"Lisa Frankenstein" spielt nicht nur ganz offensichtlich auf den einflussreichen Roman "Frankenstein oder Der moderne Prometheus" (1818) von Mary Shelley an, der mit dem verrückten Wissenschaftler Frankenstein und dem von ihm geschaffenen Monster bis heute einer der wichtigsten Bezugspunkte für den Horrorfilm geblieben ist. Genauso handelt es sich um eine Parodie auf das Design-Label "Lisa Frank", das in den USA sich vor allem in den 80er und 90er Jahren mit seinen kitschigen und quietschbunten Designs auf Schulranzen oder als Sticker bei Kindern und Jugendlichen großer Beliebtheit erfreute, aber natürlich so gar nicht zur Horror- und Goth-Ästhetik der Hauptfigur Lisa (Kathryn Newton) im Film passt.
Mit "Lisa Frankenstein" legt die oscarprämierte Drehbuchautorin Diablo Cody ihr erstes verfilmtes Drehbuch seit "Tully" (2018) vor - eine lange Wartezeit, die hauptsächlich durch die Absage ihres geplanten Madonna-Biopics zustande kam. Umso spannender ist es, dass die "Juno"-Autorin wieder zum Horrorfilm zurückkehrt, nachdem ihr Skript zu "Jennifer's Body" (2009) mittlerweile Kultstatus als unkonventionelle Teenie-Horrorkomödie erreicht hat.
Kathryn Newton, die im Film als Lisa quasi eine moderne Version des Monstermachers Frankenstein spielt, belebt 2024 wohl die klassischen Horrorfilmmonster wieder: Newton, die schon Genreerfahrung in "Freaky" (2020) sammeln konnte, wird nämlich auch gemeinsam mit dem "Scream"-Star Melissa Barrera in "Abigail" zu sehen sein - einer Modernisierung des Vampirfilms "Draculas Tochter" von 1936.