Paradise Road von Bruce Beresford ist ein girl's movie. Es geht um die Leidensgeschichte einiger Dutzend englischer Frauen aller Schichten, die 1942 nach dem Angriff auf Singapur in japanischer Gefangenschaft landen, und zwar auf der Insel Sumatra, seinerzeit indonesische Kolonie der holländischen Krone. Seit der "Brücke am Kwai" weiß man ja, daß mit japanischen Lagerkommandanten nicht zu spaßen ist, und schon gar nicht mit dem zuständigen Gestapo-, Verzeihung: dem zuständigen Geheimpolizei-Offizier. Eine Geschichte, die auf einen allzu bekannten Verlauf hinzusteuern scheint. Tatsächlich überlebt die Hälfte der Frauen den Krieg nicht, und es gibt die bekannten Grausamkeiten. Auch bleibt nicht aus, daß die Frauen die Moral hochhalten und den Jaanern zeigen, daß sie nicht gebrochen sind.
Sehenswert ist dieser Film nicht unbedingt wegen seiner Geschichte, die übrigens auf tatsächlichen Begebenheiten aufbaut. Der Plot dieses australisch-amerikanischen Films zeichnet sich durch einige offensichtliche Lücken aus, die durchaus beim Schnitt entstanden sein mögen. Auch so ist er noch epische 115 Minuten lang, in denen die langen drei Jahre des Leidens erzählt werden. Die eigentliche Attraktion dieses Werkes ist das von Glenn Close und Frances McDormand angeführte Ensemble von (fast) ausschließlich Frauen, das nicht nur durch seine durch und durch britische Art besticht.
(Chick Spinweb, L.A.)
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