Alfie: Kritiken

Ein schöner Film über einen New Yorker Playboy, der unterhaltsam aber auch nachdenklich überwiegend ohne den üblichen Hollywoodstoryrahmen daherkommt. Starke Momente aber auch ein paar etwas schlecht konstruiert wirkende.

wieso darf die hauptfigur eines films eigentlich nicht mal durch und durch arschloch sein???

dieser ganze zuschauer-muss-sich-mit-dem-protaginisten identifizieren-können-mist ist blödsinnig und kontraproduktiv!



und abgesehen davon ist alfie im bezug auf gefühle und frauen etwas schräg drauf, aber ob ihn alleine das zum arschloch macht ist fraglich. jeder hat sein päckchen zu tragen!



der film ist natürlich kein meisterwerk, aber erfrischend anders.



ACHTUNG SPOILER!!!!!!!!!!!

ganz besonders gefällt, dass dem zuschauer ein schnulziges happyend erspart wird.

SPOILER ENDE!!!



FAZIT: gelangweilt habe ich mich nicht

Dies ist ein Remake eines alten Michael Cane Streifens, da ich den aber nie gesehen habe kann ich keine Parallelen bewerten sondern den Streifen nur für sich sehen. Leider findet dieser den richtigen Ton nicht und schwankt unentschlossen zwischen Komödie und Drama: zu Beginn macht es richtig viel Spaß dem aalglatten Jude Law zuzusehen und zuzuhören wie er unentwegt direkt in die Kamera mit dem Zuschauer spricht und so einige herrlich komische Äußerung von sich gibt - auch später im Film gibt's ein paar brüllend komische Momente. Im gleichen Maß schleichen sich aber auch zunehmend tragische Szenen und Elemente in den Film die den heiteren Grundton stören - am Ende ist diese Mischung dann deutlich unausgeglichen. Spaß macht's trotzdem über weite Strecken, hauptsächlich durch den großartigen Jude Law der den Frauenvernascher mit Herz, Witz und spielt. Trotzdem, da es keine wirkliche Story gibt und dem Film zunehmend der Saft ausgeht wird's zum Ende hin etwas langatmig!

Fazit: Jude Law ist der ganze Film wert der leider zwischen Komödie und Drama unentschlossen wandelt - trotzdem gar nicht so übel!

Ein sehr unterhaltsamer guter Film, doch beim 2ten Ansehen werden einem die Schwächen bewusst und man merkt, dass der Film hätte viel stärker sein können.

Eines ist klar und daran gibt es keinen Zweifel: Jude Law ist die Idealbesetzung für Alfie. Zumindest optisch. Jedoch lässt es das Drehbuch nicht zu, seinem Charakter mehr Tiefe zu verleihen, will sagen dass, der Zuschauer kann sich nicht 100 Prozentig mit Alfie identifizieren, weil er ein cooles Riesenarschloch ist. Man hätte ihn besser verletztlicher und menschlicher spielen sollen und nicht Frauenverachtent.





Alfie ist der Womanizer schlechthin, er kriegt sie alle...ob alt ob jung, meist Recht nur ein kurzer Blick und schon sind ihm die Frauen verfallen. Er genießt sein Leben in vollen Zügen und macht keinen Hehl daraus seine Mitmenschen auszunutzen, für ihn zählt nur das jetzt. Zu spät bemerkt bemerkt Alfred dass er seine Mitmenschen verletzt und verarscht hat, dies tut ihm jetzt leid, doch es ist alles zu spät, Menschen die ihm was bedeuten, oder bedeutet haben, haben längst mit ihm abgeschlossen und ein neues Leben begonnen und der Herzensbrecher bleibt allein zurück.



Der Zuschauer empfindet aber am Ende des Films kein Mitleid mit dem Gigolo, das ist sehr schade, denn gerade wenn man die oben von mir angesprochene Menschliche Seite mehr herausgearbeitet hätte, hätte man gegen Ende des Films nochmal auf die Tränendrüse drücken können.

Was bleibt ist kurzweilige optisch perfekte Unterhaltung mit einem richtig starken Soundtrack!

Unterhaltsam, aber leer.

Außerdem ist es keine "Komödie", sondern ein "Drama".

Spoiler:
spoiler: Ein "Drama" ist dadurch charakterisiert, dass der Spannungsbogen so verläuft: Es wird immer besser, bis es dann doch schlecht endet. Und genau das passiert hier: Alfie möchte sich ändern (Stichwort "Seelenfrieden"), doch er blitzt überall ab. Zum Schluss blitzt er an sich selbst ab. Apropos Schluss: Dieser Film hat für mein Empfinden keinen echten Schluss... er bricht mittendrinn ab. Warum? Weil Alfie MICH als Zuschauer fragt, ob man nicht vielleicht doch mal überlegen wolle, wofür das Leben taugt. Sorry, aber seine (Bindungs-) Probleme habe ich nicht. Ich habe meinen (Beziehungs-) Seelenfrieden gefunden.