So ist also Alkoholismus? Nein, habe ich anders erlebt, aber das ist halt die Gradwanderung, wenn man ein ernstes Thema in einen Spielfilm packen will. Der Film schafft das nicht immer, aber letztendlich will man ja auch keine Doku haben, auch wenn manche Filmkritik hier, das so empfunden hat. Klischees lassen sich nicht vermeiden, letztendlich ist ja auch immer was dran, und wenn sie fehlen würden, würde sich der eine oder andere auch wieder aufregen.
Frederick Lau (Mark) und Nora Tschirner (Helena) dominieren den Film, mit Höhen und Tiefen, was aber dem Drehbuch geschuldet ist. In Nebenrollen, Godehard Giese (Dr. Blau) durchaus überzeugend, vor allem in dem was er sagt (sagen muss), alle anderen solide, aber der Film konzentriert sich halt volle Kanne auf Mark und Helena.
Fazit: Ja, der Film ist in Gänze ein wenig langatmig, (richtige) Alkoholiker werden vielleicht meinen: der Film ist Blödsinn, andere werden sagen: der Film ist total real. Vielleicht von beidem ein bisschen. Ich bin mir auch nicht sicher ob „richtige“ Alkoholiker mit solch edlen Tropfen wie „Macallan“ hantieren, aber gut, das soll jetzt nicht als Aufhänger dienen, schließlich ist Mark ja Bauleiter auf einer Baustelle am Berliner Alexanderplatz!
So richtig wurde das „Klassenziel“ nicht erreicht, aber ich musste jetzt nicht großartig vorspulen. Im Kino hätte ich den Film jetzt allerdings nicht zwingend sehen müssen.
(Berlin bei Nacht, gerade die Ecke um die Oranienburger Straße, so leer zu sehen, ist schon witzig, aber das fällt ja nur Berliner auf).