Der Dokumentarfilm von Kim Münster und Sebastian Bergfeld dreht sich nicht allein um zwei talentierte und entschlossene Schauspielerinnen mit Behinderung. Die Entschlossenheit, Energie und der Mut von Lucy und Yulia strahlen nicht nur auf der Bühne und der Leinwand, sondern beeinflussen auch verschiedene Ebenen der gesellschaftlichen Wahrnehmung. Ihr erfolgreicher Eintritt in die professionelle deutsche Theaterszene setzt ein starkes Zeichen gegen die etablierten Normen einer Welt, in der Mode, Profit und Sexismus die Vorstellung von weiblicher Ästhetik bestimmen. In sich tragen Lucy und Yulia eine Form der Andersartigkeit, die Fragen zur Weiblichkeit, dem Körper, der Sexualität, dem Geschlecht, der Ästhetik, der Professionalität und der Performance aufwirft. Durch ihre Präsenz auf der deutschen Theaterbühne beanspruchen Lucy und Yulia nicht nur ihr eigenes unverkennbares Recht auf gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft, sondern auch das aller Menschen mit Behinderung. Sie fungieren als Ikonen für alternative Möglichkeiten in der modernen Gesellschaft und zeigen auf, wie unterschiedliche Perspektiven und Lebenswege anerkannt werden sollten.