Spannender Action-Reißer nach wahren Begebenheiten. Mathieu Roussel ist Direktor der Alliance Francaise in Irkutsk in Sibirien. Grob gesprochen setzt sich die Alliance für eine bessere Verständigung der französischen und russischen Bevölkerung ein. Na dann. Hallelujah. Aus heiterem Himmel wird Mathieu verhaftet, der Verbreitung pädophiler Inhalte bezichtigt und in den Kerker geworfen. Er ist unschuldig und sieht sich mit einem Kompromat gegen seine Person konfrontiert. Ein Kompromat ist ein typisches Druckmittel, das erschaffen wird, um unliebsame Personen zu kompromittieren, unter Druck zu setzen, einzukerkern oder einfach nur zu entfernen. Mathieu wird nie erfahren, warum der russische Geheimdienst ihn aus dem Weg räumen will.
Es beginnt eine dramatische Odyssee. Nachdem er im Gefängnis von finsteren Mithäftlingen zusammengeprügelt wird, landert er in einer Einzelzelle. Psycho-Folter, Hunger, Schlafentzug. Das ganze Programm. Ein russischer Anwalt erreicht, dass er mit Fußfessel wieder zu Hause wohnen kann. Bis zum Beginn seines Schauprozesses an dessen Ende 15 Jahre Zwangsarbeit stehen werden. Sein Anwalt rät ihm zur Flucht.
Unter dramatischen, qualvollen und extrem nervenaufreibenden Umständen gelingt ihm irgendwann tatsächlich die Flucht nach Lettland. Selbst auf seiner Zwischenstation französische Botschaft in Moskau ist er nicht sicher. Politisches Kalkül gibt es halt nicht nur in Russland. Lediglich eine russische Frau, unglücklich mit einem russischen, körperlich und seelisch malträtierten Kriegsveteranen verheirate und ein bisschen in Mathieu verliebt, hilft ihm so gut sie kann.
Unglaublich, wie Recht und Menschenwürde an so vielen Orten dieser Welt gnadenlos mit Füßen getreten werden. Hier ist es mal wieder Russland, die wahre Geschichte auf der Kompromat beruht, hat sich halt dort zugetragen. Aber es gibt so viele Orte auf dieser Welt, an denen man nur sicher ist, wenn man mit den Mächtigen singt, dass es fast schwindelerregend ist.
Der Film ist gut gemacht. Die Ohnmacht des Protagonisten ist schmerzlich und unangenehm packend zu spüren. Spannend. Macht wütend.
Nichts für einen entspannten Filmabend, da einem irgendwann drastisch klar wird, daß wir uns hier keine Fiktion ansehen. Was für eine Welt, Junge, Junge….