Power Of Love: Kritiken

Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.
(Friedrich Schiller)


Saara (Saara Kotkaniemi) und der einige Jahre jüngere Robert (Nicola Perot) haben seit kurzem eine Beziehung. In Rollenspielen leben sie ihr gemeinsames Verlangen nach hartem Sex aus. Ein Sommerurlaub mit dem Besuch von Freunden und Saaras Eltern stellt ihre Verbindung auf die Probe.

Jonas Rothlaender inszeniert diesen gefühlvollen Film nach eigenem Drehbuch. Die herrliche, sonnengeflutete finnische Insellandschaft schafft ein Ambiente, das zum Lieben einlädt. Saaras Mutter (Outi Mäenpää) bringt bei der ersten Begegnung mit Robert Spannungen ans Licht, ohne jedoch die Büchse der Pandora zu öffnen. Der Regisseur führt das Publikum allmählich an die Wunschwelten der Protagonisten heran, entfaltet subtil ihre Differenzen. Wird Robert seine Vorstellungen gegenüber Saara durchsetzen oder gar erzwingen können? Die Instrumentalisierung des Rollenspiels ist über die ausgetragenen dynamischen Spitzen ein Highlight von „Power of Love“. Der kleine Cast ermöglicht Rothlaender, den intensiven Fokus auf das Paar zu legen.

Die Stimmung wird in dem vornehmlich beeindruckend gespielten wie bebilderten Film stets schwankend kribbelig gehalten, bis zur letzten der 105 Minuten, die zwar keine eindeutige Entscheidung bringt, aber ein tieferes Weiterdenken auf beiden Seiten auslöst.

„Power of Love“ begeistert mit starken Figuren auf einem gefühlvoll drängend beschriebenen Weg in ein mögliches Miteinander.