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Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 10. Dezember 2010
"Danke, dass sie bis zum Ende dieser schrecklichen Geschichte ausgehalten haben!" -
Ein Film, dessen Werdegang mittlerweile mehr über das Werk aussagt, als jedes Review dieser Welt es tun könnte: 2004 von Quentin Tarantino als Vorsitzender der Jury in Cannes aus der Versenkung geholt, erfuhr "Oldboy" kräftig gepushed durch seinen Gönner, eine nahezu beispiellose Stilisierung und Verkultung, die bis heute seinesgleichen sucht. Tarantino empfiehlt Park - dass zeugt für sich gesehen von einer gewissen Konsequenz, drehen sich doch beide seit Jahren um die eigene Achse, und gefallen sich in ihrer absurden Gewaltästhetik und der narrativen Belanglosigkeiten, immernoch selbst am besten.
Auch der zweite Teil der "Vengeance"-Trilogie macht das, was sein Regisseur im Laufe der Jahre perfektioniert hat: Er bebildert und stilisiert Blödsinn.
Manohla Dargis von der "New York Times" verglich Parks Œuvre mal mit einem Werbespot, und sie hatte Recht: Die treibende Musik, die knackigen Dialoge aus dem Off, die Spielereien am Schneidetisch - Die Optik und die Inszenierung "Oldboys" gaukeln das Versprechen einer Virtuosität und Dynamik vor, die der schwachbrünstige Plot zu keiner Zeit einzulösen vermag: Chan-wook Park legitimiert sein narratives Grundgerüst mit all den Anleihen an Dumas damit, dass er in einem Internetchat einmal den Titel "Der Graf von Monte Christo" in die Runde wirft. Wo im großen Vorbild den Charakteren Platz eingeräumt, ihnen eine psychische Entwicklung mit auf den Weg gegeben wurde, da lässt "Oldboy" seinen vor sich dahin mäandernden Plot - wohlwissentlich, seinen Schlusstwist sonst nicht logisch abhandeln zu können - in mystisches Hypnose-Geschwurbel abdriften. Es ist viel heiße Luft um Nichts.
Man würde dem Park jene Räucherstäbchen-Ambitionen vielleicht sogar noch verzeihen, wären sie nicht so symptomatisch für seinen gesamten Film: "Oldboy" schwankt ständig zwischen prätentiöser Selbstüberschätzung und alberner SlowMotion-Selbstgefälligkeit hin- und her; ein homogenes Ganzes will der Rachfeldzug zu keiner Zeit werden. Auf übersteuerte Comicsequenzen inklusive eingezeichneter Linien und grotesken Waffeneinsatz (Merke: Schwarzer Anzug Hammer = Kult) folgt wieder die kalkulierte Geschichte um Inzest und Verrat, flirtet dabei ständig mit dem entrückten asiatischen Ehrbegriff und die dadurch evozierten Rachephantasien, nur um schlussendlich die Konfrontation mit einem goldbezahnten Cartoonbösewicht in dessen begehbaren Alibert heraufzubeschwören.
Nicht nur die geplante Geschmacklosigkeit des Finales und der anschließenden Endeinstellung, sondern auch die komplett hysterische und zunehmend ins Lächerliche abgleitende Mimik und Gestik von Min-sik Choi dürften dabei für einige ratlose Gesichter im Publikum sorgen.
Kurzum: Park tritt auf der Stelle - "Oldboy" ist ein Kino der Kalendersprüche und der großen Gesten, aber auch des reduzierten Inhalts. Armer Octopus!
guter streifen. von der idee her ziemlich cool und an sich auch durchdachte story. kann ich nur weiterempfehlen, auch wenn meine freundin ihn langweilig fand ;-)
Vor einigen Jahren war ich noch eher abgeschreckt von asiatischen Filmen, doch eines Nachts stieß ich auf arte zufällig auf Oldboy und dachte mir, dem gebe ich eine Chance...
Ich wurde eines Besseren belehrt und bekam ein absolutes Meisterwerk zu sehen.
Philosophisch , großartige Schauspieler (allen voran Min-Sik Choi),beeindruckende story und tolle surreale Bilder....
Alle, die vorher nichts mit asiatischen Filmen anfangen konnten: Trotzdem unbedingt ansehen, ihr werdet es nicht bereuen!
Mit Oldboy, dem 2. Teil von Chan-Wook Parks Rachetriloge ist dem Koreaner wohl ein Meisterstück gelungen, wie es viele gute Regisseure höchstens einmal im Leben schaffen. Ohne moralisch belehrend oder aufgesetzt zu wirken, konfrontiert der Film den Zuschauer auf eine sehr direkte Art mit der Schuldfrage, wie sie schwieriger kaum zu beantworten ist. Der Protagonist ist ein geplagter gebrochener Mann, der sich in seiner Ohnmacht derartig massiv zur Wehr setzt, dass sein Peiniger zunächst als sein kleiner Bruder dastehen mag. Die Perfidität mit der sich jedoch Stück für Stück erklärt, was in der Vergangenheit den Lauf der Dinge bestimmte, ist letztendlich, was die Stärke von "Oldboy" ausmacht.
Ein perfekte Symbiose aus prägnanter Action, intelligenten, tiefgründigen Dialogen und tieftraurigen Schicksalen.
Unglaublich, dieser Film lässt einen nach dem Schauen nicht mehr los! Selten soviel (sinnvollen) Interpretierfreiraum in einem Film erlebt. Bin eigentlich kein großer Asia-Film Fan, war auch bei diesem erst einmal skeptisch, aber voellig zu unrecht! Leute, legt eure Abneigung zu Asiafilmen ab (falls ihr eine habt) und genießt den Film, ihr werdet es sicherlich nicht bereuen. Lady Vengeance hat mich leider etwas enttäuscht(trotzdem kein schlechter Film!) und kann meiner Meinung nach nicht annähernd mit "Oldboy" mithalten. S. f. Mr. Vengeance habe ich leider noch nicht gesehen und kann somit nicht darüber urteilen.
Oldboy ist ein Pflichtfilm und gehoert meiner Meinung nach in jeden Deutsch Unterricht der gymnasialen Oberstufe!
Wer ihn nicht gesehen hat, sollte dies schleunigst nachholen.
Bei Oldboy stimmt so viel. Die Filmidee ist spitze: Ein grösstenteils spannender, durchwegs blutiger Rachefeldzug eines Mannes, der nach der Ursache für das Leid, welches ihm zugefügt wurde, sucht, mündet in einen starken, wenn auch etwas überrissenen Plot. Die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller ist grossartig. Der Soundtrack weiss zu begeistern. Optisch gibt es nichts zu bemängeln. Trotz alledem schafft es der Film nicht einen wirklich zu fesseln. Angesichts der tollen Geschichte wünscht man sich uneingeschränkt mit Oh Dae-su mitfiebern und mitfühlen zu können, aber irgendwie funktioniert das nicht so richtig. Wäre Oldboy noch mitreissender inszeniert, wäre er ein wahres Meisterwerk.
Fazit: Alles in allem ein überdurchschnittlich guter Film, absolut sehenswert!