2020 formierten sich in Belarus die bis dato größten Proteste gegen die Regierung. Den Demonstrierenden wurde mit Gewalt und Restriktionen begegnet, viele von ihnen erhielten Haftstrafen. In diesem gefährlichen Klima, das politischen Aktivismus bereits in der Entstehung zu unterbinden sucht, filmte Juliane Tutein und recherchierte drei Jahre lang in einem Land, das mit seiner vermeintlichen Unabhängigkeit 1991 keinen Elitenwechsel erlebt hat. An der Spitze der mutigen Aufbegehrenden entdeckt sie vor allem Frauen. Nina Bahinskaja ist Mitte siebzig und engagiert sich seit den 80er-Jahren im Kampf für ein offenes Belarus. An ihrer Seite Tatsjana Hatsura-Jaworskaja, Gründerin des Menschenrechtsfilmfestivals „Watch Docs“, und Darja Rubleuskaja, mit 22 die Jüngste, die für das von Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki gegründete Menschenrechtszentrum „Wjasna“ arbeitet.