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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 7. Juli 2010
Top Film. Crowe ist in meinen Augen immer ein guter Schauspieler gewesen, aber in diesen, oder besser gesagt durch diesen Film, ist er in meinen Augen einer der Besten überhaupt geworden. Wirklich grandios seine Leistung!
Hier und da kommen ein paar Perlen hervor, aber keiner war wirklich ein Western der alten Schule (ausgenommen "Erbarmungslos" Evt.)
"3:10 to Yuma", oder aber der etwas seltsame deutsche Titel "Todeszug nach Yuma" ist so ein Western der alten Schule.
Pferde,Cowboy, Banditen und Schießereien. Alles was ein guter Western braucht. Aber es kommt noch mehr.
Es gibt hier nicht nur einen Bösewicht, sondern gleich 2.
Crowes Rolle des Ben Wade ist schwer zu definieren.
Einerseits ist er ein Bandit, der raubt und Mordet, er scheut sich nicht seine eigenen Männer zu Opfern, aber er hat seine Grenzen.
Den Farmer Dan Evans (Christian Bale) und seine beiden Söhne lässt er allerdings ziehen, obwohl sie Zeugen seine Raubes sind.
Gegen Ende des Filmes scheint es gar so, das Sympathie ihm verdammt wichtig ist, denn er Opfert sich und seine Manschaft, um Dan Evans seien Würde vor seinem Sohn zurückzugeben.
Genau dieser Aspekt macht den Film noch zusätzlich Interessant.
Den ganzen Film über scheint es eine art Spannung zu geben die aus Hass und Sympathie besteht, welche nochmal durch das geniale Schauspiel von Bale und Crowe unterstrichen wird.
So wandelt sich Crowes Rolle schnell vom Bösewichten zum Sympathieträger, ohne aber diese Bales Rolle abzusprechen.
Auch anzumerken sei hier die Rolle des Charlie Prince der hervorragend von Ben Foster (Hostage,X-Men3, The Punsiher) dargestellt wird.
Wie in "Hostage" spielt er einen PSychopathen, aber er spielt einen gänzlich anderen Psychopathen. Ben Foster zeigt hier wie Wandlungsfähig er ist.
Auch Lobenswert ist das ganze Setting des Films.
Nicht im Studio gedreht wurden die Stadt Bisbie und Contention erst vom Filmteam aufgebaut, genauso wie die Evanes Ranch.
Dadurch kommt ein Flair auf, welches viele Studioproduktionen heuter vermissen lassen.
Für Fans des Western der alten Schule ist dieser Film auf jedenfall ein Muss.
"Todeszug nach Yuma" ist ein wahrhaft beeindruckender und imponierender Western, der das Genre wieder ein wenig aufleben lässt. Die Geschichte wird von Regisseur James Mangold wunderbar erzählt, der die Spannung und den Verlauf nahezu perfekt aufbaut und inszeniert. Dabei erschafft Mangold eine wahnsinnig authentische und zugleich dreckige Atmosphäre, die dem Film zusätzlich eine zuvor selten dagewesen Intensität verleiht. Zudem weist der Film einen tollen Show-down auf, der es nochmal so richtig in sich hat! Der Zuschauer darf sich wahrlich auf die letzte halbe Stunde des Films freuen. Einzig allein der letzte Teil des Show-downs ist eventuell ein wenig zu übertrieben und extrem ausgefallen, vielleicht das einzige kleinere Manko des Films. Jedoch schmälert dies das Sehvergnügen und das Ende selbst keinesfalls. Aber die zweifelsohne größte Stärke des Films ist mit Sicherheit das großartige Spiel der Darsteller. Mit Christian Bale (spielt den Farmer Dan Evans) und Russell Crowe (den Outlaw Ben Wade) vereint der Film zwei der derzeit besten Schauspieler Hollywoods, die den Film zu einem absoluten Erlebnis werden lassen. Beide liefern sich ein wirklich packendes und fesselndes Duell, sowohl in körperlicher als auch in psychologischer Sicht. Beide verkörpern ihre Rollen so dermaßen glaubhaft und authentisch, dass man ihnen jede einzelne Sekunde ohne mit der Wimper zu zucken abnimmt, einfach sensationell!! Aber auch die Nebendarsteller sind bis ins Kleinste mit fabelhaften Schauspielern besetzt, so ist vor allem noch Ben Foster als Ben Wades rechte Hand Charlie Price zu erwähnen. Auch er liefert eine äußerst starke Leistung ab (zu Recht für den Oscar nominiert!).
Fazit: "Todeszug nach Yuma" ist ein absolut faszinierender und aufregender Western der moderneren Art, der dem Zuschauer das Genre wieder schmackhaft machen dürfte. Mit seiner großartigen Atmosphäre und einem Cast in Hochform ist der Film nur jedem Filmfan ans Herz zu legen! Bitte anschauen!!
...im Wilden Westen. In diesem Remake des alten "Zähl bis drei und bete", liefern sich Christian Bale als verzweifelt aufrechter Bürgerkriegsinvalide Dan Evans und Russell Crowe als charismatischer Outlaw Ban Wade ein erstklassiges Schauspielduell. Fordergründig geht es um die Überstellung des gefangenen Banditen zum Zug der ihn ins Gefängnis nach Yuma transportieren soll. So war es in dem Original, das hier allerdings einen entscheidenden Dreh dadurch bekommt, dass Evans Sohn die vor fünfzig Jahren noch eine Randfigur war hier nun die Motivation der beiden Hauptfiguren bestimmt. Die beiden Männer - der aufrechte Vater, dessen Zurückhaltung bei seinem Sohn als Feigheit ausgelegt wird und der gewissenlose und dennoch sympatisch wirkende Bösewicht - fechten im angehenden Verlauf der Handlung einen Kampf um die Seele des Heranwachsenden aus....
....vielleicht auch nicht ganz ohne Eigennutz. Regisseur Mangold bläst das Remake um eine gute halbe Stunde auf (die filmische Vorlage hatte eine Laufzeit von gerade mal 88 Minuten) - doch gewinnt der Film dadurch an Substanz. Die beiden Hauptdarsteller danken es mit herausragenden Performances, doch auch die Nebendarsteller bekommen somit ebenfalls Gelegenheit ihre Parts noch tiefschürfender anzulegen: Gretchen Mol als Evans Ehefrau darf in ihren wenigen Momenten regelrecht scheinen, Ben Foster als rechte Hand von Wade wirkt um einiges unberechenbarer als sein filmischer Vorläufer. Er ist es auch, der wohl Wades Entscheidung zum Finale hin beeinflusst - im weitesten Sinne stehen sich hier zwei Väter mit ihren beiden Söhnen gegenüber und Wade muss erkennen dass sein Ziehsohn (sprich seine rechte Hand) ihm in jeglicher Form moralisch und menschlich entglitten ist, als er den direkten Vergleich mit Evans Sohn ziehen muss. Unterlegt mit einem wunderbaren Score von Marco Beltrami (der sonst mehr im Genre des phantastischen Films tätig ist), tritt "3:10 to Yuma" den Beweis an, dass ein Remake nicht zwangsläufig schlechte Karten haben muss - im Gegenteil. Einerseits erweist man dem Vorläufer eine unglaubliche Referenz in dem man - hauptsächlich im ersten Drittel des Films - ganze Sequenzen übernimmt und sogar ganze Dialogpassagen 1:1 übernimmt nur um diese Struktur im Mittelteil dann mit neuen Ansätzen und Ideen zu füllen (die sich auch homogen zu dem Altmaterial verhalten).
Fazit: Ein echtes Muss für Westernfans - und ein Doppel mit dem Original lohnt sich hier durchaus, allein um zu erleben wie das größtenteils intim wirkende 2-Personen-Stück des Originals (besonders in der letzten halben Stunde) hier intensiver und dynamischer gestaltet wurde......