkommt. Das Staraufgebot ist sehr hoch. Der Streifen wird in mehreren Episoden erzählt, deren Fäden alle mehr oder weniger miteinander verwoben sind. Hart und kompromisslos.
„Sin City“ ist düster, dreckig, brutal und einfach nur als Meisterwerk zu bezeichnen. Die Story ist in mehrere Episoden geteilt die alle für beste Unterhaltung Sorgen. Ob Marv´s Rachefeldzug, Hardigan´s kampf gegen einen Kinderschänder oder Dwight´s kopf an kopf rennen gegen einen korrupten Cop. Sowohl die schwarz weiß Optik als auch die Erzählweise und Dialoge des Films sind einmalig und stilistisch wegweisend. Die Schauspieler liefern grandioses und überzeugen alle auf ganzer Linie. Fazit: "Die" Comicverfilmung muss man einfach gesehen haben!
Ein toller Stil, grandiose Schauspieler und coole Geschichten machen diesen sehr Gewaltverheligenden Film zu einem der besten comic Verfilmungen aller Zeiten !
Wenn es darum geht die beste Comic-Adaption aller Zeiten auszuwählen, kommt man um zwei Filme nicht herum. The Watchmen und Sin City. Die Art und Weise wie Rodriguez es geschafft hat, den Stil und das Verhältnis von Licht und Schatten von Miller einzufangen und auf die Leinwand zu bringen ist einfach unglaublich. Die Auswahl der einzelnen Kurzgeschichten war sehr gut. Die Besetzung der einzelnen Rollen hätte ebenfalls nicht besser sein können. Vor allem Mickey Rourke als Marv war ein echter Lottogewinn für den Film. Keiner hätte die Rolle so spielen können wie er. Über Jessica Alba als Goldie muss man nicht viel sagen außer....ATEMBERAUBEND! Clive Owens, Bruce Willis, Elijah Wood, Rosario Dawson... die Liste an Stars erscheint ähnlich unendlich wie seiner Zeit bei Pulp Fiction. Und jeder einzelne macht seinen Job perfekt. Es gibt an diesem Film rein gar nichts auszusetzen. Und das sage ich als jemand, der jahrelang Comics gesammelt hat und Frank Miller's Werke vergöttert. Daher bekommt Sin City von mir auch die Höchstwertung. Ich kann die Fortsetzung nicht mehr erwarten.
"Sin City" ist ganz klar Geschmackssache. Für mich ist Robert Rodriguez' Unterwelt-Parabel der optisch aufregendste Film seit "Matrix", und zugleich eine der besten Comicverfilmungen aller Zeiten. Entscheidend dafür sind drei herausragende Stärken: der innovative Stil, die grandiosen Schauspieler und die bemerkenswerte Kompromisslosigkeit.
Fangen wir mit dem Stil an: "Sin City" sieht anders aus als jeder andere Film, den ich bisher gesehen habe. Am ehesten erinnert die Optik an "Sky Captain and the World of Tomorrow", ist jedoch meiner Meinung nach noch einmal einige Klassen besser. Schwarz-weiße Bilder mit scharfe Kontrasten und krassen Farbtupfern sowie die perfekte Kameraarbeit, die durchaus eine Oscarnominierung verdient hätte, machen jede einzelne Einstellung zu einem kleinen Kunstwerk. Aus diesem brillianten Gesamtbild nochmals hervorzuheben ist die von Quentin Tarantino inszenierte Sequenz mit Dwight und Rafferty im Auto. Was Tarantino aus dem begrenzten szenischen Raum der beiden vorderen Sitze herausholt, ist einfach nur noch grandios.
Der Dialog zwischen Clive Owen als Dwight und Benicio del Toro als Rafferty ist gleichzeitig auch der schauspielerische Höhepunkt des Films. Owen und del Toro beweisen in "Sin City" endgültig, was Kenner auch vorher schon wussten: die beiden sind ohne jede Diskussion Weltklasse. Dieser Kategorie gehört Bruce Willis schon länger an, seine Rolle als aufrichtiger Polizist Hartigan stellt für ihn keine Herausforderung dar. Mickey Rourke hingegen kann zum ersten Mal seit längerem wieder richtig einen raushauen. Weitere positive Überraschungen: Rosario Dawson, Devon Aoki, Nick Stahl und Josh Hartnett. Dazu noch Jessica Alba als Eye-Candy der Extraklasse und Elijah Wood als kannibalistischer Psychopath (!!!). Was für ein Cast!
Und das Beste: dieser Cast darf in "Sin City" ohne irgendwelche Kompromisse loslegen. "Sin City" ist nicht nur düster, es ist rabenschwarz - und blutrot. Ob die teilweise über die Grenzen des guten Geschmacks hinausgehende Brutalität wirklich sein muss, darüber kann man diskutieren. Tatsache ist: sie funktioniert. "Sin City" soll schockieren, es soll Schauer über den Rücken laufen lassen, und es soll im Gedächtnis bleiben. Und das tut es. Garantiert.
Damit im Zusammenhang steht auch die einzige kleine Kritik: Die erzählte Geschichte, besser gesagt die drei erzählten Geschichten, sind straight, klischeefrei und zweckmäßig, aber nicht originell oder gar tiefgründig. Die revolutionäre Vision, die sich im optischen Bereich erkennen lässt, fehlt der Storyline.
Deshalb verpasst "Sin City" ganz knapp die Einstufung als Meisterwerk, ein Meilenstein in der Geschichte der Comicverfilmungen ist Robert Rodriguez bisher bester Film aber dennoch ohne Zweifel. Und für Genießer ist schon allein die Tarantino-Sequenz das Eintrittsgeld mehr als wert.