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beco
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3,5
Veröffentlicht am 31. August 2024
Ein interessanter, aber auch unterhaltsamer Film über Frauen in der DDR, an Hand unterschiedlicher Schicksale. Viele glaubten auf der richtigen Seite zu stehen, dass eine gerechtere Gesellschaft möglich wäre, die DDR und deren Gesellschaft war wie ein großer, kräftiger Baum, aber als er umfiel "sahen wir, dass er keine Wurzeln hatte". Sehenswert
Dass Frauen in der alten Bundesrepublik oft nicht viel zu melden hatten, konnte in der Doku "Die Unbeugsamen" sehr gut dargelegt werden. Jetzt hat der Dokufilmer Torsten Körner nachgelegt. Der DDR wird ja immer wieder nachgesagt, dass die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau viel weiter fortgeschritten war als in Westdeutschland. Aber war das wirklich so?
"Die Unbeugsamen 2 - Guten Morgen, ihr Schönen" beschäftigt sich mit den Frauen in der DDR. Dort haben die meisten Frauen auch gearbeitet, waren in der Gesellschaft gleichberechtigt daran beteiligt, das Land wieder aufzubauen. Wobei genau das der Knackpunkt ist: Die Frau in der DDR war im Berufsleben nicht gleichberechtigt, weil es das große Anliegen der Politik war. Sondern die Frauen wurden schlicht gebraucht, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Arbeitskraft der Frauen ist schlicht notwendig gewesen, um den Laden am Laufen zu halten. Denn in die Spitzenpositionen in der Politik schafften es kaum Frauen. Da sollte sie lieber doch nicht mitreden. Regiert wurde alles von den Männern. Und zu Hause musste Mama auch schuften - zusätzlich zu ihrer Arbeitszeit.
Die Doku schildert das alles eindrücklich. Sowohl mit Hilfe von Originalaufnahmen, als auch mit Interviews von Frauen, die in der DDR gelebt haben. Dazu gehören beispielsweise Brunhilde Hanke, sie war Oberbürgermeisterin in Potsdam, die DEFA-Regieassistentin Barbara Mädler, Friedensaktivistin Ulrike Poppe, Schriftstellerin Katja Lange-Müller, Schauspielerin Katrin Sass, Schlagzeugerin Tina Powileit, Metallurgin Karin Seyfarth und viele weitere mehr. Auf kurzweilige Weise wird ein Stück Gesellschaftsgeschichte erzählt. Dazu gibt es Musik aus der DDR, die auch ein Gefühl für die damalige Zeit überträgt. Die Doku zeigt, dass es Frauen in der DDR nicht wirklich immer leichter hatten. Gleichberechtigung hatte auch dort politisch motivierte Gründe.