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CineMoenti
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1,5
Veröffentlicht am 13. September 2022
Leider gilt auch für einen solchen Film das Wilder'sche Gesetz, dass es für einen guten Film ein gutes Buch braucht. Und das ist in diesem Falle flach wie eine Briefmarke. An keiner Figur ist irgendetwas Spannendes zu finden, die Dialoge vergisst man in dem Moment, wo man sie hört, die kleinen Aufregungen sind dürftig erfunden und entschieden zu simpel, um als veritable romantische Komödie in Erinnerung zu bleiben. Denn auch Humor will gepfeffert sein und braucht kluge Pointen, um zu zünden.
Auch wenn Roberts und Clooney gewohnt solide spielen: es nützt nichts. Das hängt unübersehbar damit zusammen, dass die beiden privat befreundet sind (sie hatten die Zusage zum Projekt von der Zusage des jeweils anderen abhängig gemacht). Mit anderen Worten: sie genossen beim Dreh eine gute Zeit. Energetisch bedeutet das für die Leinwandwirkung, dass es zwischen den beiden Figuren, die ja eine Hass-Liebe verbinden soll, nichts stattfindet außer Gemütlichkeit. Und wer diese betrüblich harmlose Nummer vor dem Hintergrund eines reinen Postkarten-Idylls genießen kann, ist hier im richtigen Film.
Julia Roberts als Ebenbild der herzergreifenden Romantik trifft bereits zum fünften Mal auf ihr Comedy Pendant George Clooney und somit ist es natürlich mal wieder Zeit für eine Romcom, wie wir sie lange nicht zu Gesicht bekamen. TICKET INS PARADIES ist ein Werk, welches einen angenehmen Kontrast zu den vielen überladenen Alternativen im Kino bietet. Ol Parker besinnt sich zurück auf frühere filmische Werte und schickt uns auf eine kinematographische Zeitreise, die vor allem abseits der heutigen jugendhaften Generationen funktionieren wird. Eine unbeschwerte und leicht verdauliche Zeit ist die Folge, in welcher die Zuschauenden dazu animiert werden, nichts zu hinterfragen und blind in eine verblümte Story abzutauchen, die wir zwar schon viel zu oft gesehen haben, aber dennoch irgendwie mal wieder nötig hatten. Es ist schwer dem Film etwas Böses zu unterstellen – stattdessen sollte er wohl einfach kopflos genossen und als Hommage an die vielen tollen damaligen Filme betrachtet werden.
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/ticket-ins-paradies