Es ist eigentlich eine Schande, aber ich muss zugeben, dass ich mir "Predator" noch nie komplett angesehen habe. Ich hab ihn immer mal ein wenig im TV geguckt, doch nie ganz, und es wurde mal Zeit, dass ich dies nachhole. Dass mir der Film gefallen würde, war eigentlich von vornherein klar und so war es dann auch. "Predator" bietet stumpfe, recht sinnfreie Action, unterhält dabei aber sehr gut.
Die Story ist bei weitem nichts Besonderes. Es geht ja eigentlich nur um eine Gruppe von Söldnern, die durch den Wald ziehen und auf ein Alien stoßen. Von da an ist das Ganze nur noch eine Katz- und Mausjagd, denn der Predator will sie alle töten. Da hat er nur seine Rechnung nicht mit Arnie gemacht. Also die Story ist dünn. Viel mehr gefällt aber die Umsetzung. Erstmal ist "Predator" eine Art Kriegsfilm der stumpfen Sorte, wie es ihn in den 80ern zu Hauf gab. Im ersten Drittel geht es erstmal nur darum, wie die paar Söldner die Feinde ausschalten. Danach wandelt sich der Film aber und wird zum Horror. Im zweiten Drittel wissen die Protagonisten nicht, womit sie es zu tun haben. Im letzten Drittel kommt dann am meisten Action vor. Hier wird dann überwiegend nur noch der Kampf zwischen dem Predator und Arnie gezeigt. Dieser Genremix ist auf jeden Fall gut gelungen und macht aus der dünnen Story eine ganze Menge.
Die Darsteller spielen allesamt gut. Arnold Schwarzenegger ist bestimmt nicht der beste Schauspieler, doch spielt er mit jeder Menge Charme und kann deshalb auch vollkommen überzeugen. Ansonsten kannte ich nur noch Carl Weathers aus den "Rocky"-Filmen und auch er spielt gut. Die restlichen Darsteller können aber ebenfalls alle überzeugen. Die Charaktere sind natürlich ein starker Schwachpunkt, welcher sich aber nicht sonderlich negativ auf die Gesamtwertung auswirkt. Die Figuren werden sehr oberflächlich dargestellt und sind eigentlich alle nur Kampfmaschinen. Von Tiefgründigkeit fehlt jegliche Spur, doch wer sucht dies bei einem solchen Film auch?
Die Inszenierung ist gelungen. So gefiel mir z.B., dass man Bilder teilweise aus der Sicht des Predators sah und dies dann aussah wie aus einer Thermokamera. Ebenfalls eine gute Idee war es, dass man den Predator so lange nicht zeigt. So entsteht nämlich eine gute Atmosphäre. Da die Leute nicht wissen, womit sie es zu tun haben, wirkt das Szenario zunächst recht bedrohlich. Erst im letzten Drittel sieht man den Predator dann mal richtig, vorher auch nur fast unsichtbar. Das hat auf jeden Fall den Vorteil, dass die Spannung vor dem Unbekannten lange Zeit erhalten bleibt. Auch der Schauplatz ist sehr gelungen. Der ganze Film spielt nur im Dschungel und dies trägt erheblich zur Atmosphäre bei.
Der Unterhaltungswert ist gut. Anfangs fand ich "Predator" noch etwas lahm, doch sobald der Feind Predator heißt, wird es besser. Action gibt es genügend und auch spannend ist das alles. Zusätzlich gibt es noch ein paar harte Splattereinlagen. Diese kommen zwar selten vor, machen den Film für Zartbesaitete aber dennoch nicht wirklich geeignet. Die Effekte sind sehr gut geworden, was man auch von dem Predator behaupten kann. Erst im Finale nimmt er seine Maske ab und zeigt seine volle Pracht, aber er sieht schon echt bedrohlich und geil aus. Der Score zu dem actionlastigen Treiben ist passend ausgefallen und somit gut.
Fazit: "Predator" bietet Action zum Gehirnausschalten. Die Story ist dünn und simpel, es gibt keine ausgefeilten Charaktere und somit braucht man das Gehirn nicht, um der Handlung zu folgen. Dafür gibt es aber gut gemachte Action, einen Genremix aus Sci-Fi, Krieg, Action und Horror, ein paar derbe Effekte und einen gut aufgelegten Arnie. Das Gesamtpaket unterhält also sehr gut!