Als sie sechs Jahre alt war, wurde Lores Mutter nach Auschwitz deportiert. Lore ist eine „DP“ – eine Displaced Person, das hat sich bis heute nicht geändert. Jeden Tag schreibt sie Artikel aus dem Weser-Kurier ab und überträgt sie auf Karteikarten, die sie in Kisten archiviert – und das den ganzen Tag lang. Es scheint der Ausgleich zu sein für das, über das sie nicht reden will: Über ihre Mutter, über das Versteck, in dem sie überlebt hat, über ihren Sohn Tom, der sich das Leben genommen hat. Ihre Tochter Kim will aber über all das reden, was ihrer beider Leben beschädigt hat. Wo viel Wut zwischen den beiden Frauen ist, ist auch viel Kraft und Liebe, die zwar immer da war, aber nicht immer ausgelebt werden konnte.