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Rob T.
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4,0
Veröffentlicht am 5. Juli 2024
"Perfect Match" ist ein interessantes und gleichzeitig merkwürdiges Genre. Denn die Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, ist grundsätzlich wahr. Es geht um die Tennisspielerin Steffi Graf und den Tennisspieler Andre Agassi. Sie sind und darum wie sie sich kennen und lieben gelernt haben. Tatsächlich sind die beiden seit 2001 verheiratet, und sie haben zwei Kinder. Dieses Kennenlernen wird in diesem Film auch erzählt - aber dann doch auf fiktive Weise. Steffi Graf hat nie eine Biografie geschrieben, so ganz genau weiß also niemand, was wann passiert ist. Und deshalb hat man sich diese Story einfach mal ausgedacht.
Steffi (Lena Klenke) und Andre (Toby Sebastian) sind sich schon 1991 sehr sympathisch. Man könnte sagen, Andre steht auf sie. Sie aber hat einen Freund, und auch er heiratet später eine andere. Sie begegnen sich bei Turnieren und Veranstaltungen immer wieder. Sie sind mehr oder weniger erfolgreich. Beide leiden aber auch unter dem Drill und unter der Einsamkeit des Ruhms. Und obwohl sie so unterschiedlich sind - sie finden sich interessant und nett. Sie kommen ins Gespräch, und irgendwann funkt es.
Obwohl man ja weiß wie es ausgeht, macht "Perfect Match" durchaus Spaß. Unter der Regie von Florian Gallenberger entstand ein Liebesfilm, der von einer wahren Liebe erzählt, das aber mit einer ausgedachten Geschichte. Und dennoch könnten viele Menschen nach dem Film denken, dass sie die wahre Story gesehen haben, denn alles erscheint sehr plausibel. Da ist einerseits die etwas spröde Tennisspielerin und auf der anderen Seiten der impulsive und arrogante Typ, der in Wirklichkeit aber eher sensibel und liebevoll sein kann. Wenn die beiden sich in einer Pressekonferenz die Bälle zuwerfen, dann ist das echt humorvoll oder wenn Agassi in Wimbledon nicht zur Party darf und er sich drüber aufregt. Lena Klenke spielt Steffi Graf, und wirkt das irgendwie ziemlich hölzern, dann wird einem bald klar, dass das ja genauso sein muss, denn so spricht Steffi Graf, so leicht monoton. Toby Sebastian ist ein guter Gegenspieler. In weiten Rollen sind Michael Kessler als Peter Graf und Inka Friedrich als seine Frau Heidi dabei. "Perfect Match" ist kein perfekter Film, aber durchaus gute, kurzweilige Unterhaltung. Die spannende Frage ist: Wie finden ihn Steffi und Andre?
Ich bin von einem Hollywoodstreifen ausgegangen und hatte mich schon für die beiden ehemaligen Tennislegenden gefreut. Allerdings wurde ich massiv von diesem Film enttäuscht. Die Darstellung der Figuren ist durch die Bank laienhaft auf RTL2-Niveau, anders kann man es nicht beschreiben. Ab der Hälfte des Films konnte ich mir diesen Film nicht mehr ansehen, so schrecklich empfand ich die gesamte Produktion. Ein kleiner Blick in der Suchmaschine klärte mich dann auf, dass es sich tatsächlich um ein Machwerk Made in Germany handelte. Das erklärt natürlich einiges. Natürlich bedeutet auch "Made in Hollywood" keine Garantie für einen erstklassigen Film, aber in der Regel fühlt man sich nicht wie bei einem Laientheater. Sorry, aber ich kann nichts gutes dazu schreiben.
Na mal ehrlich, wer mochte ihn denn nicht, den „Tennis-Punk“, der endlich mal frischen Wind in die weiße Tennis-Welt brachte, und spätestens nach seiner (nur zu empfehlenden) Biographie „Open“ wusste auch der Letzte, dass die Welt des Andre Agassi eigentlich ganz anders war, als dass was die Yellow-Press uns suggerieren wollte. Wer das Buch gelesen hat, der wird feststellen, aus Agassis Sicht ist der Film doch überraschend nah an der Wirklichkeit dran. Selbstverständlich hat sich Regisseur Florian Gallenberger sämtliche Freiheiten genommen, die ganze Story noch „künstlerisch zu erweitern“, aber der Film verliert dadurch nicht seinen roten Faden. Schauspielerisch nehme ich das Lena Klenke und Toby Sebastian durchaus ab, vor allem visuell und gestikulierend gibt es nicht viel zu meckern. Die Überraschung ist allerdings, Comedian (und noch viel mehr) Michael Kessler. Nachdem ich mir bei „Manta Manta-Zwoter Teil“ dachte, warum tut er sich das an, hier- wenn auch gewöhnungsbedürftig- absolut überzeugend, und im Nachgang muss man feststellen: hätte kein anderer spielen können. Das Überzeugendste an dem Film ist aber vermutlich die Geschichte an sich. Unsere Steffi Graf und der Rebell Andre Agassi- das passt doch nicht. Nun sind sie fast 23 Jahre verheiratet und es passt immer noch, und man mag sie immer noch, weil sie nach zwei spektakulären Karrieren ihren Frieden gefunden haben, ohne jede Woche in irgendeinen TV-Format rumkriechen zu müssen. Fazit: Der Film ist vermutlich nicht hundertprozentig detailgetreu, vielleicht auch nicht hundertprozentig autobiographisch, aber er macht nichts falsch, er ist unterhaltsam!