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Petra Schönberger
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5,0
Veröffentlicht am 7. Juni 2022
„Risiken & Nebenwirkungen“ basiert auf dem erfolgreichen Bühnenstück „Die Niere“ von Stefan Vögel. In der Geschichte wird ein tragikomischer Kampf der Geschlechter, der uns pointenreich vor Augen führt, dass der Beziehungsalltag kein Zuckerschlecken ist, auf berührende und zugleich unterhaltsame Weise dargestellt. Eine Komödie über die existenzielle Liebe, die nicht an die Nieren, sondern direkt ans Herz geht. In der Geschichte geht es darum, auch mal die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es z. B. um eine Nierenspende geht. Die Botschaft des Films sagt aus, dass man unter Freunden zusammenhält und sich auch mal gegenseitig hilft. Eine sehr gute Botschaft, die durch die Geschichte ausgesagt wird. Der Film regt auf der einen Seite zum Nachdenken an, auf der anderen Seite wird die berührende Geschichte auf sehr humorvolle Weise erzählt. Beeindruckende Aufnahmen von den Bergen treffen auf brillante Leistungen von Samuel Finzi, Thomas Mraz und Inka Friedrich, sowie von allen anderen Schauspielern. Es ist eine wunderschöne und unterhaltsame Geschichte mit einem ernsten Thema rund um eine Nierentransplantation. Nicht zuletzt geht es in dem Film aber auch um eine wunderschöne und unterhaltsame Geschichte mit einem ernsten Thema rund um eine Nierentransplantation. Es geht um Vertrauen- und um Entscheidungen treffen, aber auch darum, dass man lernen muss, mutiger zu sein. In der Thematik des Films geht es um Eifersucht, Herausforderungen einer Liebe und um Angst. Berührende Musik rundet die Geschichte, in der es um eine Nierenspende geht, die für Liebe und Freundschaft eine Herausforderung ist, ab.
Der Stoff an sich ist pikant genug, um damit auf alles Menschliche einen Spot zu richten und unser aller Abgründe zu sezieren. Was Kreihsl allerdings daraus macht, lässt rundum zu wünschen übrig. Vor allem während der anfänglichen Szenen klingt alles nach Theater, ist zu laut gesprochen und zu wenig beiläufig gespielt. Ergo: das Stück wurde nicht adäquat fürs Medium Film übersetzt. Oftmals stehen die Akteure und Actricen starr auf der Stelle und sondern ihre Dialoge ab - solide, aber nicht allzu überzeugend. Wenn wir die Kapazitäten des Casts einkalkulieren, ist dies eindeutig ein Versäumnis der Regie, die an der Oberfläche führt und der Darsteller-Riege nicht genug Raum gibt, um den erzählten Mikrokosmos zum Leben zu bringen.
Solider Stoff um das Thema Liebe, Chuzpe und Mitgefühl in der Not mit Sarkasmus gewürzt - hier wurde er jedoch leider allzu holzschnittartig umgesetzt. Bedingt unterhaltsam, trotz sehr guter Besetzung.
Leider enttäuscht dieser Film auf ganzer Strecke. Sowohl die Geschichte, welche sich sehr eindimensional und vorhersehbar gestaltet als auch die schauspielerisch ungenügende Leistung schaffen es nicht Emotionen auszulösen. Auch der zwischenzeitliche Humor, welcher sehr unpassend und meist auf einem sehr einfallslosem Niveau agiert, wirkt unplatziert und zerstört die restliche Atmosphäre des Filmes. An manchen Stellen fragt sich der Zuschauer was genau die Intention des Produzenten war und welchen tieferen Sinn der Regisseur dem Film verleihen möchte.
Story: Ohne zu viel von der Story bereits vorwegzunehmen sind mehrere Aspekte des Drehbuches unzureichend. Leider wird den Charakteren kein Raum zur Entfaltung und der wahren Charakterentwicklung eingeräumt. Somit wirken viele Wendungen wie die große Auflösung am Ende des Filmes an den Haaren herbeigezogen und eine Identifizierung mit den Charakteren findet nicht statt. Dabei wäre es für einen Film mit einem so sensiblen Thema doch gerade wichtig Emotionen im Zuschauer zu wecken und auch eine eigene Reflexion hervorzurufen. Diese Möglichkeit wird auch leider nicht von den Schauspielern genutzt. Große Emotionen wie emotionale Kälte, Verzweiflung, Liebe werden zwar vermeidlich gezeigt, jedoch von den Schauspielern nicht als diese verkauft. Zu keinem Zeitpunkt wird der Schock einer solchen Diagnose gezeigt, spoiler: eine Nierentransplantation wird hier kalt zur Kenntnis genommen. Zeitweise entwickelt sich die Story zu einem Geflecht von Lügen, unterbrochen von sehr unpassenden Vergleichen mit dem Bau des Gebäudes, welches der Protagonist gerade beaufsichtigt.
Diese Lücken nutzt der Regisseur leider um unwichtige Nebenhandlungen einzuführen, welche weder die Geschichte voranbringen noch den Humor fördern. spoiler: Die Rolle der Putzfrau oder der Frau im Wartezimmer vom Beginn des Filmes sind komplett egal, dafür werden für die Storyline wichtige Elemente wie Tim nie gezeigt.
Alles in allem kann dieser Film leider nicht überzeugen, da das Drehbuch den Charakteren die Tiefe nimmt und die Schauspieler ihre Rolle nicht ausfüllen (können). Unplatzierter Humor und eine sehr gestreckte Handlung lassen diesen Film als große Enttäuschung dastehen.