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niman7
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5,0
Veröffentlicht am 23. Januar 2013
"21 Gramm" hat mich emotional sehr stark berührt. Eine unglaubliche Geschichte die grandios gespielt ist. Wenn ich allein an diese verrückte Geschichte, krieg ich schon Gänsehaut. Ein Film, über den man sich noch Tagelang gedanken macht. Ein Film, über den man ständig nachdenkt und sich fragt wie man in dieser Situation gehandelt hätte. Wunderschöne Musik. Anfangs ist es schwer reinzukommen aber man gewöhnt sich relativ schnell an die Erzählweiße.
Also mein Fall war das irgendwie nicht. Ich habe schon die verschiedensten Dramen gesehen, aber der hier hat mir nicht gefallen. Er berührt zwar teilweise und ist auf seine Weise einzigartig, aber ich hab mich sehr schwer mit dem Film getan. Ziemlich verwirrend, sodass man erst gegen Ende etwas gefallen an dem Film findet. Vorher habe ich mich echt gelangweilt. Scheint aber echt Geschmackssache zu sein, da den meisten der Film ja gefallen hat. Für mich leider nur ein mittelmäßiges Drama. Sind nur knappe 5 Punkte geworden...
1. Ein geläuterter Ex-Knacki mit paulinischem Credo überfährt 2 Kiddies plus deren Erzeuger und begeht Fahrerflucht. Fortan wird er von seinen Schuldgefühlen zerfressen.
2. Die Mutter/Ehefrau der Überfahrenen triftet daraufhin wieder in den bewältigt geglaubten Drogenkonsum ab. Aus Hilf- und Sinnlosigkeit werden im Verlauf Wut und Rachegelüste.
3. Ein Matheprof bekommt somit (s. 1.) ein neues Herz. Der neue Takt in seiner Brust animiert den nachdenklichen Zahlenjongleur zur Recherche nach dem Spender.
11. Frau des Ex-Knacki zu diesem: "Früher als du noch an nichts geglaubt hast, habe ich dich verstanden. Heute... Das Leben muß weitergehen, mit oder ohne Gott."
22. Mutter der Überfahrenen (welche der Prof. durch seine Recherche gefunden hat und aufgrund seiner Dankbarkeit für und mit dem Herz von Michael liebt) zum Prof: "Du hast das Herz von Michael, du bist in seinem Haus, du f...st seine Frau - tu' was!"
33a. Die Frau des Profs hat ohne sein Wissen abgetrieben. Seit seiner Krankheit will sie aber unbedingt ein Kind von ihm. Auf ihren Vorwurf, daß sich doch sonst keiner um ihn gekümmert hätte, er: "Du bist zurückgekommen, weil du einsam warst."
33b. Der Prof weiß, daß auch sein neues Herz bald schlapp machen wird. Soll er den Ex-Knacki, dem er aufgelauert hat, aus Verbundenheit zu seiner neuen Flamme (s. 22.) töten? Tötet er dann nicht auch den, der ihm indirekt sein jetziges Leben ermöglichte?
Showdown ;)
111. Herrliche Knastszene: Lehrer und Schüler (=Ex-Knacki) wetteifern wer das bessere Bibelzitat hat um den jeweiligen Standpunkt zu rechtfertigen.
222. Mutter der Überfahrenen hat endlich Gelegenheit ihren Seelenpeiniger (Ex-Knacki) zu vermöbeln, dem dies mehr oder weniger gefällt.
333. Der anwesende (s. 222.) Prof löst dieses bizarre Szenario auf seine Weise auf.
Chillout:
1111. Ex-Knacki (jetzt weniger paulinisch) wurde also ordentlich vermöbelt, hat sogar noch einen weiteren Ablaßbrief von den Sheriffs bekommen [nette Szene], darf sich rasieren und nach Hause gehen.
2222. Mutter der Überfahrenen hat den Fertilitätstest mit Michaels Herzträger positiv abgeschlossen und darf schüchtern lächeln.
3333. Der Prof schließt seine Recherchen bei schwindendem Bewußtsein ab.
Fazit:
Der Standardzuschauer wird sich herzlich langweilen und der Cineast mit besagtem déjà-vu-Erlebnis nach Hause trotten. Für die Nachdenklichen und Geduldigen ein durchaus sehenswerter Film, in dem die (anachronistischen) Sequenzen (meistens als Preview) mehr stören als helfen: sie konterkarieren den ohnehin kaum vorhandenen Spannungsbogen, da sie die Geschichte noch vorhersagbarer machen.
Starke Schauspieler, nicht nur die drei Protagonisten. Der geneigte Zuschauer wird noch die ein oder andere Frage mit nach Hause nehmen.
Auf Jeden Fall der emotionalste Film von Alejandro Gonzalez Inarritu............und auch der philosophistischste...........er schafft es wieder perfekt 3 Geschichten/Schicksale miteinander zu verbinden..............auch wenn es hier etwas schwerer fällt als in Amores Perros, da der Anfangsteil doch sehr kompliziert und nicht chronologisch, geschweige denn linear, doch wenn es zum Schluss hin sich langsam entwirrt ist die Wucht, die einen überkommt nur um so größer
Also mir hat der Streifen gefallen. Am Anfang relativ undurchsichtig und verwirrend und zum Ende hin logisch! Was soll man dazu sagen? Einer von Sean Penns besten Filmen ever...
Ich finde man kann es, wie es meine Vorgänger haben, auch übertreiben. Man kann nun mal nicht unendlich viele neue Filme machen! Und vielleicht sollte man auch mal im Film nicht so viel denken, sondern einfach mal abschalten und genießen.
Inarritu bietet spannende Charaktere, starke Konflikte und überraschende Wendungen - und zwar so sehr, dass er mit seinem Material tatsächlich drei Filme hätte drehen können, die an sich gut geworden wären. Aber die gnadenlose Dramatisierung und Zuspitzung der Konflikte, die vollkommen künstliche Zusammenführung der Schicksale wirkt derart gewollt, dass die Glaubwürdigkeit verloren geht. Handwerklich ist der Film wahnsinnig gut und ausgefeilt, die Schauspieler geben alles, aber es ist - wie immer bei Inarritu - zu viel des Guten. Da hilft keine künstliche Aufbrechung dramaturgischer Konventionen, kein Vermixen von so vielen Motiven wie Gottesgläubigkeit, der Philosohpie der Mathematik, Drogenproblemen, Unfalltod und Organspende.
Verglichen mit der Anzahl von Zeitsprüngen wirkt zwar sogar Tarkowskis "Spiegel" linear, dennoch weiß Innaritus zweiter Film zu fesseln, was nicht zuletzt den grandiosen Leistungen der drei Hauptdarsteller zu verdanken ist, besonders Sean Penn bietet hier eine unglaublich intensive Performance. Überhaupt ist Intensität DAS Stichwort, wie auch in "Amores Perros" wird der Zuschauer hier mitten in die tragischen Schicksale dreier Personen geworfen, und auch hier gibt es keine klare Unterteilung in "gute" und "böse" Menschen, durch die verschiedenen Perspektiven kann man sich selbst ein eigenes Bild von der Gesamtsituation machen, gerade weil jede Person in ihren Handlungen und Reaktionen stets nachvollziehbar bleibt, bietet der Film viel an Emotionalität. Auch die Zusammenfügung der einzelnen Handlungsstränge gelingt dem Drehbuchregisseur hervorragend, wenn auch durch die "Herzgeschichte" ein Hauch von etwas Übernatürlichem in die Geschichte kommt. Aber ohnehin bleiben die Wirren von menschlichen Seelen das Hauptthema des Films, welcher in seiner Struktur oftmals dem Prinzip "Zuerst die Antworten - dann die Fragen" folgt und somit auch eine besondere Faszination entwickelt. Trotz der sehr verschachtelten Struktur kann man dem Film jedoch weitgehend gut folgen, gerade wenn man im Vorfeld eine kurze Zusammenfassung der ohnehin nicht gerade umfangreichen Story gelesen hat. Es sind die Emotionen, die Reaktionen und die Taten der Personen, die hier im Vordergrund stehen, jede mit ihren eigenen Leiden, mit ihren eigenen Problemen und Sorgen, Stärken und Schwächen. Und die hervorragende Darstellung dieser durch die Schauspieler wird auch durch die zahlreichen Zeitsprünge nicht gestört. Insgesamt ein gewohnt großartiges Schicksalsdrama von Alejandro Gonzales Innaritu, welches weniger sperrig ist, als es zunächst den Anschein hat und von seinen bisherigen drei Filmen die wohl besten Schauspielleistungen bietet, im Gesamtbild hat meiner Meinung nach jedoch sein Erstling "Amores Perros" die Nase vorne. Dennoch ist "21 Gramm" jedem anspruchsvollen Filmfreund zu empfehlen. Meiner Meinung nach zudem die bisher beste Performance von Sean Penn, habe selten so sehr mit einer Filmfigur mitfühlen können.
Mit "21 Gramm" ist Regisseur Inarritu ein wirklich faszinierendes und packendes Drama gelungen, das dem Zuschauer einiges abverlangt. Der Film erzählt parallel 3 anfangs unabhängige Geschichten, die im Laufe des Films immer weiter zusammenlaufen. Diese werden jedoch alle in chronologisch ungeordneter Reihenfolge erzählt, so dass der Zuschauer gezwungen ist, jede einzelne Sekunde dem Geschehen zu folgen. Man braucht gut eine knappe halbe Stunde um überhaupt einen roten Faden erkennen zu können, doch ab dann ist "21 Gramm" mitreißendes Kino. Die ganze Atmosphäre des Films ist rundum gelungen. Durch sein leicht düsteres und nicht ganz so farbintensives Gewand verleiht Inarritu dem Film die passende Stimmung mit der er die Trostlosigkeit, das Elend und die Ausweglosigkeit der Personen perfekt widerspiegelt. Vor allem ist es aber den drei Hauptdarstellern zu verdanken, dass das ganze Konzept auch wirklich aufgeht. Sowohl Sean Penn, Benicio Del Toro als auch Naomi Watts spielen ihre Rollen nahezu perfekt und gehen in ihren Charakteren richtig auf. Besonders Watts spielt die verzweifelte Mutter mit einer selten davor dargewesenen Intensität und Glaubhaftigkeit. Aber auch die anderen Darsteller stehen ihnen in nicht viel nach und komplettieren das rundum gelungene Bild des Films.
Fazit: "21 Gramm" ist ein wirklich beeindruckendes und emotional bewegendes Meisterwerk geworden, das mit seiner tollen Atmosphäre und den überragenden Darstellern wahrlich brillieren kann. Einzig die fast schon zu anspruchsvolle und anfänglich leicht verwirrende Erzählweise verhindert die volle Punktzahl. Für einen packenden Filmabend ist "21 Gramm" nur jedem wärmstens zu empfehlen! 9.5 Punkte
Faszinierendes Drama mit erstklassigen schauspielerischen Leistungen.
Trotz puzzelhafter Erzählweise bleibt der Film relativ durchschaubar, vielleicht ein leichter Kritikpunkt. Was diesen Film jedoch ausmacht, sind die unterschiedlichen (hervorragend gespielten) Charaktere, die in einer extremen Gefühlswelt leben und zum Nachdenken anregen. Wenn man sich in diese Figuren hineinversetzen kann, lässt einen der Film nicht mehr los.
Fazit: Gelungene Story ohne viel Action, dafür einer Menge Gefühl und tiefsinnigen Charakteren, die überzeugend dargestellt werden.