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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 9. Dezember 2023
Fünf Leute landen durch widrige Umstände in einem Taxi, in dem sie eine furchtbae weite Fahrt antreten lassen müssen. Das bedeutet anderthalb Stunden Dauerdialog, der von Dramatik bis Komik vn allem was dabei hat. Im Kern hat der Film dabei aber sehr viel Herz und (außer einer absurden Op Szene) durchaus Glaubwürdigkeit. Allerdings fühlt er sich viel länger an als er ist – was aber das Gefühl der endlosen Fahrt glaubhaft vermittelt.
Fazit: Langgezogener Dialogfilm imt gut durchmischten Figuren
791 Kilometer. So weit ist es wohl von München nach Hamburg. Eine Gruppe von Menschen will diese Strecke mit einem Taxi zurücklegen. Das ist eine schöne Idee - im Details ist sie jedoch nicht gut umgesetzt worden. Das alles wirkt eher schnell und billig abgedreht, wie ein Special von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" an eher schlechten Tagen.
Unwetter über Deutschland. Der Zugverkehr wird stillgelegt. Marianne (Iris Berben), Tiana (Nilam Farooq) und ihr Freund Philipp (Ben Münchow) besorgen sich Taxigutscheine. Sie können den Taxifahrer Josef (Joachim Król) dazu überreden, sie alle zu fahren - und Susi (Lena Urzendowsky) hat sich einfach schon reingesetzt. Auf der Fahrt kommen sie sich alle irgendwie näher. Josef ist eher brummelig und genervt. Tiana will sich eigentlich von Philipp trennen. Marianne hat einen wichtigen Termin, und Susi quatscht sie alle nieder. Nach und nach wird klar, was sie alle umtreibt.
"791 km" hätte ein gutes Roadmovie werden können, ist dann aber doch nur ein nettes Filmchen mit großen Ausstattungs-, Regie- und Drehbuchschwächen. Das fängt schon damit an, dass ja die Grundbehauptung im Film ein großes Unwetter ist, das die Bahn lahm legt. Im gesamten restlichen Film ist davon nichts mehr zu merken - bis auf ein runtergefallenes Schild auf der Autobahn. Dass der Film nicht unterwegs, sondern im Studio entstand, ist ihm leider auch sehr anzumerken. Das fängt schon bei den Lenkbewegungen an, die Joachim Król am Steuer macht - würde er in echt so lenken, wäre er schleudernd im Graben gelandet. Ist ein Auto auf der Autobahn unterwegs, bleiben Regentropfen nicht auf den Autoscheiben still liegen. Die Gruppe fährt durch die Nacht, zwischendurch schummert es aber schon, wenig später ist es wieder ganz dunkel. Autobahn-Ortsschilder sieht man nur selten - und wenn sind sie falsch. Das Taxi fährt in Grevenbroich (NRW) ab, um dann angeblich bei Kassel zu landen. Solche Fehler sind ärgerlich, und so wirkt alles leider eher billig und im Detail lieblos. Auch die schwierige Beziehung zwischen Tiana und Philipp ist merkwürdig. Erst ist Tiana auf geradezu alberne Art biestig und klar darin, sich von ihrem Freund trennen zu wollen, und dann gibt es einen Fingerschnipp... (Aber ich will nicht spoilern.) Die Figur der Tiana ist absolut nicht glaubwürdig. Richtig schlimm ist die Schleichwerbung im Film: Etwa sechsmal ist eine Aldi-Werbetafel sehr prominent und penetrant im Bild. Da sind wir dann wirklich auf GZSZ-Niveau gelandet.
Ein liebenswerter Film mit guten Schauspielern. Es ist ein Feelgood-Movie bzw. schön erzähltes Märchen der in unserer hässlichen Zeit einfach gut tut. Meine Freundinnen und ich sind gut gelaunt aus dem Kino und hatten einen tollen Kinoabend!
Ein deutscher Film, wie vor 20 Jahren. Schlechte Dialoge, eindimensionale Chraktere, miserable Schauspieler (alle außer dem TaxiFahrer (Joachim Król)). Dazu kommt eine sehr vorhersehbare Handlung und eine dämliche Prämisse. 350€ Taxigutschein von der Deutschen Bahn, weil der Zug ausfällt? Das ich nicht lache. Wir haben diesen Film innerhalb einer Sneak Preview gesehen und waren unglaublich enttäuscht. Und es ging nicht nur uns so, gut ein Drittel der Zuschauer hat den Kinosaal bereits nach der hälfte des Films verlassen.
Die Behandlung vom Thema Neurodiversität ist flach: Bei der Susi konnte sich der Drehbuchautor offensichtlich nicht entscheiden, ob sie nun eine Gehirnverletzung haben soll, oder eine Autistin mit Inselbegabungen. Vielmehr *wollte* er sich offensichtlich nicht entscheiden, sondern wohl absichtlich einen solchen Mix produzieren -- Hauptsache, irgendwie geistig behindert. Das kann dann auch zu zugegeben gute schauspielerische Leistung von Lena Urzendowsky nicht mehr retten.
Die Behandlung vom Migrationshintergrund ist ebenso flach: Da werden der "Deutsch-Perserin" Tiana Worte in den Mund gelegt, die jemand mit einem tatsächlichen "Migrationshintergrund" niemals so gesagt hätte.
Aber solchen Klischees scheint das Drehbuch nötig zu haben, um seine Absicht -- den Eindruck von einem "Bevölkerungsquerschnitt" -- zu erreichen.
Der Film ist voll von weiteren solchen skurrilen Szenen. Beispielsweise die Szene im Krankenhaus: Wozu kann man diese Figur der gehirnverletzten Autistin Susi gebrauchen? Selbstverständlich dafür, bei einer Herz-OP, bei der der Patient bei vollem Bewusstsein mit einem Katheter im Herz im OP-Saal liegt und mit offenen Augen sorgenvoll die Ärzte anschaut, auf Anweisung des Chirurgen zur Beruhigung Händchen zu halten.
Ebenso realistisch ist dann auch das abschließende Happy End.
Alles ein bisschen vorhersehbar. Die Jokes sieht man auch schon vorher kommen. Die emotionalen Stellen sind ganz gut gemacht. An sich eher ein Film für ZDF Sonntag Mittagsprogramm
Wie soll Susi bei einem Mercedes W210 die Handbremse gezogen haben? Der hat keinen Handbremshebel sondern eine Fußfeststellbremse. Ansonsten ein wenig lau, mittelmäßig aber trotzdem einigermaßen unterhaltsam
Ich bin kurzentschlossen ins Kino, weil es auf dem Weihnachtsmarkt zu sehr regnete. Ich hab nichts erwartet, hatte vorher noch nie vom Film gehört, war dann aber überrascht, dass ich nicht nur bis zum Schluss durchhielt, sondern den Film sogar ganz nett fand. Die Story ist vorhersehbar, aber viele Details sind unterhaltsam und auch das Ende auf dem Friedhof ist eine kleine Überraschung. Die Figuren mäandrieren zwischen Klischee und „könnte es wirklich geben“, was aber in gewisser Weise den Scharm ausmacht. Dass im Film ausgerechnet der Münchener Hbf, nach dem Winterstillstand des Bahnhofs Anfang Dezember, stillsteht, nun, das gibt dem Film eine besondere Realitätsnote. Die fünf auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Figuren, die zusammen im Taxi nach Hamburg landen, kriegen sich im Laufe der Fahrt mal in Haare, verstehen sich dann plötzlich überraschenderweise gut, haben sich mal was zu sagen, dann wieder nicht, aber am Schluss halten sie feste zusammen. Nette Story, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich hab den kurzentschlossenen Kinobesuch zumindest nicht bereut.