Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Gaia Seraphina
11 Kritiken
User folgen
4,0
Veröffentlicht am 13. Mai 2023
Ich habe den Film auf ukrainisch mit dt. Untertiteln angeschaut. Der Animationsfilm ist der nächste grosse Film nach dem Märchen "Mila und Ruslan" des Studios Animagrad. Diesmal taucht das Studio ganz tief in die ukrainische Sagenwelt ein und holt den weiblichen Waldgeist Mavka hervor. Im Gegensatz zur Mythenfigur ist diese allerdings kein männermordender Vamp mit offenem Rücken. Mavka ist eine freundliche, mitfühlende und neugierige Protagonistin welche sich später in den menschlichen Musiker und Dorfbewohner Lukash verliebt, was ihr allerdings zum Verhängnis werden wird, da der Umgang der Waldgeister mit Menschen nach dem grossen Krieg streng verboten ist und es sehr viel Hass und Furcht auf beiden Seiten gibt. Im Gegensatz zur Erzählung "Das Waldlied" von Lesya Ukrainka von 1911, auf dem der Film beruht, gibt es hier allerdings ein - kitschiges - Happy End, entsprechend angepasst an das kindliche Zielpublikum. Auch die Brutalität hält sich in Grenzen und niemand - nicht einmal die Schurken - stirbt eines gewalttätigen Todes ( mit Ausnahme der Charaktere in der Vorgeschichte, welche allerdings nur erzählt und in karikaturähnlichen Bildern kurz dargestellt wird ). spoiler: Stattdessen bekommt die Schurkin mehr von dem Jungbrunnenwasser ( hinter dem sie her ist ) ab, als ihr lieb ist. Ihr Schicksal ist exzellentes Karma.
Inhaltlich weist der Film ebenfalls Elemente aus diversen bekannten Geschichten auf. Allen voran Romeo & Julia, aber auch "Arielle" ( illegaler Kontakt und Rettung ), "Die Schöne und das Biest" ( der Kampf zwischen den Dorfbewohnern und Waldwesen ) und "Rapunzel" ( die Schurkin hat sehr viel von Mother Gothel ). Der Film ist anscheinend im späten 19.Jahrhundert angesiedelt. Die Dorfbewohner leben noch recht mittelalterlich, doch die Schurkin, eine Stadtbewohnerin, kommt alsbald mit ihren Steampunk-artigen Maschinen daher. Damit dürfte dann klar sein, daß die Kernbotschaft hier der Konflikt zwischen (schmutziger) Technik bzw.Mensch gegen die Natur bzw. Waldwesen ist. Hab ich zuletzt so symbolisch in "Wolfwalkers" gesehen.
Das familienfilmtaugliche Drama wird aufgelockert durch Humoreinlagen, welche wie üblich dank der Sidekicks entstehen. Auf Mavkas Seite gibt es zum einen ihren persönlichen Begleiter, die Feenkatze Swampy und ihren besten Freund den Baumgeist und Stimme des Waldes Hush. Lukasz hat einen kleinen Hund und die Schurkin Kylina ihre Handlanger, den eingebildeten Modedesigner Frol und die tumben Muskelprotz-Zwillinge Erik & Derek. Erwähnenswert wären noch der alte Hüter des Waldes Lesh ( erinnert an eine ungruselige Witcher Leshen-Version, allerdings mit einer Persönlichkeit von Gandalf dem Grauen ), die Flussnymphe Ondine und Lucas Onkel Leo.
Optisch erinnert der Film an den Vorgängerfilm "Mila und Ruslan". Trotz politischem Druck durch den Ukraine-Krieg ist der Film visuell gelungen. Es braucht sich gewiss nicht vor Disneyproduktionen wie "Die Eiskönigin" zu verstecken. Hier ist in vielen Szenen pure Heimatliebe zu spüren. Schauplätze, Kostüme, Musik, Symbole ... alles trägt den Stempel "ukrainische Kultur".
Ich bin zufrieden. Einzig die Tatsache, daß der Film auffällig stark auf "kindlich" getrimmt ist und es dadurch ( bis auf eine überraschende Nebenromanze ) so gut wie keine ungewohnten Wendungen gibt, lässt mich ihm nicht die volle Punktzahl geben. Allerdings trifft das auch auf die animierten Disneyfilme zu, von daher ist das nur Meckern auf hohem Niveau.
PS: Wer gerne einen ähnlichen Animationsfilm mit Romeo & Julia Thematik und exotischem Gewand sehen möchte, dem kann ich den chinesischen Trickfilm "White Snake" empfehlen.
Beeindruckend einfach vorhersehbare Handlung, Abklatsch aus diversen anderen vorangegangenen Büchern/Filmen. Nichts neu, nichts gut - außer die detaillierte Darstellung. Warum singt selbsternannter Sänger "Schmukas" ihr nicht persönlich vor, sondern plötzlich wird ein Duett überspielt ohne Lippenbewegung. Dazu die lächerliche kitschige Botschaft aka Liebe auf den ersten Blick und Liebe ist des Problems Universalschlüssel.
Ich, Kind der 90er, war gelangweilt.
Im halbgefüllten Saal gab es keine nennenswerte Lacher.
Viel Farbe, wunderschöne Animation, angenehme Musik, eine tolle Handlung und spannendes Ende. Mein Sohn und ich waren von Anfang bis Ende begeistert. Es war ein witziges, emotionales, spannendes romantisches Filmhighlight.
Grandioser Film. Schöne Animationen, einfallsreiche Tiere und farbenfrohe Umgebung. Die Geschichte ist vorhersehbar aber das macht den Film nicht weniger interessant. Verstehe die ganzen Möchtegern Kritiker hier nicht.