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Kinobengel
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4,0
Veröffentlicht am 30. April 2024
der Exorzismus des Jack Delroy
USA, 1977: Die Karriere von Jack Delroy (David Dastmalchian) als Late Night Talkmaster hatte Höhen und, besonders zuletzt, Tiefen. Zu Halloween hat er sich für eine sensationelle Live-Show das Medium Christou (Fayssal Bazzi) sowie den Zauberer Carmichael Haig (Ian Bliss) eingeladen. Den Höhepunkt soll Parapsychologin June Ross-Mitchell (Laura Gordon) sein, die ihren angeblich von einem Dämon besessenen Schützling Lilly (Ingrid Torelli) mitbringt.
„Late Night with the Devil“ von Colin und Cameron Cairnes wurde als Abschlussfilm der Fantasy Filmfest Nights 2024 vor dem offiziellen Kinostart gezeigt.
Willkommen in den 70ern! Das gediegene stilgerechte Setting zieht sofort magisch an. Mit Detailverliebtheit ist an alles gedacht worden. Neben den Figuren vor wie hinter den TV-Kameras sind ebenso die Zuschauer im Studio entsprechend gekleidet und frisiert. Die natürliche Hektik des Teams während der Sendung lässt bereits bemerkbare Turbulenzen aufkommen, bevor etwas Außergewöhnliches geschieht.
Die in den Medien umlaufenden, mehr oder weniger ausführlichen Beschreibungen der Story geben schon fast alles her. Es ist für das Publikum also eher Beobachtungskino angesagt (zusätzliche Attribute des Fantasy Filmfests: spooky, twisted, nasty). Hier kommt der Talkmaster ins Spiel, denn er steht im Fokus. Der erfahrene Schauspieler David Dastmalchian absolviert seine Rolle perfekt, sowohl Mimik, Gestik wie auch die Spreche sind einem gereiften Talker bis ins Kleinste abgeschaut, sei es für den informativen Teil der Unterhaltung oder das Moderieren auftretender Probleme, wenn z.B. der aggressiv skeptische Carmichael Haig eingebremst werden muss. Brillant wird Dastmalchian, wenn Delroy die Show aus den Händen gleitet, mit der er doch eigentlich seine Reputation auffrischen oder eigentlich retten wollte.
Für hartgesottene Fans von blutigen Horror- oder Exorzismus-Szenarios wird die Action etwas zu wenig sein, aber nur etwas. Keine Dunkelheit, keine Schauermusik; dass sowas bei voller Beleuchtung funktioniert, beweist „Midsommar“ (2019 von Ari Aster). Herrlich untergehoben ist die Entlarvung der quotenbesessenen TV-Macher, die für Ruhm alles in Kauf nehmen.
„Late Night with the Devil“ ist ein stark inszenierter, ebenso origineller wie einfallsreicher Beitrag zum Horror-Genre.
"Late Night With The Devil" wirkt erstaunlich frisch und neu und dies obwohl er im Grunde eigentlich nichts wirklich neues macht und genau das Gimmick, mit welchem der Film beworben wurde, nicht konsequent durchgezogen wird. Der Film erzählt von "echten" Vorkommnissen einer Late Night Talkshow an Halloween, in welcher der Moderator ein echtes Gespräch mit dem Teufel führte und dieses Material nun restauriert wurde und veröffentlich wurde. "Late Night With The Devil" startet sehr langsam und bietet erstmal die Zeit um sich mit der Show und ihren Figuren bekannt zu machen. Der wahre Horror lässt sehr lange auf sich warten, dennoch tut dies dem Film keinen Beinbruch, da die Atmosphäre im Laufe der Zeit fantastisch aufgebaut wird. Die Kameraarbeit und Sets wirken großartig, besonders in den Farbszenen der Show. Auch David Destmalchian, als Jack Delroy fungiert sehr gut als Protagonist. (Zeitgleich ist er schon ein Grund, der aus der Immersion herausreist, da er inzwischen kein unbekanntes Blatt mehr ist). Die Gäste wirken passend, stellenweise wie überzogenen Karikaturen und füllen dennoch den Raum aus. Auch die Szenen, wenn es schließlich zu den übernatürlichen Ereignissen kommt wirken stark, da sie handwerklich perfekt umgesetzt sind, praktisch und bestens Vorbereitet, was an der starken Atmosphäre liegt. Die Backstage Szenen, wirken dann wie ein Fremdkörper, wenn sie aus dem Found-Footage Bereich ausbrechen, aber man merkt auch, dass man nie wirklich auf den Faktor des Realismus setzen wollte. Auch das Ende dreht dann richtig auf, verlässt aber endgültig diese Machart. Insgesamt spielt der Film an vielen Stellen geschickt mit dem Zuschauer und bringt erfrischenden Wind mit, wodurch "Late Night With The Devil" für mich auf ganzer Linie funktioniert hat.
Das Konzept steht über dem Film: es soll simulieren, daß ich das Originaltape einer Talkshow aus den siebziger Jahre sehe, in der merkwürdige Dinge geschehen und sogar der Teufel selbst auf der Bühne erscheint. Die Aufmachung ect. Stimmt dabei ach, durch die eingestreuten Backstage Szenen geht aber die Illusion flöten, die echte Show zu sehen. Der Horror ist zwar stets präsent, aber die Szenen, in denen wahres Grauen einsetzt haben einen sehr geringen Anteil. Dafür schockt der Film in diesen Momenten sehr heftig. Ob man da mitgeht oder es albern findet, insbesondere den Schluß muß jder für sich festlegen.
Fazit: Kreatives Konzept, daß strikt durchgezogen wird und wenige, aber ultraheftige Horrormomente bietet!
Leider eine Enttäuschung, über weite Strecken eine mäßig unterhaltsame Late Night Show, gut recherchiert, aber nicht umsonst wenig erfolgreich.... Der daran anknüpfende Horror-Abstecher ist wenig innovativ und als Handlungsfüller unzureichend. Leider nur annehmbar
Naja ist so lala. Nicht sehr spannend und auch nicht gruselig oder gar Horror. Zum einmal anschauen ist der Film ok und auch recht unterhaltsam, aber man soll nix wildes/gruseliges erwarten.
Fängt vielversprechend an.Die Thematik ist auch interessant. Aber wird schnell kindisch,kitschig und schwachsinnig. Irgendwann,gegen das Ende hin,wird der Film sinnlos. Also,das muß man sich nicht unbedingt geben.
Bei diesem Film muss man schon eine Zeit warten bis der Horror beginnt. Aber wenn der Horror kommt wird es richtig gut. Die Figuren sind sympatisch (außer dieser Zauberer), er hat neue und gruselige Szenen zu bieten und die paar Witze sind stellenweise Lustig. Aber ich finde die ganzen Backstage Szenen sind sinnlos. Und mit dem Ende muss man auch klarkommen.
Insgesamt ist es ein guter Horrorfilm mit gruseligen Bildern und eklige Szenen (Wurmszene) und einer starken Atmosphäre.