Sieben hypnotische und erratische fugenartige Miniaturen kulminieren in einem psychologischen Kaleidoskop von Paaren, Familien und Freunden, die alle durch fiebrige Dialoge und die Geister der Abwesenden verbunden sind: Ein Großvater schweigt, so dass nicht klar ist, ob er tot oder lebendig ist. Ein Mann spricht mit einem Kleiderschrank...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Forest - I See You Everywhere
Wer ist schuld? (Harry Potter natürlich!)
Von Christoph Petersen
Man sollte sich beim Schauen des in sieben Miniaturen angeordneten „Forest – I See You Everywhere“ möglichst schnell von dem Gefühl befreien, dass man als Zuschauer*in womöglich den sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen nicht erkennt. Zwar eröffnet Regisseur Benedek Fliegauf seinen Reigen mit einer Teenagerin, die ihren Großvater scheinbar leblos in seinem Ohrensessel vorfindet – und erst ganz am Schluss, wenn der Film noch einmal kurz zur ersten Episode zurückkehrt, erfahren wir, ob er auch wirklich tot dort sitzt oder doch nur tief schläft. Aber die gleich doppelte kreisförmige Anordnung, einmal im Film selbst und einmal durch den Titel, der auf Fliegaufs Regiedebüt „Forest“ von 2003 zurückverweist, ist eine Täuschung – ebenso wie gewisse Phrasen oder Gegenstände, die in späteren Szenen plötzlich wieder auftauchen und so eine direkte Verbindung zwischen den Episoden andeuten. Stattd