Das hätte ein unterhaltsamer Film werden können. Aber das hat man gründlich verbockt!
Hier ist die Rezeptur für den Film:
1. Man nehme eine große Portion "Stirb langsam", versetze die Handlung auf eine Bohrinsel (ohne Bohrer, dafür mit Raketen).
2. Weil wir uns schon im Jahr 2022 befinden, wird das Ganze gendergerecht aufgearbeitet und die Heldin ist natürlich eine Frau vom Typ Mary Sue. Auch der amerikanische Präsident ist jetzt eine Frau.
3. Männer sind grundsätzlich ängstliche Schwächlinge, oder fiese, sexistische Schweine.
4. Eine angeschossene und verprügelt Frau kann selbst nach extremster körperlicher Anstrengung, mit nur einem funktionierenden Arm, einen ausgeruhten und durchtrainierten Elitekämpfer im Zweikampf erledigen.
Die Handlung kennt ihr ja wahrscheinlich: Ein paar Terroristen versuchen eine super geheime, militärische, schwimmende Insel unter ihre Kontrolle zu bekommen, die für die Abwehr feindlicher Raketen zuständig ist.
Die frisch versetzte Captain JJ Collins (gespielt von Elsa Pataky, der Frau von Chris "Thor" Hemsworth) kommt den Terroristen in die Quere und verschanzt sich mit einem weiteren Helfer in der Kommandozentrale, die eigentlich nur über einen doppelt gesicherten Zugangstunnel erreichbar ist.
Ok... fangen wir mal an.
Technisch ist der Film klar unterdurchschnittlich. Die Special Effects sind einfach grausam! Der Feuerschweif der Raketen sieht z.B. aus, wie aus einem Zeichentrickfilm.
Schauspielerisch... na ja, es gibt besseres, aber auch deutlich schlechteres.
Was aber nicht ok ist: Der Plot mit seinen riesigen Plotlöchern.
Achtung Spoiler!
Die Terroristen kommen als Putztrupp auf eine super geheime Basis! Klar, wenn man seine geheime Militärbasis reinigen will, dann heuert man eine beliebige Putzfirma an.
Die nur durch einen doppelt gesicherten Zugangstunnel erreichbare Zentrale hat plötzlich eine simple Bodenluke aus Blech, durch die ein Martial Arts Asiate ganz locker in den Raum springt.
Ein wenig später hat die Zentrale plötzlich auch noch eine Dachluke (ebenfalls Blech). Es wäre von Anfang an ein Kinderspiel gewesen, aufs Dach zu kommen und durch die Luke in die Zentrale zu gehen.
Auf dem Dach, gleich neben der Dachluke befindet sich ein einfaches Zugangsterminal zur Abschusssteuerung der Raketen. Man muss nur einen beliebigen Laptop dort einstecken und hat sofort das Abschussprogramm auf dem Rechner. Jeder Depp könnte von dort aus die ganze Basis unbrauchbar machen. Wozu braucht man da eine gesicherte Zentrale?
Auch die Abschusslafetten sind leicht zu erreichen. Unbrauchbar machen wäre ein Kinderspiel, aber dann gäbe es ja keinen Film.
Wenn man harmlose Nebendarsteller abknallt, halten die Terroristen einen schönen Sicherheitsabstand ein. Wenn man aber die super gefährliche JJ Collins vor sich hat, muss man auf Tuchfühlung gehen, ihr die Pistole an den Kopf halten und noch große Reden schwingen.
Eine angeschossene, einarmige und bis an die Belastungsgrenze erschöpfte 65 kg Frau verprügelt ganz locker einen ausgeruhten, durchtrainierten 120 kg Elitekämpfer.
Liebes Netflix: Bitte, bitte, bitte lass diesen Gendermist und hol dir vernünftige Drehbuchautoren!