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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 8. Mai 2022
Titelmäßig vergeben sich der deutsche und der englische nichts. Beide sind nichtssagende Etikette für einen unheimlich spannenden Entführungsthriller. Trotz aller Komplexität, die sich hier in drei Lokalitäten abspielt, fällt es dem Zuschauer leicht dem Plot zu folgen. Das liegt an der klaren Struktur, die Regieneuling Luis Mandoki seinem Film gegeben hat und natürlich an den außerordentlich guten Darstellern. In eine Familienidylle wie aus dem Bilderbuch bricht eine Dreiergang ein und entführt die kleine Tochter Abby (Dakota Fanning). Das kriminelle Pärchen teilt sich sein Einsatzgebiet auf: Kevin Bacon, hier ein hervorragender Fiesling, kriegt es mit Charlize Theron, Abbys Mutter, zu tun, während Courtney Love sich mit dem renommierten Mediziner und Vater von Abby, Stuart Townsend, herumschlagen muss. Die beste Verteidigungsstrategie hat Charlize, die mit einem Skalpell Kevins Kronjuwelen verdächtig nahekommt. Das Schibbeln hätten wir schon gern genauer gesehen. Als Kontrast behütet Pruitt Taylor Vince, der keiner Fliege etwas zu Leide tun kann, die kleine Abby. Die Spannung bleibt hoch bis zum Showdown auf der Autobahn, wo Vater Townsend mit einem kleinen Flieger landet. Dann schlägt Charlize in echter Atomic Blonde Manier zu. Die Verbrecher finden ein abgestuftes Ende: je nach der schwere ihres Tatanteils: Kevin war der böse Bube, Ehefrau Courtney wird von Ordnungskräften davongetragen und der liebe PTV übergibt Abby seiner Mutter.
Na ok, selbst wenn ein Film im Grunde nichts wirklich neues zu erzählen hat so kann er doch rundherum Spaß machen und spannend sein – wenn man das altbekannte eben nur richtig mischt. Genau das ist hier optimal geschehen.Die Handlung erinnert entfernt an die Serie „24“, nur dass es hier keinen Agenten sondern eine normale Familie trifft und eben in zwei Stunden erledigt ist. Kevin Bacon schlüpft mal wieder in die Rolle eines satansgleichen Fieslings (das macht er auch phantastisch, aber warum spielt dieser sonst sympathische Kerl nicht auch mal wieder einen Guten?) mit brutalen und sadistischen Ambitionen, Oscarpreisträgerin Charlize Theron stellt sich ihm gegenüber als Mutter die über sich selbst hinauswächst um ihre Familie zu beschützen und ausgerechnet Courtney Love spielt die zweite böse Kidnapperin überraschend überzeugend. Die Story ist gespickt mit Psychoterror pur, cleveren Wendungen und bietet auch die ein oder andere Actionszene und hat es nicht nötig über alle Maßen brutal zu werden. Es ist schwer zu sagen warum hier alles so klasse zusammenpasst obwohl es doch alles altbekannt ist – aber wenn interessiert dass wenn man wie hier zwei schweißtreibende und atemberaubend spannende Filmstunden genießen kann.Fazit: Routinierte Versatzstücke die spannend und actionreich zusammengebastelt sind und mit dem tollen Kevin Bacon einen herrlich fiesen Bösewicht präsentiert!