Die Bedeutung von Tradition wird für den Appenzeller Naturjodler Meinrad Koch zu einem Balanceakt zwischen bewährten Ritualen und mutigen Innovationen. Auf seiner Reise tauscht sich Meinrad im norwegischen Teil von Sápmi mit der aufsteigenden Joikerin Marja Mortensson über ihre jodelartige und ursprünglich schamanistische Gesangskultur aus, die jahrhundertelang verboten war und von Marja nun wiederbelebt wird. Tradition wird hier zu einem Mittel, um der Minderheit der Sami eine Stimme zu verleihen. In Rustavi, Georgien, trifft Meinrad die Musikstudentin Ninuca Kakhiani, die im international bekannten Jugendchor Tutarchela singt. Sie ist nicht nur mit den traditionellen Gesängen und dem georgischen Jodeln aufgewachsen, sondern hat auch gelernt, über den eigenen kulturellen Horizont hinauszuschauen und sich mit Musikkulturen anderer Länder zu beschäftigen. In ihrem Dokumentarfilm erzählen die Regisseurinnen Lea Hagmann und Rahel von Gunten von den Herausforderungen des Brückenbauens zwischen Konventionen und Erneuerungen. Junge Sängerinnen und Sänger aus drei Ländern hinterfragen ihre eigene Kultur und stehen vor der großen Aufgabe, ihre Wurzeln mit dem modernen Leben zu verbinden.