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    Hatching
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    Riecks-Filmkritiken
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    29 Follower 212 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 25. Juli 2022
    Wir alle wissen, dass die Pubertät massive Auswirkungen auf uns selbst und unsere Umgebung haben kann. In HATCHING werden wir mit einem Mädchen konfrontiert, welches gerade in eben jene Lebensphase eintritt und deren familiäre Gegenwehr, persönliche Angst und Zorn gegen das eigene Umfeld in einer Kreatur abgebildet wird. Dieses Szenario erinnert ein wenig an DONNY DARKO, auch wenn Regienewcomerin Hanna Bergholm sich einem ganz anderen Inszenierungsstil widmet. Statt düstere Settings bekommen wir voll ausgeleuchtete Bilder und statt dauerhaftem Horrorwahn betrachten wir eher ein Familiendrama und dessen Auswirkungen. Bestückt mit ein wenig Medienkritik beweist Bergholm, dass die Erzeugung einer soliden Atmosphäre deutlich wichtiger als andauernde Effekthascherei ist. Auch wenn dieses Werk nicht mehr als eine etwas über dem Durchschnitt befindliche Story aufweist, so lohnt sich ein Blick vor allem für Genrefans allemal.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/hatching
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.224 Follower 4.956 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 29. November 2022
    Finnischer Horror der eigenen Art. Die Story, daß ein Mädchen ein gigantisches EI ausbrütet und daraus ganz schimem Dinge folgen klingt zwar noch großem Quatsch, dahinter steckt aber ein wunderbarer Film. Es gibt zwar einige Horroelemente und blutige Szenen, der Kern ist aber ein hartes Drama. Eine Geschichte, in der ein Mädchen mit dem Leid und Kummer ihres Umfeldes auskommen und sich zur Wehr setzen muß. Das bleibt zwar bei schmalem Budget udnd überschaubarer Größe, ündet dafür in ein krasses, atemberaubendes Finale.

    Fazit: Langsam erzählt und manchmal verstörend, mündet aber einem heftigen Finale
    Thomas Z.
    Thomas Z.

    118 Follower 540 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 23. Dezember 2023
    Beim Regie-Debut der finnischen Filmemacherin Hanna Bergholm ist der Titel Programm. Hatching, die Blastozyste (das Schlüpfen aus dem Ei), ebenso, wie Schraffuren (die Narben, die bleiben).
    In der extrem überzeichneten finnischen "Vorzeigefamilie" erhalten lediglich die beiden Kinder Namen, Tinja und ihr jüngerer Bruder Matias. Der Vater, ein rosenheckenschneidender, devoter Ja-Sager im rosa Hemd, und das dominante Oberhaupt der Familie, die Mutter, nach Perfektionismus strebende Influencerin, bleiben namenlos und beliebig.
    Sie stehen als Sinnbild für eine Generation, die eigene Ziele nicht umsetzen konnte und entweder desillusioniert vor sich hin vegetieren oder aber mit umso größerem Ehrgeiz, ihre Kinder zu den Höchstleistungen zwingen wollen, die ihnen verwehrt worden sind.
    Knackpunkt (die Wortwahl ist beabsichtigt) ist die vermeintliche Tötung des gefiederten Eindringlings. Da hat sich Vorzeigemutti mal ein dickes Ei ins Nest gelegt, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
    Hanna Bergholm inszeniert ihr gesellschaftskritisches Drama als Allegorie im Horror-Genre und kann mit guter Maske und kreativen Ideen sehr kurzweilig unterhalten. Zudem hat sie mit Siiri Solalinna eine vielversprechende junge Schauspielerin auf ihrer Seite.
    Für mich ein Geheimtip und auf jeden Fall sehenswert.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    768 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 6. August 2022
    DEN ELTERN EIN EI GELEGT
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Survival of the fittest gilt auch für jene, die, kaum dass sie laufen und sich halbwegs artikulieren können, sofort gefördert werden müssen. Denn es kann ja nicht sein, dass die kommende Generation angesichts des brutalen Wettbewerbs, der auf sie zukommen wird, außen vor bleiben muss. Talente können früh entdeckt und genutzt werden, solange es den Kindern Spaß macht. Manchmal aber sickert das elterliche Ego damit rein, und selbsterlebte Kränkungen aufgrund eigener unerreichter Ziele haben da nun die Chance, gelindert zu werden. Das Kind wird so zum Werkzeug der eigenen Genugtuung. Wird es zum Gewinner, gewinnen auch die Eltern.

    Und wenn nicht? Was, wenn das Kind den Drill zum Leistungssport nicht mehr mitmachen will? Zum Klaviervirtuosen oder Schachmeister? Zum Klimasprachrohr oder Popstar? Nicht auszudenken, welcher Druck sich hier aufbauen kann beim Erfüllen elterlicher Erwartungen. Manchmal muss das Kind dann trotzdem ran, auch wenn es das nicht will. Wie bei Thomas Bernhard zum Beispiel, und seinem Geigenspiel. Oder Tom Schilling als Klavierspieler in dem mit Corinna Harfouch so bravourös dargestellten Psychogramm Lara.

    In Hatching will Mädchen Tinja will zwar im Kunstturnen brillieren, sieht sich aber unter enormem Leistungsdruck, der von Mama ausgeht, während Papa wie das pittoreske, aber nutzlose Inventar eines neureichen Haushalts seine Rosen gießt und verlegen grinst. Glücklich ist die Familie dennoch. Zumindest nach außen hin, dank eines triefend kitschigen Heile-Welt-Blogs, der umschreiben und darstellen soll, wie glückliche Familien auszusehen haben. Dahinter liegt, wie kann es anders sein, einiges im Argen. Und als Mama einen fehlgeleiteten Raben, der im Wohnzimmer landet, den Hals umdreht, ist Schluss mit lustig. Tinja findet daraufhin ein Ei, das aus dem Nest des toten Vogels stammt. Sie nimmt es mit und will es ausbrüten. Doch wider Erwarten wird das Ei immer größer und größer, bis es den als Nest dienenden Teddybären sprengt – und aufbricht. Hervor kommt eine Kreatur, die das grimm’sche hässliche Entlein zum sexiest duck alive werden lässt. Was noch seltsamer ist: Das Wesen scheint mit Tanja mental und emotional in Verbindung zu stehen.

    Die Familie darf davon natürlich nichts wissen. Doch wie lange lässt sich so etwas geheim halten? Wir wissen seit E.T. – Der Außerirdische: Irgendwann nicht mehr. Und tatsächlich mutet das finnische Horrordrama zumindest anfangs, nachdem das Ding geschlüpft ist, ein bisschen so an wie die Mär vom zwergischen Quadratschädel mit leuchtendem Finger, der Millionen zu Tränen gerührt hat. Heulen wird man allerdings bei diesen Begebenheiten aus dem hohen Norden womöglich nicht. Hanna Bergholm setzt hier keineswegs auf Tränendrüse, dafür ist die Art ihrer Inszenierung zu sperrig, um tief in diese Welt einzutauchen, abgesehen davon, dass man nicht so recht die Lust verspürt, dies zu tun, auch wenn alle Weichen gestellt wären. Bergholm zeigt ihre Wahlfamilie als formelhafte Verhaltensmuster webende Figuren einer idealen Welt, die es so nicht gibt. In diese Illusion kracht das faule Ei wie eine Fliegerbombe. Doch geht’s in erster Linie nicht darum, der intakten Fassade Sprünge zu verpassen. Jungschauspielerin Siiri Solalinna als in die Perfektion getriebenes Mädchen steht mitsamt ihrer bizarren Brut stellvertretend für all jene, die nicht dem Ideal verpflichtet sein wollen und den Mut dazu haben, niemanden gefallen zu müssen. Unter diesem psychologischen Aspekt arbeitet sich Hatching als lakonisches Puppentheater voran, bis hin zu einer konsequenten, jedoch tragischen Conclusio, das genauso wenig den Erwartungshaltungen entsprechen möchte wie Mädchen Tinja.

    Filme wie diese entgehen den determinierten Berechnungen von Mainstream, und besonders Hatching, der anfangs nicht unter die Haut gehen will und so fasziniert wie eine befremdliche Freakshow, zelebriert eine Form von selbstbewusster Hässlichkeit, die Respekt verdient und in rebellischer Freiheitsliebe den verstörten Eltern ans Bein pinkelt.
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    K. Daver
    K. Daver

    2 Follower 20 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 25. Januar 2023
    Verstörender Coming of Age Horror der durch seine handgemachte Tricktechnik überzeugen kann. Leider agieren mir die Schauspieler teilweise zu hölzern. Die enthaltene Gesellschaftskritik wird gnadenlos überspitzt sodass man deshalb leider keinerlei Beziehung zu den Figuren aufbauen kann und somit die Message nicht im erwünschten Maß rüberkommt. Trotz allem kann der Film etwas vermitteln und ist anderen Horrofilmen, die nach Schema F laufen weit voraus. Der Look ist durchweg gut und die Spannungsschraube wird zum Ende hin ordentlich angezogen. Definitiv ein sehenswerter Film.
    James Flix
    James Flix

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    4,0
    Veröffentlicht am 15. Februar 2023
    Beim zuschauen kommt keine Langeweile auf. Die skurrile Geschichte wird von den Schauspielern, trotz der eindimensionalen Figuren, überzeugend gespielt. Die ganze Inszenierung kommt ohne großartige Kulissen und CGI-Bilder aus und man vermisst sie auch nicht. Angenehm und Bemerkenswert finde ich das völlige Fehlen der mittlerweile zwanghaft angewandten Wokeness.
    Ich bin immer sehr dankbar, wenn die Erzähler (in diesem Fall Frau Hannah Bergholm) mit möglichst wenig der üblichen Versatzstücke auskommen, die im US-Kino dem Zuschauer quälend oft verabreicht werden. Vielleicht bin ich mit meiner Bewertung etwas großzügig gewesen, das liegt aber sicher daran, dass ich mir mehr derartige Erzählungen wünsche. Lieber eine solide gefilmte gute Idee, als die aufwendig kaschierte Einfallslosigkeit, die uns allzu oft in den Schlaf flimmert.
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