Ein klitzekleines Weihnachtswunder: Kritiken

Immer in der Adventszeit flutet Netflix die Server mit diversen Weihnachtsfilmen, meist routinierte Fließband-Produktionen aus Kanada.
Aber dann gibt es eben auch "Ein klitzekleines Weihnachtswunder". Und der Film heißt nicht nur, er ist es wirklich - der Weihnachtsfilm des Jahres.

Kurz vor Weihnachten in der kleinen Stadt Wellington-on-Sea an der britischen Küste. Ein Schneesturm zieht auf.
Eine Junge lebt mit seiner Mutter allein in einem Haus, aber er freut sich darauf, dass zu Weihnachten ihn sein Vater besuchen wird. Seine Mutter muss arbeiten - aber durch den Schneesturm droht er, das Fest allein verbringen zu müssen.
Ihm gegenüber wohnt seine strenge Lehrerin, die ihn irgendwie auf dem Kieker hat - die aber zu Weihnachten auch alleine im Haus sitzt.
Eine Gruppe von Kindern ist am Abend vor Weihnachten alleine zu Hause, weil die Eltern zu einer Feier gefahren sind. Als der Schneesturm dafür sorgt, dass sie nicht nach Hause können, müssen die Kinder das Fest improvisieren.

Wer den wunderbaren Weihnachtsfilm "Tatsächlich... Liebe" mochte, der wird auch "Ein klitzekleines Weihnachtswunder" auf Netflix lieben. Er basiert auf einer Kinderbuch-Reihe von Richard Curtis, der auch für „Tatsächlich… Liebe“ verantwortlich war.
Der Film strahlt eine Wärme und Liebe aus, dass einem warm ums Herz wird. Die Leute im Film sind witzig und liebevoll. Andere sind traurig oder melancholisch.
Gib nie auf, suche immer das Positive - das ist das, was der Film vermitteln will. Mache das Beste aus deiner Situation. Es gibt einen Moment, der wirklich rührend ist: Der Junge entschließt sich, zu seiner Lehrerin rüberzulaufen, um der Einsamkeit zu entkommen, er zeigt Mut, er überwindet sich.

Das sind schöne Botschaften, dazu sehr unterhaltsam, von traurig über rührend bis witzig. "Ein klitzekleines Weihnachtswunder" könnte das Zeug zu einem Klassiker haben.

Mit "Ron läuft schief" hat das damals neue britische Animationsstudio Locksmith Animation einen guten Start hingelegt. Der zweite Film ist leider wesentlich weniger qualitativ. Gleich am Anfang wird ein eingebildet wirkender Weihnachtsmann präsentiert, da hat man schon einmal einen großen Fehler gemacht, denn der Weihnachtsmann sollte eigentlich sympathisch sein. Auch danach will der Film nicht so recht an Fahrt aufnehmen, da die Atmosphäre einfach nicht stimmig ist. Vermutlich liegt das auch daran, dass es so viele Handlungsstränge gibt, die sich ständig abwechseln. Spannung baut sich nicht wirklich auf und auch der Wohlfühlfaktor den Animations- bzw. Family-Filme häufig haben bleibt aus. Die Animationsqualität ist immerhin gut für das wahrscheinlich eher kleine Budget. John Powell ist zwar ein hervorragender Filmkomponist, hat aber schon weit bessere Soundtracks geschrieben (z.B. Drachenzähmen leicht gemacht, einige Teile von Ice Age, usw.). Insgesamt kann ich den Film nicht empfehlen.

Zunächst skeptisch, doch schon nach 90 Sekunden zog mich die Magie der Geschichte völlig in ihren Bann


Simon Ottos Animationsfilm Ein klitzekleines Weihnachtswunder ist eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte, die Humor, Chaos und Emotionen auf meisterhafte Weise verbindet. Basierend auf einem beliebten Kinderbuch schafft der Film es, die Essenz von Weihnachten – Familie, Zusammenhalt und die Freude am Geben – neu und erfrischend zu interpretieren.

Der Film erzählt die Geschichte eines chaotischen Weihnachtsfestes, bei dem ein Schneesturm, hungrige Truthähne und schrullige Traditionen die Festtagsplanung durcheinanderwirbeln. Doch hinter all dem Trubel verbirgt sich eine Botschaft von Nächstenliebe und Gemeinschaft, die den Zuschauer mitten ins Herz trifft.

Besonders hervorzuheben sind die brillanten Dialoge, die Witz und Tiefgang miteinander vereinen. Die Sprecher leisten hervorragende Arbeit, allen voran Bela Baum als Danny und Axel Lutter als Weihnachtsmann, die ihren Figuren Leben und Charme einhauchen. Die Animationen sind detailverliebt und farbenfroh, was den Film visuell ansprechend macht und die winterliche Atmosphäre perfekt einfängt.

Für ein jüngeres Publikum ab 8 Jahren bietet der Film ausreichend Unterhaltung, während er auch für Erwachsene humorvolle und berührende Momente bereithält. Die 96 Minuten vergehen wie im Flug, was auch der geschickten Mischung aus Komödie, Drama und festlicher Magie zu verdanken ist.

Insgesamt ist Ein klitzekleines Weihnachtswunder ein gelungener Familienfilm, der nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken anregt. Ab dem 4. Dezember 2024 auf Netflix verfügbar, wird er zweifellos viele Wohnzimmer in festliche Stimmung versetzen. Ein Muss für die Weihnachtszeit!

Bewertung 5 von 5 sternen
Ein moderner Weihnachtsklassiker in spe.

Hat mir unerwartet gut gefallen! Eine Geschicjte mit einigen Handlingssträngen, die gut verwoben sind. Die Probleme und Sorgen und der zuweilen unsensible Umgang miteinander sind wirklich nachvollziehbar und gehen ans Herz. Und die Mimiken und Gestiken passen 1A.
Wie alle Fäden zusammengeführt werden, ist charmant und nachvollziehbar. Ein Schuss Dramatik - echt berührend.