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    The Bikeriders
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    11 User-Kritiken

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    Brodie1979 ..
    Brodie1979 ..

    142 Follower 386 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 7. Juni 2024
    Die Vergleiche mit der Serie „Sons of Anarchy“ liegen nahe. Der Film hat zwar keinerlei inhaltliche Verbindung dazu, aber die Thematik passt. Ein Journalist interviewt in den siebziger Jahren eine Frau und einige Mitglieder eines Motorradclubs. Dabei wird aufgezeigt, wie der Club entstand, wer die Mitglieder sind und wie sich eine gewisse Hirachie entwickelt hat. Im Zentrum steht der von Tom Hardy gespielte Bandführer Johnny und wie dieser versucht die Dinge zu regeln, dabei aber auch zu Grausamkeiten und Gewalt greift. Dazu gibt es Jody Comer und Austin Butler, die versuchen ihre Ehe und ihre Treue zum Club unter einen Hut zu bringen. Durch die Schilderung aus der Gegenwart und das wilde Herumzappen in den Erinnerungen entsteht kein richtiger Erzählfluss, sondern mehr ein ausgefeiltes Portrait der beteiligten Figuren und Umstände. Action gibt es dabei nahezu keine, der Film ist primär ein Drama. Mich stört lediglich Austin Butlers Figur, die allzu cool und over the top daherkommt, als das man es ernst nehmen kann. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
     
    Fazit: Glaubhaftes Portrait eines Motoradclubs in den sechziger Jahren, komplett überstrahlt und dominiert von Tom Hardy
    Nordlicht Filmfan
    Nordlicht Filmfan

    1 Follower 33 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 18. August 2024
    Freiheit auf zwei Reifen....

    Eines im Voraus! Wer einen dreckigen, brutalen und reißenden Actionkracher ala Stone Cold erwartet, wird bitter enttäuscht. Auch der Vergleich mit dem hervorragenden Thriller Made of Steel hinkt ganz gewaltig.

    The Bikeriders ist viel mehr eine Art Film-Biographie, eine Milieustudie aus der Bikerszene, erzählt von einer "Bikerbraut". In der Zeitepoche Mitte der 60er bis Anfang der 70er Jahre.

    Wer keine Daueraction und Thrill erwartet und mit Biographien und Milieustudien was anfangen kann, wird grundsolide bedient. Die Schauspieler machen ihren Job gut und repräsentieren auch den damaligen Zeitgeist sehr gut. Dabei sticht Tom Hardy noch etwas heraus.

    Der als neuer James Dean angekündigte Austin Butler, konnte mich nur bedingt überzeugen. Mehr als ein versucht cooler Blick, kommt bei seinem Schauspiel nicht raus. Sorry, aber das ist meine subjektive Sicht. Da wirkt selbst Norman Reedus (leider nur in einer Nebenrolle) präsenter. Und auch Jodie Comer alias Bikerbraut Kathy gefällt mir in ihrer Rolle.

    Aber wie schon erwähnt! Dieser Film ist weit weit von einem Action-Overkill entfernt! Und vollends ungeeignet für einen launigen Abend mit den besten Kumpels.
    Kinobengel
    Kinobengel

    461 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 23. Juni 2024
    der Schwung ist göttlich


    USA, 1960er: Kathy (Jodie Comer) schildert dem Journalisten Danny (Mike Faist) ihre Erfahrungen mit dem Bikerclub „Vandals“, dessen Anführer Johnny (Tom Hardy) und seiner rechten Hand Benny (Austin Butler), der kurz nach dem ersten Aufeinandertreffen der Ehemann von Kathy wird.

    Regisseur Jeff Nichols hat bereits Leinwandstars wie Jessica Chastain vor der Kamera stehen gehabt, desgleichen Michael Shannon, der im aktuellen Film wieder zum Zug kommt. Er, Nichols, schreibt die Drehbücher vorwiegend selbst, ebenso für seinen neuen Film „The Bikeriders“, inspiriert durch den gleichnamigen Bestseller von Danny Lyon (2014).

    James Dean (1931 - 1955) hat in nur drei Kinofilmen gespielt, nie stand er an der Seite von Marlon Brando, eigentlich schade. Nichols bringt dem Publikum zumindest etwas sehr gut Vergleichbares, nämlich Austin Butler, der seinem Cool-Posing kaum entfliehen kann (Ausnahmen bestätigen die Qualität der Rolle), und Tom Hardy mimt den erbarmungslos entscheidungsfreudigen Präsidenten, auch er die Kippe lässig im Mundwinkel. Die beiden agieren hingebungsvoll, das muss einfach Spaß gemacht haben. Benny spricht dabei durch eine auf etwa Motorleerlauf-Frequenz tiefergelegte Stimme, das Englisch klingt nicht zu verwildert. Darunter leidet sicherlich die Authentizität, welche in „Easy Rider“ (1969 von Dennis Hopper) stärker ausgeprägt ist. Was soll’s, wenn es rockerromantisch sein muss, genau dies steht zunächst im Vordergrund. Als Kathy das erste Mal auf dem Feuerstuhl hinter Benny sitzt und die Clubmitglieder lautstark vibrierend aufschließen, ist es um die Sofortverliebte, aber vorerst Abgeneigte endgültig geschehen. Die junge Frau spürt die nach ihr greifende Gemeinschaft, eine der vielen hervorragenden Szenen, festgehalten von Nichols Stamm-DOP Adam Stone.

    Danny begleitet die Biker, interviewt jedoch hauptsächlich, chronologisch nach den erzählten Ereignissen liegend, eine offen auftretende, bewegte Kathy. Comer spielt diese Szenen brillant. Nicht nur deswegen beleben die zeitlichen Ausflüge den Fluss des Films, sie erhöhen sogar die Spannung, denn einiges soll verändert werden.

    Klar, es geht mal hart zur Sache, nicht nur Verkehrsregeln werden gebrochen, Blut fließt, die Vandals sind nicht durchweg beliebt, eine Bar wird vernichtet, das alttestamentarische „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ kommt hinzu, die zahlenmäßig unterlegene Polizei stellt sich hinten an. So ist das nun mal in einer solchen Familie. Dabei hat der legendäre unverrückbare Boss Frau und Kind daheimsitzen, die gar nichts mit der Gang zu tun haben. Der Regisseur hat nicht außer Acht gelassen, die Kehrseite zu erwähnen: Tom Hardy setzt schauspielerisch noch einen drauf, als Johnny seine Macht über den stetig wachsenden Club entgleiten sieht.

    Jeff Nichols präsentiert ein stark gespieltes Drama, in dem die Schwärmerei den Realitätssinn etwas verdrängt. Trotzdem mitfahren!
    beco
    beco

    61 Follower 362 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 27. Juni 2024
    Eine sehenswerte Hommage an die Bikerszene der 60er Jahre, aber auch eine Geschichte über eine junge Frau, die sich in einen der Biker verliebt und um ihn kämpft.
    Die dabei entstandenen Szenen entwickeln eine starke Kraft und Faszination und ergeben ein schillerndes Bild der unterschiedlichen Charaktere.
    Überzeugend, Jodie Comer als Kathy und Tom Hardy als Johnny, aber auch viele andere mehr oder weniger schräge Typen.
    Sehenswert, besonders in der OmU-Fassung
    Michael K.
    Michael K.

    49 Follower 260 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 25. Juli 2024
    "The Bikeriders" ist ein erstaunlich spannendes und subtil-brillant gespieltes Drama, das - ein wenig vergleichbar mit "Nomadland" und "Three Billboards outside Ebbing, Missouri" - wie ein Dokumentarfilm wirkt. Allerdings ist die Story hier viel heftiger. Bisweilen sind die inneren und aüßeren Auseinandersetzungen der Biker ein spannender Krimi. Die Schauspieler/innen passen hervorragend. Eine klare Empfehlung!
    challengesbya.d.2k
    challengesbya.d.2k

    13 Follower 210 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 23. Juni 2024
    Überraschenderweise ein Meisterwerk. Die Handlung ist sehr faszinierend und die Umsetzung der Handlung ist sehr gelungen. Die Besetzung ist TOP! Ich habe den sehr genossen. Im Gesamtpacket liefert dieser Krimifilm sehr ab und bietet den Zuschauer eine sehr gute Story.
    the_odeon
    the_odeon

    1 Follower 10 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 11. Juli 2024
    oh mann, keine ahnung, welche inspiration die anderen User in dem film gefunden haben.
    na ja, besser irgendeine inspiration finden, als gar keine (was mir passiert ist).

    worum geht es in dem film?
    um nichts.

    natürlich fahren da manchmal ein paar motorrad-rocker durch die gegend und prügeln sich zwischendurch mal.
    aber das ist alles total unwichtig.
    das bürgerliche fräulein verliebt sich in den harten MC-biker, natürlich, was auch sonst.
    das ist die absolute klischee-handlung.

    was das problem dieses films ist, es ist nur altbackener klischee und damit verdammt langweilig.
    die richtige MC szene wird gar nicht richtig beleuchtet.

    dieser film ist einfach nur total langweilig. vielleicht (wahrscheinlich) bin ich jetzt subjektiv.
    alle anderen zuschauer mögen gerne spaß an dem film haben. das gönne ich ihnen.

    ich war nach 70 minuten raus aus dem film und es interessiert mich null-komma-null wie dieser film endet.
    für einen richtigen MC film sollte mansich wohl eher das da anschauen
    >>> https://www.youtube.com/watch?v=DqML0hPIANk
    Markus Zeller
    Markus Zeller

    9 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 23. Juni 2024
    Nach dem Film ist man froh in einem Rechtsstaat zu Leben in dem Gesetz und Ordnung herschen. Aber was will man von so einem Mileufilm erwarten. Aber auf jeden Fall gut und unterhaltsam gespielt. Ein Teil der Handlung: spoiler: Es fängt gleich mit einer Prügelei in der Vergangenheit an. Motorrad fahren ohne Helm und Augenschutz mit bis zu 85 Meilen vor Schuleinrichtungen. Alle sind dauernd am Rauchen. Aggressiv degeneriertes Gehabe. Nach einer Weile die dritte Prügelei. Kathy sinnieren über Waschlappen die sich nicht prügeln wollen. Benny der notorischer Ampelrotüberfahrer fährt dann ohne Führerschein. Die Prügelei vom Anfang wird wieder aufgegriffen, dabei wird ihm fast der Fuß abgetrennt. Aus Rache wird vom Club die Bar abgefackelt, die Polizei und Feuerwehr schauen aus Angst zu, und den Angreifern werden Schlägertrupps vorbei geschickt... Sie sollen nie mehr richtig laufen können. Geplänkel, Benny soll Kathy gehören, der Boss Johnny soll ihn nicht haben können. Eine häusliche Prügelei bei Club Interessenten, die sich weitestgehend als zu jung herausstellen. Sie werden abgelehnt und einer zückt ein Messer, der dafür von Johnny geprügelt. Der Club teilt sich in neue Drogenkonsumenten wie Vietnamrückkehrer und alte Biertrinker. Ein Aussteiger wird von neuen verprügelt, zwei Rippen gebrochen. Kathy wird fast vergewaltigt. Der Ausstieger hat Angst umgebracht zu werden. Johnny sagt er kümmert sich drum. Kathy die so nicht weiter machen möcht verlangt von Benny aus dem Club auszutreten. Benny trifft sich mit Johnny und soll dabei eine Waffe mitbringen, sie wollen den Aussteiger besuchen und Johnny verpasst dem eine Kugel ins Bein. Benny fragt was der Scheiß sollte. Die neuen würden einfach nicht hören und Johnny könnte den Club nicht mehr führen, er würde ihn brauchen. Benny verschwindet. Johnny wird ein Jahr danach von dem Anführer der Abgelehnten herausgefordert. Fäuste oder Messer? Messer! Johnny besucht Kathy. Benny wäre mit ein paar Typen nach Indiana gefahren. Jetzt hätte keiner von beiden Benny gekriegt. Die Herausforderung: Der abgelehnte von vorher erschießt einfach Johnny und übernimmt den Club. Das wäre das Ende des goldenen Zeitalters gewesen und eine richtige Gang entstanden. Leute würden jetzt auch umgebracht werden. Benny erfährt vom Tod Johnnys und kehrt zu Kathy zurück und sie ziehen nach Florida, er fährt kein Motorrsd mehr und scheint es nicht zu vermissen.
    Ende.
    Sajo1911
    Sajo1911

    133 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 25. August 2024
    Teilweise ziemlich langweilig,weil kaum Handlung vorhanden ist. Es plätschert halt so vor sich hin.Aber trotzdem ansehnlich. Allerdings ein ganz mieser und fieser Ausgang am Schluss.
    Hp_haefele
    Hp_haefele

    8 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 20. Juli 2024
    Vorab: Ich hatte ein gutes Vorgefühl bei diesem neuen Biker- Film auf Englisch (O.m.dt.U.), was beim Filmbesuch, wie so oft, dringend zu empfehlen ist. Regisseur Jack Nichols, welcher gerade auch unter pekuniären Gesichtspunkten, den Mut aufbrachte, diesem etwas abgehalftertem Genre, was nicht despektierlich gemeint ist, welches gleichwohl so gar nicht mehr in unsere digital- smarte, gender- sensible, anti- maskuline Zeit passen mag, erneut Leben einzuhauchen, muss schon eine besondere konzeptuelle Idee im Hinterstübchen gehabt haben um einen Flop an der Kasse zu verhindern -und genau eine solche Produktionsidee hatte er!

    Jack Nichols entnimmt seinen titelgebenden Filmstoff der Romanvorlage von Danny Lyon. Dieser profilierte sich als Photograph und Szene- Insider in den Mitt- 60-er Jahren als Chronist der US- amerikanischen Biker- Subkultur und hat mit seinen ikonographischen Bildbänden ein kulturgeschichtliches Zeitdokument hinterlassen.
    Die Erzählstruktur des Films entwickelt sich im Rahmen eines Interviews, welches eben die Filmfigur Danny Lyon mit der weiblichen Protagonistin des Streifens Kathy (Judie Comer) und Ehefrau des Anti- Helden Benny (Austin Butler), die Abfolge der Ereignisse rekapitulierend, führt. Ein Kunstgriff, welcher auch den realgeschichtlichen Hintergründen der fiktiven Filmstory Rechnung trägt.

    Das junge, introvertierte Gang- Mitglied Benny erinnert als Typus, nicht zuletzt auf Grund seiner Frisur, unweigerlich an den ,,Rebel with no cause“ James Dean. Auch der Präsident des Chicagoer 1%- Mother- Chapter ,,Vandals“, Jonny (Tom Hardy), ruft Bilder wach an den jungen Marlon Brando, als dieser, in dem noch in der berüchtigten Mc Carthy- Ära produzierten, frühen Biker- Film ,,Der Wilde“ (1953), den gleichnamigen Gang- Boss ,,Jonny“ verkörperte. Der Film erzählt exemplarisch für so viele der damaligen Biker- Clubs, in emblematischen Szene- und Handlungsabfolgen, die Ursprünge und Entwicklung dieser in Deutschland so benannten ,,Rocker- Clubs“, bis zu deren Degeneration und Abdriften in die organisierte Kriminalität. Der Gründungsmythos der US- Motorrad- Clubs ist historisch vor dem Hintergrund der damals von der AMCA (American Motor- Cycle Association) organisierten Motorrad- Rennen zu sehen, den Ereignissen um randalierende Biker an den Renn- Wochenenden in der Kleinstadt Hollister, den mit solchen Regelverstößen gegen den Anstand und die guten Sitten ( u.a. Wildpinkeln an Hauswände, Trinken in der Öffentlichkeit) begründeten Ausschlüssen aus eben dieser AMCA, sowie den selbstorganisierten Zusammenschlüssen in ,,1%- er MCs“ als Antwort darauf. Hierüber liegt mittlerweile eine breite Palette an Belletristik und Fachliteratur zum Nachlesen vor und braucht nicht weiter ausgeführt zu werden.

    Ich neige bei einigen Filmen zur euphorischen Begeisterung - hier ist sie nicht verkehrt! Es mag wohl abgedroschen klingen: Die Liebe zum Film im Kino kann immer wieder neu entfacht werden! Dieser Film ist eine Wucht, sowohl schauspielerisch, szenisch, den kongenialen, die Handlung nicht übertölpelnden Musik- Mix von David Wingo, die überwältigenden akustischen Effekte, seine filmhistorischen Reminiszenzen und insbesondere der emotionalen Gratwanderungen, welche dramaturgisch aufgeboten werden, getönt von einer abgrundtiefen Traurigkeit der Filmcharaktere, nicht geweinten Tränen, welche durchgehend von impulsiver Gewalt ventiliert werden. Traurig- komisch auch das Suff- Gestammel als kommunikativer Notbehelf zum Erhalt der fragilen Gruppenkohäsion der Patch- Träger. Jedes einzelne Gesicht dieser Gang- Mitglieder zeugt von den Spuren eines von Beginn an beinharten Lebens. Später im Film gesellen sich noch die Opiat- Gesichter der aus dem Vietnam- Krieg zurückgekehrten, brutalisierten, seelisch zerrütteten, jegliche Tötungshemmung verloren habenden, GI‘s zu diesem Biker- Chapter hinzu, was die Zündschnüre zur Gewaltbereitschaft noch einmal verkürzt und das haltgebende, soziale Gefüge sukzessive zur Desintegration treibt. Dies ist kein moderner Western, er denunziert nicht moralinsauer seine Protagonistinnen, er führt sie nicht vor, wie in so vielen seiner Vorgängerfilmen, er verzichtet auf vordergründige kausale, psychologisierende Narrative, liefert keine Steilvorlagen für ein selbstgerechtes, bürgerliches Naserümpfen, entzieht uns die verschiedenen Möglichkeiten, der inneren Distanzierung, erlaubt es uns nicht, diese menschlichen Outdrops zu pathologisieren oder sonstige Abwehrreflexe gegen diese fremde, subkulturelle Welt zu mobilisieren. Gleichermaßen transportiert dieser Film auch nicht das Klischee des in so vielen Filmkritiken apostrophierten ,,Freiheitsmythos“, welche solche abgerissenen Typen auf ihren dröhnenden ,,Zweirädern“ unterstellt suchen. Im Gegenteil: Diese optisch vorgealterten, jungen Männer sehnen sich insgeheim nach nichts mehr, als in der stinknormalen Bürgerlichkeit ihren Platz finden zu dürfen, einer Gesellschaft, die aufgrund ihrer hohen, sozialstrukturellen Hürden, genau dies den Menschen von Beginn an nahezu verunmöglicht hat.

    Durch seine bruchlos durchgehaltene Balance in der Darstellung gebrochener Typen liefert der Film eine Innenansicht der provinziellen Biker- Subkultur der Mitte 60- er bis Anfang 70- er Jahre und verweist dennoch und zwar ohne obligatorischen, moralischen Zeigefinger, auf die nicht subkulturelle Normalität der pomadig- kleinbürgerlichen Kleinstadt- Familien- Höllen als deren Spiegelbild und als die eigentlich nährende Parallelwelt in ihrer ganzen Spießigkeit, ihrem Hass auf alles Abweichende, inklusive ihren Gewalt- Alkohol- Exzessen, was implizit den eigentlichen Skandalon ausmacht. Dennoch sprechen wir hier nicht von einem Menschen- Zoo, sondern von den Insassen eines Soziotops der von sozialem Abstieg bedrohten oder bereits ins soziale Aus gekickten, welche sich mit Gelegenheitsjobs irgendwie über Wasser halten. Die auch heute noch in fast jedem kleinen, miefigen amerikanischen Kaff vorfindbaren Rednecks geben auch hier den Ton an und bestimmen das soziale Kontrollmaß. Angebote zur Identifikation, die Erfüllung von finalen Gerechtigkeitsansprüchen o.ä. werden in diesem Film selbstredend nicht geboten.

    Nach Maßgabe dieser normierten Realität wird sowohl szenisch als auch dramaturgisch mit dem gängigen Set von Klischees, Typisierungen und extrem gewaltförmigen Choreografien gearbeitet. Der Film ist ein Biker- Film, nicht mehr und nicht weniger, dennoch muss man selbst kein Biker sein, um den Film zu mögen, man kann sich auch ganz auf das Genießen des filmhandwerklichen Geschicks konzentrieren, sich auf die Authentizität seines ästhetischen Realismus einlassen, gleichsam auf die grandiose Schauspielkunst aller Charaktere, wie auch auf die fast wie ein Uhrwerk auf die stille Katastrophe hinzu tickende Filmhandlung spannungsvoll warten, um am Ende dennoch etwas überrascht zu werden und so zufrieden den Kino- Saal verlassen zu dürfen. Der rhythmische Wechsel zwischen drastischen Gewaltszenen, abgelöst von fast meditativ anmutenden, ästhetisiert verlangsamten Szenen der dahingleitenden Bikes bei Gruppenfahrten, gleich überkommen religiösen Prozessionen, wirken bedrohlich und verstörend schön zugleich. Eingeübte Rituale der Selbstvergewisserung und Machtdemonstration. Diese Szenen des motorisierten Gruppenauftritts mit den kalkuliert adressierten Gaffern an den Straßenrändern, bergen immer auch unvermeidbare Momente der Komik eines jeden Rituals maskuliner Stärkedemonstration. Dieser Eindruck wird im Detail durch die sehr aufrechte Sitz- Ergonomie der damaligen Motorräder noch verstärkt. Der Kult um die Bikes und die Patches auf den Kutten als Symbol der eigenen, wenn auch prekären Existenz und Nimbus identitärer Zugehörigkeit, durchzieht den Film wie ein roter Faden. Entziehen kann man sich dem filmischen Szenario dennoch nicht. Das gesamte Genre- Material liegt ja parat da, muss nicht neu erfunden, hochgepuscht und digital mit Dynamit versehen werden. Auf all das verzichtet der Regisseur Jack Nichols. Ebenso wie der herrlich rollend- dröhnende Soundtrack der alten Harley- Twins ist der Film große, handwerkliche- und vor allem moderne Film- Kunst. Wenn dieser Film eine Botschaft für sein Publikum bereit hält, dann könnte diese darin bestehen, den richtigen Zeitpunkt zur Beendigung einer Beziehung zu einem Menschen oder, wie hier im Film, zu einem Club, wenn diese sich allmählich erschöpft hat, nicht zu verpassen und sich dadurch das weitere Leben zu verbarrikadieren. Es lohnt sich, das Alte hinter sich zu lassen, um das Risiko eines Neuanfangs eingehen zu können.einzugehen. Seine ökonomische Klasse kann man nicht ohne Weiteres verlassen, die Wahl seiner sozialen Kontakte und deren Gestaltung, in einem nicht geringen Maße jedoch schon. Die Frage des ,,wie“ der Bearbeitung des Materials, des Stoffes, ist hier wirklich gut gelöst. Form und Inhalt passen im spannungsvollen Miteinander zusammen - was will man mehr?
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