"Back to Black" von Sam Taylor-Johnson erzählt, wie aus Amy Winehouse ein Star wurde - und wie ihre Karriere durch den viel zu frühen Tod der Sängerin ihr abruptes Ende nahm. Es gibt so Momente im Leben, da weiß man noch genau, wo man gerade war, als man eine bestimmte Nachricht erfuhr. Als das Radio den Tod von Amy Winehouse verkündete, saß ich in einem Café und lernte für die Uni. Das hat mich damals schwer getroffen, weil ich ihre Musik so mochte, ihre Stimme so großartig, kraftvoll und ausdrucksstark fand und weil sie ziemlich genau ein Jahr jünger war als ich.
Der Film stellt Amy Winehouse als erlebnis- und lebenshungrige, ruhelose und intensive Persönlichkeit dar, die nichts so sehr hasste wie Langeweile, Durchschnitt und Eintönigkeit. Und es scheint, als sei ihr das schließlich zum Verhängnis geworden. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass der Film nicht so sehr in die Tiefe geht, man erfährt wenig über die Kindheit von Amy Winehouse und warum sie sich so unsterblich in Blake Fielder-Civil verliebt hat. Sicher, in dem Film wird er als charismatisch und charmant dargestellt - und es sprühen richtig die Funken zwischen den Schauspielern. Aber warum ist sie ihm so verfallen? Und was war er eigentlich für ein Mensch? Da bleibt die Erzählung doch sehr an der Oberfläche.
Die Schauspieler sind durch die Bank weg richtig gut und obwohl Marisa Abela Amy Winehouse zunächst kaum ähnlich zu sehen scheint, verfliegt dieser Eindruck spätestens dann, wenn sie sich die dicken Lidstriche aufmalt und ihre Großmutter die Haare zum ikonischen Amy-Winehouse-Beehive auftoupiert. Und dann spielt Marisa Abela die Sängerin so gut, trifft ihre Körperhaltung, die Art, sich zu bewegen, ihre Mimik und Gestik so gut, dass die Ähnlichkeit teilweise schon unheimlich wird. Sie hat wohl auch alles selbst gesungen - und auch das wirkt überzeugend.
Fazit: Gelungenes Biopic, auch wenn nach wie vor viele Fragen offen bleiben - auf die es möglicherweise aber keine Antwort gibt. Für Fans von Amy Winehouse sehr sehenswert.