Eigentlich sollte man gar nicht enttäuscht sein, jedenfalls ich war es nicht, denn große Erwartungen mache ich mir nie, wenn ich mir eine Komödie anschaue, allerdings war ich ein wenig überrascht, wenn man die Kategorie Action Komödie liest und sich hinterher fragt, was von beiden jetzt eigentlich stimmt. Besser würde eigentlich der Titel lauten Seichte Unterhaltung mit ein wenig Geballer und Starappeal.
Die Handlung an sich ist nicht wirklich eine Wucht:
Ein Ehepaar, das sich vor 5 oder 6 Jahren kennen lernte, kommen schließlich dem anderen auf die Spur und sie erfahren, dass sie beide Auftragskiller sind, in unterschiedlichen Kompanien und nun werden sie aufeinander angesetzt.
Und so fort und so on
Ist ja klar, dass sie nicht sehr lange auf unterschiedlichen Seiten stehen, is ja klar, dass sie schließlich zum Double Auftragskiller werden und sich gegenseitig die Haut retten.
Nichts besonderes, aber da hätte schon mehr draus werden können, als dass, was es eben jetzt ist: seichte Unterhaltung. Wenn man sich den Film so anschaut, erwartet man immer, dass etwas passiert und hinterher, beim Abspann, hat man das Gefühl, es hat was gefehlt. Ja, das hat es aber sicher und zwar an Spannung.
Warum diese fehlt, ist ebenfalls ziemlich offensichtlich, das liegt klar und deutlich an den Superkräften der beiden. Natürlich haben wir der realen Welt längst den Rücken zugekehrt und drücken ein Auge zu, aber ein wenig mehr Verletzlichkeit der Hauptdarsteller hätte bestimmt nicht schaden können. Schließlich sind sie ja doch nicht irgendwelche Supermen, wie Superman eben oder was auch immer. Sie sollen doch zwei Menschen darstellen, die darauf gedrillt werden, zu töten, aber doch nicht gleich zwei Menschen, die töten können und jedweden Angriff überleben, oder überleben ohne jedwede Verletzung. Das ist schon sehr komisch und nimmt dem ganzen Film an Spannung weg.
Denn jeder weiß natürlich, dass beide überleben, wer will schon einen Brad Pitt oder eine Angelina Jolie in einer Komödie tödlich verletzt sehen?
Aber dann doch wenigstens nicht dieses riesige Aufgebot an ebenfalls ausgebildeten Soldaten. Das lässt sie einfach nur lächerlich aussehen. Da fiebert man auch gar nicht mehr richtig mit, sondern schaut zu, ohne irgendwelche Emotionen, anstatt Angst um seine Lieblinge zu haben. Die ballern sich sowieso durch alles durch und nehmen dabei keinen besonderen Schaden, außer natürlich wenn sie sich gegenseitig verletzen (Stichwort: Jane Smith, die es anscheinend immer auf ihren armen Ehemann abgesehen hat, anstatt auf ihre Feinde). Naja, ein Messer im Fuß hat bis jetzt noch niemandem geschadet und trägt bestimmt zur Förderung der Kampfeswut bei.
Ach ja, beim Stichwort Lächerlichkeit, wäre auch noch gleich die Besessenheit zu erwähnen, mit der die beiden ihren Job erledigen. Da findet es man ja gar nicht mehr lustig, lediglich die Jungs können sich freuen, wenn Jolie in ein hautenges Gewand steigt, um ihr Opfer zu verführen. Nein, danke, aber das ist ein wenig zu viel des Guten. Da schaut es noch besser aus, wenn Pitt sich betrunken gibt. Das macht mehr Spaß beim zu schauen und ist auch lustiger. Bei Jolies Jobverrichtungen fragt man sich allerdings, ob man im richtigen Film sitzt.
Schön und gut, die beiden sind knallharte Auftragskiller, die sich nicht darum kümmern, wen sie alles töten, aber das
Nun, das macht die ganze Gelegenheit einfach nur blöd und lächerlich, anstatt ein Witz und lustig zu sein.
Haha, ich lache mich tot.
Und leider muss ich noch einmal die Realität erwähnen, so nebenbei, obwohl ich ja vorher gesagt habe, ich drücke ein Auge zu. Weil es einfach auch nur absolut urkomisch ist und auch nicht wirklich auffällt. Aber unsere Auftragsmörder scheinen einen besonderen Autoservice zu haben, jedenfalls fährt sich das Auto schon mal selber in die Garage, oder repariert sich von selber. Beispiel: John sitzt hinten im Auto, Jane springt raus (sie hat es gefahren) und das Auto kracht einen Abhang hinunter. Brad Pitt sieht wenigstens ein wenig angeschlagen aus, oder zumindest so, als hätte er sich im Schlamm gewälzt, aber das Auto
Nun, jedenfalls fährt Jane es spätestens zwei Szenen danach wieder und es hat nicht einmal einen Kratzer. Ein Wunderauto. Jeder will das besitzen!
Außerdem müssen die beiden sehr viel Geld haben, damit sie ihr Luxushaus einfach so zerstören können. Klar, bei Action Filmen wird nie besonders viel Aufmerksamkeit auf das Rundherum gegeben, aber trotzdem
Wer so ein schönes Haus besitzt, sollte schon mal besser darauf aufpassen.
Der Witz kommt leider ebenfalls ein wenig zu kurz, und wenn man lacht ist es eigentlich grundsätzlich wegen den Schauspielern oder der Handlung. Brad Pitt beim Pinkeln zu zuschauen ist sicher sehr interessant. Viele witzige Szenen oder Momente gibt es leider nicht und wenn, dann in der ersten Hälfte des Films, in der zweiten wird die Handlung von Action übernommen, die, wie gesagt, auch niemanden besonders vom Hocker reißt.
Einziger richtiger Pluspunkt sind die Darsteller. Das Erfolgsrezept eines Films, auch wenn er eigentlich mittelmäßig oder schlechter ist: Gib die Handlung in einen Topf, füge etwas Starpower hinzu und schon hast du das perfekte Gericht.
Brad Pitt und Angelina Jolie sind einfach goldrichtig getroffen und überzeugen als Ehepaar mit Schwierigkeiten. Nur ihr Charisma und Ausstrahlung helfen über das schwache Drehbuch hinweg und geben der Geschichte so etwas wie Sinn. Jeder freut sich, die Mädchen schwärmen für Pitt, die Jungs für Jolie, und alle sind zufrieden. Wer kann sich schon beschweren?
Andere Darsteller fallen nicht auf und werden auch nicht gebraucht, da sich sowieso alles auf die beiden konzentriert, und darüber sind wir ja auch sehr froh.
Fazit: Ein Film, den man sich grundsätzlich nur wegen der Stars anschaut, der auch stellenweise unterhält, größtenteils aber einfach nicht wirklich überzeugt, und nur wegen seiner Darsteller halbwegs auf dem Niveau gehalten wird.
Wer nichts anspruchsvolles sucht, sich schöne Leute anschauen will und auch auf Superhelden im Doppelpack steht, ist hier goldrichtig, alle anderen sollten sich etwas besseres suchen.