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Lord Borzi
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2,5
Veröffentlicht am 29. Dezember 2020
Obwohl ich Vin Diesel mit seiner starren Mimik und nicht vorhandenen Schauspielkünsten überhaupt nicht mag, war ich von „Triple X“ doch recht positiv überrascht. Rob Cohen hat einen soliden Action-Streifen abgeliefert. Allerdings kommt Vin Diesel in dieser Geheimagentenrolle nicht mal annähernd an z.B. James Bond heran. Dafür fehlt ihm einfach die lässige Coolness, die in „Triple X“ nämlich viel zu aufgesetzt und übertrieben auf mich wirkte. Die Musik ist rockig und passt gut zu den vielen Action-Szenen. Die Handlung ist dagegen belanglos. Trotzdem: Willkommen in der Xander-Zone!
'xXx' ist weder originell noch einigermassen intelligent - hier zählt nur die Action, und dafür scheint Diesel jedenfalls der richtige Mann zu sein. Gedanken über die Story sollte man sich hier sowieso nicht allzu viele machen. Diese setzt sich lediglich aus altbewährten Klischees zusammen, während der Film rein äusserlich mächtig auf cool getrimmt wurde: Nebst halsbrecherischen Stunts, schlechten Dialogen, unzähligen Explosionen und Schiessereien, heissen Sportwagen und noch heisseren Babes (immerhin kann Nebendarstellerin Asia Argento mit etwas Persönlichkeit auftrumpfen) gibt's noch mehr Stunts - diese reissen einem zwar nie wirklich vom Hocker aber sind für knapp zwei Stunden Unterhaltung dennoch brauchbar
...but don`t take style over substance. Nachdem die Karrieren von Rob Cohen und Vin Diesel mit "Fast & the Furious" in den Overdrivemodus gingen, was lag näher, als beide nocheinmal zusammenzupacken? Gesagt - getan:
und was hatte man sich als heheres Ziel gegeben? DEN Agenten für das neue Millennium zu kreieren! Da geht man zu Beginn des Streifens rotzfrech hin und killt während eines Rammsteinkonzerts die Überagentenfigur der letzten vier Jahrzehnte - nur um sie dann durch einen Überposer mit einem Schuß Streetsmartneß und Muckis mit coolen Tatoos ersetzten zun lassen. In irgendwelchen Rezensionen las ich dereinst, daß dies hier ironischer als Bond sein sollte. Also entweder wurden die Kritiker seinerzeit besoffen gemacht oder es gab einen anderen Film zu sehen. Für mich hingegen gabs folgendes: eine Aneinanderreihung von derzeit angesagten Adrenalinsportarten, die man anhand einer Checkliste nach Sichtung auf "Youtube" zusammenstellte und mit angesagter Mucke von vorn bis hinten abschmeckte. Als zwei Stunden langes Video - getragen von "Stars und Sternchen" die man wohl gleich lastwagenweise aus den angesagtesten Szeneclubs ans Set karrte - mag das hier gerade noch so funktionieren, als Film, der eine rudimentäre Geschichte erzählen soll, versagt er völlig. Da hat ja selbst "Texas Chainsaw Massacre: The Beginning" noch mehr an Charakterentwicklung zu bieten! Und Vin Diesel im Flokatimantel straight aus den Siebzigern surfend auf einem Silbertablett wirkt einfach genauso albern, wie Brosnans letzter Einsatz als Doppelnull-Agent wellenreitend auf schlecht animiertem Wasser. Als Zeitgeist-Momentaufnahme besitzt dieses mit Testosteron bis zum Anschlag gefüllte Teil immerhin einen gewissen trashigen Charme - ähnlich wie die in den sechziger und siebziger Jahren unzähligen Bond-Kopien - als Auftakt einer Serie, versagt er indes völlig; nicht zuletzt, weil die vollkommen überflüssige Fortsetzung die Austauschbarkeit der Hauptfigur erst richtig auf den Punkt brachte!
Dann doch lieber nochmal "Teen Agent - Der Spion, der aus der Highschool kam", der die Bondklischees denn besser in den Griff bekam (und 1991 tatsächlich mit einer unfassbaren FSK "Ab 16 Jahren" gesegnet war)