Deutscher Film, eindeutiger Titel, Elyas M’Barek in der Hauptrolle, und es geht um eine Romanze zwischen arm und reich – sind noch irgendwelche Fragen? Bei mir auch nicht. Doch so ganz wortlos sollte der Film dann vielleicht doch nicht hingenommen werden, denn Kurioses scheint sich hinter der Kamera zu entwickeln. Regisseurin Anika Decker, die bereits mit High Society und Traumfrauen sowie einigen weiteren Produktionen als Drehbuchautorin gezeigt hat, dass Heteropartnerschaften das einzig Wichtige in Deutschland sind, Cis-Personen immer im Mittelpunkt stehen müssen und Frauen eigentlich nur dümmliche Anhängsel der männlichen Macher sind, scheint nach ihrem letzten Film ordentlich in inhaltliche Schwierigkeiten gekommen zu sein, da plötzlich die #MeToo-Debatte anschwoll und solche Filme plötzlich verpönt waren. Das deutsche Mittelschichtpublikum brauchte offenbar etwas Neues und es dauerte ganze 4 Jahre, bis Decker dies fand: Nun müssen queere Personen und Feministen den Karren aus dem Dreck ziehen.
Das all dies im Angesicht einiger weiterer Äußerungen von ihr doch sehr geheuchelt wirkt, braucht an dieser Stelle wohl nicht mehr zu erwähnt werden. Dass das alteingesessene und belehrungsresistente Publikum diesen Film dennoch mit Begeisterung aufnehmen wird, sollte leider auch klar sein. Nichts geht über seichte und oberflächliche Unterhaltung, die auch noch vorgibt, divers zu sein – alle Checkpunkte abgehakt, Publikum zufriedengestellt, die Millionen können also fließen.
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/liebesdings
habe den film jetzt gerade gesehen und ich war nicht enttäuscht. da gab es nichts schlechtes, es war alles ganz normal. aber auch wirklich nur stinknormal. es gab aber auch nichts besonderes. nichts, was diesen film von anderen love-stories unterscheidet oder was diesen film in irgendeiner art und weise von einer zdf hausfrauen-serie am sonntagvormittag unterscheiden würde. es wurde versucht, da was einzubauen, kritik am show-business zum beispiel. das merkt man, so gesehen ist der film ja auch nicht schlecht. es wurde versucht, eine gesellschafts-kritik und eine love-story einzubauen, aber so richtig zündet weder das eine noch das andere. ich wünsche mir den film als neuauflage mit dem filmstar und den theater mädels ohne geld und dann aber bitte mit richtig krawall, dramatik, und richtig krawumms. zehn minuten nach verlassen des kinos hat man leider schon alles über diesen film vergessen.
Dass es dieser Film ins Kino geschafft hat ist mir unbegreiflich. Wie viele Menschen, Firmen, Förderungen und Investoren haben das abgenickt, weil niemand sich zu sagen traut was ehrlich unübersehbar ist: das war ein grottenschlechtes Drehbuch, das sich schamlos an Diversity und Feminismus Klischees bedient um dann der ödesten aller 0815- Storylines zu folgen. Die Inszenierung ist hilflos und die armen Schauspieler können einem nur leid tun. Das schlimmste aber ist, dass sowas dem Kinozuschauer frech als Komödie serviert wird und dann wundert man sich, warum der deutsche Mainstream-Film so ein schlechtes Image hat. Ein bisschen wie bei des Kaisers neue Kleider ist das: der Film ist misslungen, aber alle schauen weg weil nicht sein kann was nicht sein darf. Peinlich, echt.