Dass mich dieser Film nicht vom Hocker reißen würde, war mir von vorn herein klar - zum Einen wegen der vielen Kritiken, die ich mir vorher durchgelesen habe, zum Anderen weil ich nicht grade der größte Superheldenfan bin. Die erste halbe Stunde des Films hat mich allerdings dazu veranlasst, Hoffnung zu schöpfen; das Drehbuch schien zwar nichts grandioses zu sein, aber was solls, nicht jeder Film, der heutzutage produziert und konsumiert wird, kann etwas grandioses sein. Ist aufjedenfall mal etwas anderes - ein alkoholisierter, ungepflegter, rüpelhafter Superheld, der der Welt mehr Probleme schafft als nimmt. Smith hat sich gut in die Rolle eingefunden und hat was verdammt "verloddertes" ausgestrahlt - like! Auch Jason Bateman hat seine Rolle als "Retter" Hancocks ganz gut gespielt und mich ein paar mal zum Schmunzeln gebracht. Soweit so gut dachte ich, wird eine durchschnittliche Komödie mit ein paar actionreichen Szenen, die alles in allem ok sind.
Bis sich Rays Frau Mary urplötzlich als Superheldin entpuppt. Es folgt ein vollkommen übertriebenes Handgemenge zwischen Hancock und Mary entpuppt, bis sie zufällig direkt vor dem Büro in dem Ray sich grade befindet (und das sie vorher zufällig zertrümmert haben) stoppen und Ray somit zufällig mitbekommt, dass seine Frau auch eine Superheldin ist und sie Hancock schon vor seinem Gedächtnisverlust kannte. Und dass sie mal verheiratet waren. Und dass sie ihn hasst.
Das war für mich ein bisschen zu viel aufeinmal, irgendwie kam mir das vollkommen aus der Luft gegriffen und konstruiert vor. Das war jedoch nicht alles - dann kommt ja noch die Szene im Krankenhaus, und da war ich dann kurz davor, den Film auszumachen. Plötzlich trifft Hancock ne Kugel, plötzlich liegt er im Krankenhaus, plötzlich erzählt Mary ihm, dass sie nicht mehr unverwundbar sind, wenn sie zusammen sind - und schwupps, steht der Bankräuber, den Hancock in den Knast gebracht hat und der nun Rache üben will, mit Knarre und Ledermantel mitten im Krankenhaus und ballert sie über den Haufen.
Das einzig positive, das ich dann noch gesehen habe, war die Schlussszene, die fand ich ziemlich süß. Den Großteil des Films hätte man sich aber sparen können. Die Geschichte ist einfach viel zu konstruiert und willkürlich und macht in meinen Augen nicht viel Sinn. Ich hätte es besser gefunden, es bei dem Stil aus den ersten 30 Minuten zu belassen und somit eine durchschnittliche Komödie zu produzieren als solchen Nonsens.
Da ich Will Smith aber sehr gerne spielen sehe, hatte ich trotzdem meinen Spaß.
Fazit: Durchschnittlicher Film mit zunehmend planloser Geschichte - ganz nett zum Kopf Ausschalten, mehr leider nicht.