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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 12. März 2010
"Finding Neverland" - etwas besser als der deutsche Titel "Wenn Träume fliegen lernen" - ist ein Film für sich. Normalerweise bin ich keineswegs ein Freund von diesen auf Heulattacken angelegten Schnulzen, aber Finding Neverland schafft es, nie peinlich zu sein, sondern ehrlich die Trauer der Beteiligten zu transportieren. Aber weg von der Tränendrüse, der Film ist nicht nur das. Er ist vorwiegend ein Film über die Fantasie, die kindliche Unbesonnenheit, die neue Grenzen schaffen kann. J.M. Barrie, bis ins letzte Detail überzeugend dargestellt von Johnny Depp, lernt als erfolgloser Bühnenautor die vaterlose Davies-Familie kennen, die ihm die nötige Inspiration für seine Geschichten verleiht. Doch als Mutter Sylvia (lebensnah: Kate Winslet) schwer krank wird, wankt das perfekte Bild der diesseitigen Welt. Barrie will Sylvia den Weg in sein fiktives Nimmerland zeigen... allein diese Idee ist unglaublich spannend: ein Porträt über ein Porträt im gewissen Sinne. Der Deutsch-Schweizer Marc Forster lässt in kurzer Spielzeit alle entscheidenden Ereignisse geschehen und erzählt dabei mit viel Gefühl und teilweise infantilem Witz, über den aber auch Ältere lachen können, die diesen Film getrost als Weiterentwicklung ihres Horizonts betrachten können. Die Nebendarsteller sind alle gut gespielt, auch wenn die böse Schwiegermutter ein großes Bisschen unlogisch und aufgesetzt wirkt, und die Musik von Jan A. P. Kaczmarek geht nahe. Die Bilder sind allesamt magisch und spiegeln den Geist der Geschichte wieder. Der Film ist ruhig erzählt, unterhält aber bestens.
Fazit: Nach neuen Maßstäben beurteilt, verdient Finding Neverland die bestmögliche Note 10 von 10. Der Film ist eine grandiose Fabel über die Fantasie und ein Muss für alle, die denken, dass sich in uns noch mehr befindet als das, was wir täglich gebrauchen.
Ein wirklich wunderschöner Film, auch wenn sich die Handlung natürlich nicht ganz an die wahren Geschehnisse hält.
Die Schauspieler liefern in diesem Film alle eine grandiose Darstellung ab. Johnny Depp spielt J.M. Barrie mit so viel Freude, dass man nie daran zweifelt, dass die Kinder diesen Mann lieben. Doch auch Kate Winslet als allein dastehende Mutter kann voll und ganz überzeugen. Selbst die Kinder-Darsteller fallen nicht negativ auf. Die Handlung ist natürlich in vielen Punkten etwas vorhersehbar, aber das stört nicht weiter. Dafür schafft es der Film eine ganz eigene Magie zu entfalten. Das ist vor allem der genialen Regiearbeit von Marc Forster zu verdanken. Seine fantasievollen Kamerafahrten, die Vermischung von Real-Szenen und Fantasie, alles verleiht dem Film wunderschöne Schauwerte, die problemlos über die etwas vorhersehbare Handlung hinwegtäuschen.
Für alle Freunde von modernem Märchen-Kino ist „Wenn Träume fliegen lernen“ eine absolute Empfehlung.