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    Aftersun
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    3,9
    55 Wertungen
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    Cursha
    Cursha

    6.978 Follower 1.052 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 24. August 2024
    "Aftersun" gehört zu einer kleinen Prozentzahl an Filmen, die sich mit jeder weiteren Sichtung weiter entfalten und einen dabei schwer emotional getroffen zurücklasst. Auf den ersten Blick ist die Geschichte und das gesehene recht simpel: Ein Vater verbringt mit seiner Tochter einen Urlaub in der Türkei. Mehr ist es auf den ersten Blick nicht, erst durch die kleinen Einschübe, die der Film liefert wird klar worum es geht. Die Videosequenzen, der Schnitt zu einer Frau, die im Nachtclub ist. Diese Einschübe erklären den Rahmen der Habdlung und sind gepaart mit vereinzelten Szenen, in denen man den jungen Vater Calum immer wieder mal alleine, in einem mental veränderten Zustand sieht, als im Zusammenspiel mit seiner Tochter. So entfalten sich schnell ein trauriges Gefühl und auch die Gewissheit, dass die warmen Sommerbilder der Türkei nicht hinwegtäuschen können, dass die Geschichte im Kern eine zutiefst traurige ist. Der Film liefert dazu genügend Hinweise, auch wenn er es nie offen ausspricht. Das ganze mündet in einem Finale indem man den Song "Under Pressure" von Queen aus einem komplett neuen Winkel betrachten wird. Darstellerisch ist das ganze herausragend und gerade Paul Mescal hatte sich seine Oscarnominerung redlich verdient. Nicht zuletzt ist es seine Leistung, das kein Auge mehr trocken bleibt. "Aftersun" ist wirklich ganz großes Kino, das mich auch im Nachgang noch sehr stark beschäftigt hat.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    711 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 11. Januar 2023
    DIE WEHMUT AM LETZTEN URLAUBSTAG
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Mit Nominierungen und Preisen überhäuft, Kritikerlob da und Kritikerlob dort: Charlotte Wells, bisher maximal mit Kurzfilmen vertreten, die nur Insider kannten, hat mit ihrem allerersten Spielfilm bereits so viele Tore ins Filmbiz geöffnet, die andere sonst nur auf zähem Wege und vor allem mit Vitamin B aufbekämen. Keine Ahnung, wohin Wells es zukünftig verschlagen wird, oder ob man ihr, wie Chloë Zhao, ein Franchise unterjubelt, mit welchem sie nichts anfangen kann. Denn Aftersun ist ein Film, der nicht so danach aussieht, als würde seine Macherin dereinst mit Comic-Helden oder Aliens jonglieren wollen, sondern es lässt sich gut der Eindruck gewinnen, dass Künstlerinnen wie Wells sehr wohl schon ihren Themenkreis gefunden haben. Dessen Materie setzt sich zu Stimmungsbildern zusammen und eignet sich wohl weniger zur geradlinigen Story mit Twist und Showdown. Aftersun legt es aber mitnichten darauf an, sein Publikum zu verwirren oder auf falsche Fährten zu locken. Das wäre, wenn doch, lediglich des Effekts willen probiert. In diesem Film hier geht es um Erinnerungen und gemeinsam Erlebtes, auch wenn das Erlebte nicht aufgrund spektakulärer Begebenheiten unvergessen bleiben will. Die Wucht darin liegt in der familiären Wärme des Miteinanders, der vertrauten Dynamik zwischen Vater und Tochter, unter levantinischer Sommersonne und den gängigen Rhythmen eines Pauschalurlaubes, der nichts dem Zufall überlässt und in welchen sich Touristen wie Sophie (Frankie Corio in ihrer ersten Filmrolle) und Calum (Paul Mescal) fallen lassen können. Viel Schlaf, entspanntes Herumhängen und schickes, abendliches Dinieren. Dazwischen Sonnencreme, Müßiggang am Pool oder Baden im Meer kurz vor Sonnenuntergang. Wir alle wissen, wie sich sowas anfühlt. Wenn die Buchung des Hotels mal so stimmt, wie erwartet, sind Zeit und Alltag ausgehebelt, zählt nur noch das Jetzt ohne Tagescheck, und oft weiß man nicht, ob die Woche schon rum ist, so versunken scheint man zwischen Sand, Salz und Eiscreme. Und natürlich denken wir uns dann, dass wir irgendwann dortbleiben wollen. Aussteigen, auf diese Weise weiterleben. Daheim alles zurücklassend, weil die Ferne ruft. Tatsächlich lässt sich das auch von der All-inclusive-Bar denken und erträumen. Und nicht nur das. Die elfjährige Sophie und ihr Vater Calum wollen ebenfalls ewig in dieser Vater-Tochter-Konstellation verharren und in den heißen, angenehm ermüdenden Tag hineinleben. Doch irgendetwas, jenseits dieser idealen Kulisse, stimmt nicht.

    Denn Vater Calum dürfte für Sophie irgendwann später nur noch Geschichte gewesen sein, verknüpft mit der Erinnerung einer kurzen und zugleich zeitlosen All-Inclusive-Buchung, die sich für ewig als das Bild einer Zweisamkeit ins Gedächtnis der nun schon erwachsenen Sophie gebrannt hat, die eines Tages das selbstgedrehte und kuriose Handycam-Video hervorkramt und in der bittersüßen Stimmung von damals schwelgt. In ihren Gedanken aber befindet sie sich immer wieder auf einer in Stroboskoplicht getauchten, dich bevölkerten Tanzfläche, inmitten das Gesicht ihres Vaters. Oder doch nicht? Wo ist sie hin, die Vergangenheit? Wo ist sie hin, die immer abstrakter werdende und verfremdete Figur von Dad?

    Aftersun bietet auf den ersten Blick nicht mehr als aneinandergereihte, repetitive Momente eines Urlaubs. Auf den zweiten Blick versucht Charlotte Wells, das Narrativ einer mit Wehmut aufgeladenen Erinnerung in einem Alltagsfluchtort wie diesen festzumachen. Dabei bleibt sie vage und assoziativ, das Davor und das Danach verliert sich im Dunkeln eines Dancefloors. Was später passieren wird, soll durch seine Variabilität und Undefinierbarkeit dem Zuseher die Möglichkeit geben, sein eigenes Stück Familiengeschichte hineinzuinterpretieren. Aftersun ist ein subjektives Psychogramm, errichtet aus Beobachtungen innerhalb einer kurzen Zeitspanne der Eintracht. Natürlich wirkt das etwas dürftig, für Plot-Fetischisten womöglich zu wenig, die darauf warten, das etwas passiert. Passiert ist aber alles längst, nach der ersten Minute schon. Was wir hier haben, ist das rekapitulative Nachwehen von Vergangenem – intuitiv inszeniert, aber auch schwer erreichbar.

    Was in Aftersun bleibt, ist das Eingestehen der Tatsache, Zeit seines Lebens die Leere ertragen zu müssen, die auf vergangenes Glück folgt. Würde sich die Zeit zurückdrehen lassen, würde Sophie den besten Urlaub ihres Lebens niemals anders erleben wollen. Immer und immer wieder.
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    beco
    beco

    61 Follower 361 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 27. Februar 2023
    Ein kleiner, ruhiger Film, der ein Vater-Tochter-Verhältnis zeigt, dass von gegenseitigem Vertrauen und Verständnis, aber am meisten von Zuneigung geprägt ist. Man erfährt nicht, was dem Vater oder der Tochter zugestoßen ist, aber der Film ist eine Rückschau und ein Verlust steht unausgesprochen im Raum. Die gezeigten Tage und Momente gehören einer Vergangenheit an, die nicht mehr zurückzuholen ist und aber daher besonders wertvoll sind.
    gelungen
    Alexander Ilenser
    Alexander Ilenser

    8 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 22. April 2023
    Ich habe nach dem Film 30 min geweint.
    Das reicht.
    Der war unfassbar schön aber auch traurig aber auch schön
    Leonard21
    Leonard21

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 1. Januar 2023
    Ich habe diesen Account seit langer Zeit mal wieder aktiviert, um hier diese Kritik zu schreiben. Charlotte Wells findet eine schöne und fein entwickelte Bildsprache für das Erinnern und den Verlust im Licht der Erinnerung. Der Film erklärt niemals, immer wird erzählt. Ein seltenes Glück fürs Kino.
    MeaddoX
    MeaddoX

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 6. Januar 2023
    Langweiligster Film den ich je gesehen habe aber mit Abstand Frechheit diesen anzubieten es gibt keine Handlung das Geld für die Karten lieber in Steine investieren und diese hinundher tragen ist bessere Zeitbeschäftigung als diesen Film zu sehen
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