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Riecks-Filmkritiken
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2,5
Veröffentlicht am 11. Dezember 2021
Heute dient der Hügel Monte Verità als Teepark und beherbergt einen Zen-Garten sowie ein Tee-Haus. Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch waren die Interessen an dem in der Schweiz gelegenen Ort noch etwas anders gelagert und dieser erfreue sich über viele Jahre hinweg einem vergleichsweise hohen Besucheraufkommen. Dieser Film erzählt nun die Geschichte einer Frau, die kurz nach 1900 dorthin reist und ein beeindruckendes Zentrum künstlerischer Zusammenkunft kennen lernt. Das Werk selbst ist jedoch kein filmisches Highlight, da Regisseur Stefan Jäger offenbar nicht so richtig wusste, wo er eigentlich mit seiner Erzählung hinwill: eine dokumentarische Erzählung eines historischen Ortes oder eine Spielfilmgeschichte mit einer Dramaturgie, in welcher beiläufig der Kult um den Hügel vorgestellt wird. Letztlich bekommen wir von beidem ein Bisschen und damit nicht halbes und nichts Ganzes.
Das wohl spannendste an dem Werk, ist die Darlegung der Fotographiekunst in ihren frühsten Entwicklungen. Hier erwarten uns einige wundervolle Bilder und Gerätschaften. Alles weitere jedoch dümpelt ein wenig vor sich hin und zeigt uns eine eher einschläfernde Geschichte, der leider ein Höhepunkt fehlt. Da wir die gesamte Spieldauer nicht so richtig wissen, worauf der Film zusteuert, dümpeln wir ein wenig im Nichts herum und können uns einzig und allein von der dort gezeigten Lebensweise inspirieren lassen. Dafür mag es Liebhaber geben, doch ich bin keiner davon. Mir hat der Film leider nicht viel gegeben und ich finde es schwer ihn irgendwo einzuordnen, weshalb sich nachträglich eine gewisse Gleichgültigkeit bei mir eingestellt hat. Von daher: probiert den Film am besten einfach selbst aus.
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/monte-verita
Der Film erzählt die Geschichte einer mutigen Frau, die gequält von innerer Zerrissenheit ihren eigenen Weg findet. Das historische Drama, das auf wahren Begebenheiten basiert, wirft damit die – leider immer noch sehr aktuelle – Frage auf, wieviel Selbstbestimmung eine Frau in ihrem Leben haben darf, ohne dabei von der Gesellschaft kritisiert zu werden… Wunderschöne Aufnahmen in den Schweizer Bergen sind der perfekte Ort zur Therapie von, u. a. Angstzuständen, Asthma und anderen Atemwegserkrankungen. Thematisch geht es um die Liebe, verbunden mit Intrigen und Macht. Alles in allem eine wunderschöne, poetische Geschichte. Der Film sagt aus, das Frauen die gleichen Rechte haben wie Männer. „Monte Verito“ ist eine einzigartige und anziehende Geschichte zwischen zwei Frauen und eine ganz besondere Liebesgeschichte. Neben der traumhaft schönen Erzählung ist die Geschichte dramatisch und berührend. Der Film handelt vom Gefühl von Freiheit und lässt einen frei atmen. Einzigartige Kameraführungen sorgen für durchaus grandiose und gelungene Nahaufnahmen. Der Film thematisiert aber auch den Beruf des Fotografen und sagt aus, dass es nicht nur ein Beruf ist, den Männer ausüben dürfen, was durch den Film auf beeindruckende Weise thematisiert wird. Nicht zuletzt ist es eine wunderschöne, leichterzählte Geschichte übers Überwältigen von Ängsten. Es geht aber auch um Freiheit und Selbstfindung.
Ein wirklich sehr anspruchsvoller Stoff, der da verarbeitet wurde. Diese zwanghafte ständische Wiener Gesellschaft ist eindrücklich dargestellt - wie auch in dem neuen Sisi-Film und auch in dem Lady Di-Film. Hanne erzählt rückblickend ihren beiden Kindern, was sie alles hinter sich hat. Sehr schön die Bergwelt mit dem Sehnsuchtsort - hier entdeckte ich einen christlichen Bezug (auch wenn Berge in vielen Religionen große Bedeutung haben. Julia Jentsch als Managerin allerdings schon etwas abgeklärt aber sie kommt wohl aus dem Milieu und verkörpert die Hoffnung auf ein anderes Leben und das kommt gut zum Ausdruck. Der ganze Film ist von Anfang an sehr spirituell. Dann plötzlich eindeutige Stichworte: Erich Mühsam Hermann Hesse Siddartha Da ging mir ein Licht auf! Ein Außenstehender wird sich das nur schwer vorstellen können - geschweige denn, sich darauf einlassen (das merkte man ja schon bei Hannes erstem Kontakt). Die „Psychatrie“ kommt m. E. etwas schlecht weg (aus heutiger Sicht natürlich richtig!). Aber zu der Zeit war die Medizin auf Weltniveau und die med. Doktorarbeit schrieb man natürlich international auf deutsch und nicht wie heute auf english. Aber im Film sollte wohl diese Bewegung dargestellt werden und das hat doch trotz allem Enthusiasmus doch etwas Elitäres an sich (siehe zB Odenwald-Schule). Ich würde hier von „Erweckung“ sprechen. Solche gesellschaftlichen Aufbrüche gab es zu allen Zeiten (zB die Siebenbürger Sachsen oder die Kommunisten bzw. die Pietisten im ausgehenden 19. Jhdt. Von dieser Bewegung hier hatte ich allerdings vorher noch nichts gehört. Die ersten Leute gingen am Schluss erst gegen Ende des Nachspanns und auch danach blieben noch einige sitzen und diskutierten. Ein schönes Erlebnis im Bundesplatz-Kino 5 Punkte! Ich werde mir nochmal diesen Film ansehen!