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travisbickle
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23 Kritiken
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5,0
Veröffentlicht am 12. März 2010
Die Dialoge aus "Hautnah" sind wunderbar intelligent und scharfsinnig und triefen vor Sarkasmus. Der Film ist ein einziges intensives Kammerspiel unter vier Personen, das modernen Beziehungsstress haargenau auf den Punkt bringt. Und die Darsteller sind großartig, besonders der oft unterschätzte Clive Owen und die grandiose Natalie Portman.
Es ist ein Vierpersonenstück, das eigentlich auf eine Bühne gehört. Die Beteiligten (Julia Roberts, Jude Law, Natalie Portman und Clive Owen) überzeugen total. Eine tolle Ensembleleistung. Sie spielen einen Arzt, eine Fotografin, eine Stripperin und einen Schriftsteller. Über 90 Minuten reden sie nur über Liebe und Sex, tun es aber nicht (wenigstens nicht vor der Kamera). Es geht um, Treue, Fremdgehen oder Dableiben, um die Vergänglichkeit der Liebe, um die Austauschbarkeit der betroffenen Personen, um Verletzen und Verzeihen. Dabei ist die Sprache das geeignete Kampfmittel. In knallharten, geschliffenen Dialogen gehen die liebenden Kontrahenten auf einander los. Ein Mix aus ’Zimmerschlacht’ und ’Who’s afraid of Virginia Woolf’. Es kann ein Genuss für denjenigen sein, der vielleicht von der Thematik selbst betroffen ist oder war und der heftige Debatten zwischen Liebenden mag.
wirst du nie aufhören zu suchen.....lautet der Untertitel von Hautnah. Wie wahr. und wahr, ehrlich dass ist dieser Film!
anfangs war ich etwas skeptisch: Clive Owen? den ich mal irgendwann im eher schlechten King Arthur gesehen hatte und Julia Roberts, die war noch nie mein fall. einziger Lichtblick: Nathalie Portman, welche ich schon in Garden State bewundert habe und welche zu meinen favouriten gehört. naja man kann es sich ja mal anschauen.....
Und was ich sah war echt grandios: messerscharfe, ironische Dialoge, tolle Darsteller, ein wunderschöner Soundtrack!
selten habe ich einen so ehrlichen film wie hautnah gesehen. Jeder gibt vor wer weiß wie verliebt zu sein und nicht mehr ohne den anderen zu können, aber letztendlich liebt jeder der Protagonisten nur eine einzige Person wirklich: sich selbst.
Auch das hier das Verliebtsein als eine Sucht, eine Droge von der man nicht loskommt dargestellt wird, ist in unserer heutigen Zeit leider allzu wahr: wie in einer rasanten Achterbahnfahrt verliebt man sich neu, da die alte Liebe Routine und schwierig geworden ist. Hier spiegelt sich die Lustlosigkeit der Menschen wieder an der Beziehung, an sich etwas zu ändern, da jeder eben nur an sich selbst denkt und nicht an den Partner. Auch ist es die Angst verlassen zu werden und das Unvermögen an Treue, was die Protagonisten eben so handeln lässt wie sie handeln.
Hautnah ist ein Meisterwerk, welches ohne Kompromisse und rücksicht auf "hollywood-mäßige Moral" seine Geschichte erzählt....
Sicher sind die Schauspieler toll und so weiter aber das alle Kritiker sich zu Lobeshymnen hinaufschwingen aufgrund der Aufrichtigkeit und der Ehrlichkeit des Dargestellten kann ja wohl nur ein schlechter Witz sein.
Wer den Film trotzdem schauen will sollte nicht weiterlesen:
1.Die einzige Szene in der es zwischen zwei Akteuren funkt, ist die Chatszene. Liegt vielleicht auch daran dass wesentliche Teile aller Beziehungen weggelassen wurde.
2.Aus filmischer Hinsicht war klar dass Anna auf das unmoralische Angebot eingehen wird, ansonsten völlig unglaubwürdige 180-Grad Wendung
3.Davon abgesehen dass Dan (Jude Law) Anne schneller aufgibt als die Feuerwehr, scheint er Larry (Clive Owen) wirklich aufrichtig dankbar zu sein. Naja ...
4. Die letzte unglaubwürdige Wendung ist noch die glaubwürdigste: Alice hört von einer Minute zur anderen auf Dan zu lieben, aufgrund des unglücklichen Gesprächverlaufs, vermutlich aber schon viel früher.
5. Das Ende setzt dem Ganzen die Krone auf: Alice ist angeblich tot läuft aber dann trotzdem munter und (völlig blödsinnig) durch die Gegend.