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    Fragil
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,5
    Veröffentlicht am 1. Dezember 2022
    DAS SCHLUCHZEN DER MÄNNER
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Der nächste Sommer kommt bestimmt – was man momentan vielleicht gar nicht mal so glauben kann, angesichts fast schon eisiger Temperaturen und kurzen Tagen, die den Nachtfrost einläuten. Da ist es manchmal nur willkommen, wenn sich die Hoffnung auf den nächsten Sommer zumindest in den Filmen manifestiert – und wir wieder Sehnsucht verspüren auf das zum Baden einladende Meer, lange Abende und leichter Bekleidung. Vor allem auch auf Meeresfrüchte aller Art, insbesondere Austern. Die gibt es so einige zum Verzehr, zumindest in der französischen Küsten- und Hafenstadt Sète. Diese Schalentiere sind richtig frisch – das garantiert uns der junge Austernfischer Az (Yasin Houicha), der seine Arbeit durchaus mit Leidenschaft betreibt, und auch leidenschaftlich genug sein will, wenn’s um Beziehungsangelegenheiten geht. Denn eines lauen Sommerabends will er seiner langjährige Geliebte Jess (Tiphaine Daviot) einen Heiratsantrag machen – er meint, der beste Ort dafür ist im Inneren einer Auster, die in der Taverne seiner Wahl serviert werden soll. Nur leider spielt das Leben eben nicht die romantischsten Melodien: Jess lehnt ab, will sich sogar eine Auszeit nehmen, steckt sie doch bis über beiden Ohren in einem Karrierehoch als Serienstar. Da bleibt keine Zeit für einen Austernfischer wie Az, der seiner Enttäuschung und seinem Liebeskummer durchaus auch mal die eine oder andere Träne dazugesellen lässt. Und ja: Männer dürfen weinen. Denn dieser Mann hier ist fragil genug, um seine Gefühle zu zeigen. Da muss man nicht auf tough tun und sich rational, wie Männer eben sein müssen, nach neuen Liebschaften umsehen.

    Az ist ein unverbesserlicher Romantiker, der gerne in Rostands Klassiker Cyrano zwar nicht die Rolle des großnasigen Poeten, sondern dessen Freund einnehmen würde. Zum Glück hat er aber statt Cyrano einen ganzen Haufen anderer, wirklich guter Freunde, die schräger nicht sein können. Und eine Freundin, die, zurück aus Paris, den jungen Az dahingehend unter ihre Fittiche nimmt, dass er zumindest bei der nächsten großen Filmparty seiner Ex Jess mit Tanztechniken aus der algerischen Raï-Musik so richtig auftrumpfen kann.

    Natürlich läuft in einem Film wie Fragil, dem Debüt der algerisch-französischen Filmemacherin Emma Benestan, nichts nach Plan. Der Plan dahinter ist nur, zu sich selbst und seinen Gefühlen zu stehen. Auch als Mann. Mit klassischen männlichen Stereotypen will Benestan aufräumen. Hier findet sich keiner, der Erfolg mit seinen Rollenklischees hätte, die aber bislang die „Herren der Schöpfung“ an ihr amouröses Ziel brachten. Nicht nur einmal erwähnt Az, er wäre im nächsten Leben gerne eine Frau, oder einfach so wie Freundin Lila, die bald schon mehr bedeutet als nur eine hemdsärmelige Vertraute aus Kindertagen. Die Frau im Manne ist etwas, wofür es sich lohnt, im Gefühlschaos Platz zu schaffen. Weinen gehört da ebenso dazu, und das nicht nur als schauspielerischer Kraftakt, wie ihn Konkurrent Giaccomo, ebenfalls Serienstar, als Sternstunde der Spontan-Improvisation demonstriert. Benestan findet ihre Männer hin und hergerissen zwischen kolportierten Idealen und wahren Emotionen. Dabei ist nicht wichtig, wie originell die Liebesgeschichte in Fragil wirklich erzählt werden will. Die ist nämlich erstaunlich vorhersehbar und folgt klassischen, vielleicht zu oft bemühten, aber immer noch funktionstüchtigen Formeln. Wert legt der Film vor allem auf die erfrischende Chemie zwischen den Darstellerinnen und Darstellern, zwischen Cesar-Preisträgerin Oulaya Amamra (Divines) und Yasin Houicha, die sich manchmal so anfühlt, als wäre man in einem mediterranen Dirty Dancing von Rhythmus-Regisseur Tony Gatlif, der mit Vengo oder Djam – außerordentlich melodische Musikfilmstücke, verbunden mit dem Flair Südeuropas – das Filmschaffen des zweitkleinsten Kontinents längst bereichert hat. Wenn Lila und Az unter der Sonne des Mittelmeeres, zwischen Küste und Meer auf den steinernen Wellenbrechern ihre Bewegungen einstudieren, ist das gelebte Kultur und gelebte Romantik. Ohne Kitsch, sondern mit Gefühl für den Moment. Ja, das gilt auch für Männer.
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    Astrid Rostaing
    Astrid Rostaing

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    4,0
    Veröffentlicht am 28. November 2022
    FRAGIL est DER Feel-Good des Jahres! Sehr empfehlenswert! Eine sehr relevante Psychologie der Charaktere...
    Francois Morisset
    Francois Morisset

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 28. November 2022
    Ich habe den Film in einer Vorpremiere gesehen, der Saal hat viel gelacht! Es ist eine romantische Komödie in Südfrankreich, er ist sehr gut gespielt und sehr feel-good!
    Laura Jumel
    Laura Jumel

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 28. November 2022
    Ein bisschen Sonne in einem tristen Winter, ein schöner Moment außerhalb der Zeit! Die Charaktere sind liebenswert, es ist lustig, aber alles andere als albern. Man verbringt eine sehr gute Zeit.
    Adria Bonneville
    Adria Bonneville

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. November 2022
    Erfrischend, witzig und berührend ... es ist ein Vergnügen, junge, talentierte Schauspieler in den wunderschönen Landschaften Südfrankreichs entdecken zu können. FRAGIL ist ein Film, den Sie unbedingt sehen sollten!
    Micha3000
    Micha3000

    1 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 30. November 2022
    Großartige Schauspielerische Leistung, der Spannungsbogen wird stetig gehalten, ein sonniges und aufrichtiges Werk. Das Szenario ist allerdings nicht das komplexeste, dennoch ein gelungener Film. Auf jeden Fall zu empfehlen.
    Lea Alia T
    Lea Alia T

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. November 2022
    Es ist so erfrischend, diesen Film zu sehen! er hat mir Lust gemacht, zu tanzen, nach Frankreich zu reisen und Austern zu essen... was für ein perfektes Programm für Weihnachten!
    Morliporli
    Morliporli

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 30. November 2022
    Ich habe nichts zu kritisieren, ein frischer Film mit einer schönen Geschichte, schöner Umgebung und toller Atmosphäre. Die Natürlichkeit der Schauspieler*innen war toll anzusehen. Kann ich wirklich nur weiterempfehlen, wenn man mal wieder dem Alltag entfliehen möchte.
    Marlene Welzel
    Marlene Welzel

    1 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 30. November 2022
    Eine ziemlich klassische Erzählung, als sonniges aufrichtiges Werk, getragen von der schönen Energie und Spontanität der Besetzung. Die Länge und einige Dialoge sind ein wenig zu bedauern. Es hat trotzdem Spaß gemacht den Film zu sehen.
    Richard Michel
    Richard Michel

    1 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 30. November 2022
    Mein Film des Jahres. Einfach toll, sehr ehrlich und authentisch. Das einzige was ich auszusetzen habe, sind machen Gespräche.
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