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    The Creator
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    3,5
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    BrodiesFilmkritiken

    11.118 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 30. September 2023
    Vor dem Film bekam ich Lob und Verrisse gleichermaßen mit und war relativ irritiert. Am Ende kommt für mich aber nur eine Sache heraus: die Optik. Die Bilder, die Aufmachung, die ganze Erschaffung dieser Welt ist gewaltig, gigantisch und mitreißend. Allerdings endet da meine Zufriedenheit schon. Ich kam nicht in den Film rein, weil ich das grundlegende Szenario und das Verhältnis von Mensch und KI nicht wirklich kapiert habe. Die Figuren hatten keinerlei emotionale Wirkung auf mich und obwohl der Film mit 130 Minuten nicht wirklich zu lang ist, fühlte er sich wie ein 3 Stunden Werk an. Die Versatzstücke darin sind auch allesamt aus anderen Werken stibitzt und zusammengesetzt. Wem die optische Breitseite reicht, der wird hier sicherlich recht zufrieden sein. Viel mehr dahinter bleibt allerdings nicht.

    Fazit: Gigantische Bilder treffen auf eine emotional unterkühlte Geschichte und fade Figuren!
    Cursha
    Cursha

    7.020 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 2. Oktober 2023
    Das Blockbusterkino hat für mich schon seit vielen Jahren den Reiz verloren. Die Machwerke der großen Studios krankten an vielen stellen. So sahen die Filme stellenweise furchtbar hässlich aus, trotz immenser Produktionskosten, oder sie waren inhaltlich extrem plump, dumm und einfallslos geschrieben. Filme wie „DUNE“ oder „Blade Runner 2049“ sind die Ausnahme und werden auch in ihrem Auftreten immer seltener. Da wirkt es schon fast wie ein Wunder, dass „Rogue One“-Regisseur Gareth Edwards mit „gerade einmal“ 80 Millionen Dollar einen Film erschafft, der nicht nur inhaltlich überzeugt, sondern auch auf visueller Ebene alle großen Marvel- oder „Star Wars“-Filme aussticht. Den „The Creator“ ist nun endlich mal wieder eine eigene Idee im Science Fiction Genre und ebnet den Weg in eine neue Zukunft des Filmemachens.
    Worum geht es: In einer nahen Zukunft leben Menschen auf dem Erdball gemeinsam mit künstlichen Intelligenzen. Diese KI zündet aber eines Tages einen Atomsprengkopf in Los Angeles, woraufhin die westliche Welt die KI verbietet. Die Maschinen, die sich in die asiatischen Länder zurückziehen, werden daraufhin von den USA gejagt, an deren Spitze die Raumstation „Nomad“ steht, die die Roboter auslöschen sollen. In all dem findet sich zudem Joschua, der eine Geheimwaffe der KI ausfindig machen soll.
    Im Grunde ist es schon ein wenig Paradox. Bei all seinen stärken die der Film aufweist, erfindet er das Rad nicht neu. „The Creator“ bedient sich in seinen Versatzstücken immer wieder an anderen großen Klassikern der Science Fiction, wie „Blade Runner“, aber auch an klassischen Kriegsfilmen, wie „Apocalpyse Now“. Dennoch mache ich dem Film dahingehend keinen größeren Vorwurf. Sich an altem zu bedienen um daraus etwas neues zu machen hat damals schon bei George Lucas „Star Wars“ gut funktioniert und zu großartigen eigenen Werken geführt. Gereth Edwards kennt seine Vorlagen und spielt diese hier sehr stark aus. Die zugrundeliegende Handlung an sich ist schon stark genug. Die Thematik der künstlichen Intelligenz ist über die vergangenen Jahre immer mehr in den Vordergrund gerügt und in einer Zeit, in der man in Hollywood streikt, unter anderem wegen solchen KI´s, macht die Lage nochmal spannender. So mal der Film hier einen vollkommen anderen Ansatz wählt, als es in vielen anderen Vertretern des Genre der Fall ist. Zudem wirkt der Film in weiten Stellen wie eine Abrechnung mit der Kriegstreiberei der amerikanischen Welt und erinnert in seiner Ästhetik auch stellenweise sehr stark an den Vietnam-Krieg. Von einem reinen Zufall ist dabei nicht auszugehen.
    Was Edwards hier wieder ähnlich gut gelingt, wie im Finale von „Rogue One“ sind Figuren zu schaffen mit denen man mitfühlt. Gerade John David Washington, als Joschua überzeugt hier auf ganzer Linie und liefert bisher seine beste Performance ab. Seine Figur bleibt dabei zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und glaubhaft und sein Zusammenspiel mit Madeleine Yuna Voyles ist fantastisch. Die Newcomerin, spielt ihren Part als Alfie absolut fantastisch und hat mir sogar in mancher Szene eine Träne entlockt. Eine Schauspielerin, von der wir hoffentlich noch mehr sehen werden. Auch Gemma Chan liefert hier eine sehr starke Performance ab und funktioniert in ihren kurzen Szenen sehr gut. Anders als noch in „Eternals“ kann sie hier die Chemie zu Washington deutlich glaubhafter Vermitteln. Auch in den Nebenrollen dürfen Darsteller wie Ken Watanabe, als KI Harun glänzen oder Ralph Ineson als US-General Andrews. Oscargewinnerin Allison Janney spielt zudem ebenfalls wieder gewohnt stark und funktioniert als Antagonistin, wenn gleich man bei ihr die Chance verpasst den Konflikt noch etwas spannender zu machen. Gleich zu Beginn erzählt sie wie sie ihre Söhne an die KI verloren hat. Diese Szene ist stark und nimmt auch mit, aber leider ist dies dann auch alles was man pber sie erfährt. Im weiteren Verlauf des Filmes findet dann leider nicht mehr mit ihr statt.
    Es gibt zwar kleine Schwächen in „The Creator“, zum Beispiel dass das World Building zwar großartig ist, aber manchmal nicht ganz ausreichend wirkt, oder eben den genannten klaren Schnitt zwischen Gut und Böse, aber ich konnte dies dem Film schnell verzeihen, weil ich doch stark von dem gefesselt war, was ich auf der Leinwand gesehen habe.
    Dieses Visuelle ist dann auch der aller stärkste Pluspunkt des Filmes. „The Creator“ sieht zu jedem Zeitpunkt überragend aus. Dass man an echten Schauplätzen dreht in ist Hollywood keine Selbstverständlichkeit mehr, was man den Filmen am Ende auch immer ansieht, da die Künstlichkeit einem zu jedem Zeitpunkt ins Gesicht springt. Hier ist es anders. Die echten Schauplätze, seinen es Berge, Felder, Strände sehen schon unglaublich schön aus und die visuellen Effekte fügen sich im Anschluss eben großartig in die Kulisse ein. Seien es Städte, die an ein LA aus „Blade Runner“ erinnern, gigantische Panzer, die auf Dörfer zurollen, die Maschinen selbst, die unglaublich realistisch aussehen oder die Raumstation „Nomad“ selbst, die Effekte sitzen. Kameramann Greig Fraser, der zuvor schon mit Edwards an „Rogue One“ gearbeitet hat und für „DUNE“ sogar den Oscar gewinnen konnte, fängt diese Szenen auch wieder erstklassig ein. Die Aktionszenen sind ebenso schön anzusehen, wie die blauen Strahlen, die die „Nomad“ abgibt, während Soldaten im dunkel über einen Strand laufen. Man kann sich an den Bildern eigentlich nicht so recht sattsehen, da wirklich jedes Bild in dem Film ein absolutes Highlight ist. Maschinen läuten, in einer tibetanischen Tracht, die Alarmglocken, während im Hintergrund sich Kampfjets durch die Berge treiben. Unglaublich was hier mit einem vergleichsweise geringen Budget geboten wird.
    Kurz: „The Creator“ hat minimale Schwächen und er erfindet das Rad nicht neu, aber das muss er auch nicht. Aus den Elementen der Inspiration formt er etwas Neues und liefert ein emotionales Werk, welches stark gespielt ist und sich nach Abrechnung der amerikanischen Kriegsmacht anfühlt, wie aber auch als sehr aktueller Blick auf den modernen Zeitgeist im Umgang mit künstlichen Intelligenzen. Doch letztlich ist es dass überragende Handwerk, was den Film auszeichnet. Mit Bildern versehen, die nicht schöner sein könnten, ist „The Creator“ ein visueller Rausch, der sich auf einer großen Leinwand mit seinen brachialen Bildern vollkommen entfaltet und in Hollywood das richtige Signal senden kann, dass man mit genügend Herzblut und Vision einen grandiosen Film abliefern kann, ohne immense Summen für mittelmäßige Storys und grausiges CGI zu verschwenden.
    Lord Borzi
    Lord Borzi

    318 Follower 747 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 3. Oktober 2023
    Ich habe "The Creator" im Kino (Samstagabend, 20:00 Úhr, erstes Wochenende, der gesamte Kinosaal war voll) gesehen und meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen: Eine tolle Cyberpunk-Story gepaart mit grandiosen Effekten! Das Zauberwort war aber "World-Building". Wie in Cyber-Punk-Animes, die ich viel als Teenager gesehen hatte, wurde der Zuschauer in eine logische, gar nicht so entfernte Zukunftswelt eingeführt.

    Tatsächlich waren die Analogien zu berühmten Animes/Mangas, die in Deutschland in den 90er Jahren populär gewesen waren (und immer noch sind), unüberschaubar (z.B. "Akira", "Ghost in the Shell", "Bubblegum Crisis" und "Battle Angel Alita"). Auch zu visionären Realfilmen gab es viele Verknüpfungen (z.B. "Blade Runner", "Minority Report", "Oblivion"). Und nicht zuletzt erinnerten mich einige Gadgets und Fahrzeuge an das "Warhammer 40.000"-Universum (z.B. die Fraktion der Tau: Antigravpanzer -> Hammerhai bzw. transformierbare Panzer aus "Starcraft").

    Drei Dinge faszinierten mich besonders, die ich in den Credits gespannt überprüfte:
    - gestochen scharfe CGI-Effekte (erstellt von der legendären Effektschmiede "Industrial Light & Magic")
    - pompöse Filmmusik (komponiert von Hans Zimmer)
    - fiktive Gadgets und Waffen, die so logisch waren, das ich sie nur durch das bloße Zuschauen auch hätte bedienen können (Prob-Design bei Weta-Workshop)

    Bei so viel Lob gab es leider aber auch einige Abstriche bei der Handlung, die man schon aus dem Trailer treffsicher erraten konnte. Keine Spoiler-Warnung, aber Leute die die Filme "Der mit dem Wolf tanzt", "Last Samurai" und auch "Avatar 1" kennen, wissen was ich meine. Ach ja, und ein bisschen "Leon, der Profi" steckte auch noch in "The Creator".

    Insgesamt war "The Creator" jedoch ein intensives Kinoerlebnis, das keine Langeweile aufkommen ließ. Die überwältigenden Effekte muss man einfach mal auf der großen Kinoleinwand erlebt haben.
    Xollee
    Xollee

    2 Follower 20 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 8. Oktober 2023
    4,5? Wie kommt man hier auf 4,5 Sterne?
    Der Film schaut gut aus (CGI das mal erträglich ist), wenn man die Kosten mit anderen Filmen vergleicht. Die Action war hier und da auch ganz ordentlich gemacht. Aber der Rest? Story total vorhersehbar, alles schon da gewesen. Logiklöcher ohne Ende. Leute im Kino haben teilweise schon gelacht, und das nicht bei der lustigen Szene sondern bei den vielen peinlichen. Jemand der hier mit Dune, Bladerunner oder Ex Machina etwas vergleichen will, vergleicht Steak mit Pressschinken.
    Maximilian Ernst
    Maximilian Ernst

    1 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 30. September 2023
    Nachdem ich die Lobeshymnen hier gelesen habe, bin ich gerade eher enttäuscht aus dem Kino gekommen. Bei "The Creator" handelt es sich um einen zwar aufwändig produzierten und technisch beindruckenden, aber inhaltlich sehr seichten Actionfilm, dessen Hauptthema der Krieg zwischen den ignoranten, erbarmungslosen Menschen (bzw. der USA) und arglosen, asiatischen Robotern ist, die sich einfach nur eine friedliche Koexistenz mit ihren Unterdrückern wünschen. Das Konzept von Gut und Böse ist ähnlich infantil gehalten, wie in den Star Wars Filmen, deren Einfluss an dieser Stelle offensichtlich ist.
    Was der Film aber definitiv nicht vermag, ist einen halbwegs realistischen Blick in die Zukunft zu werfen. Dazu sind die Roboter in ihren Eigenschaften -und folglich ihren Beschränkungen- viel zu sehr den Menschen nachempfunden. So können sie zum Beispiel bei Nebel nicht sehen, sind Menschen im Umgang mit Waffen nicht überlegen (eher im Gegenteil). benötigen Sichtkontakt für Identifikation, etc. In einer Szene wir Joshua beispielsweise in einer Großstadt von der Robopolizei gefahndet und nur gefunden, weil er zufällig von einem Passanten gesehen wurde. Dabei ist es schon jetzt in China möglich, Menschen innerhalb von Sekunden beim Überqueren von Straßen durch automatische Gesichtserkennung zu identifizieren. Auch verhalten sich die Roboter im Alltag weitestgehend, wie ihre Vorbilder. So gibt es zum Beispiel Szenen, wo man die Maschinen in einer Bar feiern und Kartenspielen oder entspannt in Hängematten schlafen sieht. Insgesamt werden diese quasi als die besseren Menschen dargestellt, da sie zum Beispiel keinerlei aggressives Verhalten zeigen, wenn es nicht unbedingt Notwendig ist, dass heißt, wenn sie nicht gerade von Menschen abgeschlachtet werden.

    Der Film setzt sich meiner Meinung nach also nicht wirklich mit den Konsequenzen auseinander, die eine von einer KI dominierte Welt mit sich bringen würde, sondern nutzt dieses Thema nur, um eine Opferrolle (Roboter) zu schaffen, die aber genauso gut von Ureinwohnern, Navi etc, gespielt werden könnte. Damit ist "The Creator" letzten Endes nicht mehr, als eine technisch zwar beeindruckende, aber inhaltlich ähnlich seichte Verfilmung des Themas "White Supremacy" ,wie Poccahontas alias Avatar, die wegen seines Asien-Settings visuell zwar streckenweise an Vietnamkriegsfilme, wie Ford Coppolas geniales Meisterwerk erinnert, nie aber an dessen emotionaler und philosophischer Tiefer heranreicht.
    Fast4ward
    Fast4ward

    16 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 30. September 2023
    Großartige Bilder und gutes Casting. Das wars dann leider auch. Ich verstehe nicht, wie alles Weitere dann so in den Sand gesetzt werden kann. Eine derart kaputte Story, die meisten Szenen unlogisch und emotionslos und immer wieder grottige Dialoge. Hätte ich nach der Filmstarts-Rezension nicht erwartet.
    mcRebe
    mcRebe

    6 Follower 25 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 26. Februar 2024
    Oh Gott, wie kann Filmstarts hier nur so krass falsch liegen (4,5 Sterne?). Das muss eine gekaufte "Kritik" sein, anders kann man es sich nicht erklären.
    Der ganze Film besteht nur aus tollen Bildern und Effekten. Emotionslos ohne Ende, erzwungene Spannungsbögen und voller Logiklücken. Von mir gibt es 1 Stern für die gute Leistung von John David Washington und das wars. Bin wirklich froh, für den Film nicht ins Kino gegangen zu sein.
    Jon W
    Jon W

    1 Follower 15 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 8. Oktober 2023
    Generell ist dies ein sehr spannendes und wichtiges Thema, daher mein Interesse was letztlich zu meinem Kino Besuch am gestrigen Tage führte

    Mal abgesehen von der Story: Gute Liebe KI quasi im Untergrund verfolgt, gebiert den Heiland in Form eines wiedergeborenen Dalai-Lama, wird von der herzlosen mörderischen Spezies Mensch zur Vernichtung auserkoren.

    humpf,,, arrrrggg.

    deutlich weniger stumpfer CGI Baller ....etc etc Gähn, stattdessen mehr Esprit hätten der mehr als merkwürdigen Story gutgetan.

    Kurzum: ab Minute 40 viel es mir zunehmend schwer nicht ins Langeweile- Delirium zu fallen.

    Absolut langweilig, stumpfe Story mit merkwürdiger Botschaft. Ein enttäuschender Kino Besuch. Die Filmstarts Wertung 4,5 und das Wort Meisterwerk in dem Kontext, sind mir ein Rätsel.
    Harald Oswald
    Harald Oswald

    1 Follower 13 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 4. Oktober 2023
    Spannenderweise ein eher "ruhiger" SF-Film, mit fantastischen Landschaftsaufnahmen, trotzdem viel Action und grossen Emotionen.
    Das der Film vergleichweise nur 80Mio Dollar gekostet haben soll, sieht man ihm nie an.(da gibt es DC Filme mit viel schlechteren Effekten !)
    Ansatzweise wirkt der Film wie ein moderner Vietnam-Antikriegsfilm mit vielen Anleihen (wie z.B. Elysium, Last Samurai, Avatar, Apocalypse Now etc.) und erinnert an die grossartigen Kurzfilme von Neil Blocamp (z.B. Firebase) !
    Der Cast ist fantastisch, allen voran Madeleine Yuna Voyles als "Alphi".
    Der Soundtrack von Hans Zimmer unterstützt den Film und wirkt nicht allzu voluminös dazu kommen viele Songs aus dem 70ern !
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    732 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 8. Oktober 2023
    DIE TRÄNEN DER ANDROIDEN

    Künstliche Intelligenz ist in aller Munde, in allen Zeitungen und, weil es so einfach geht, auf sehr vielen elektronischen Geräten. Als App, die sich ungeniert der lizenzfreien Datenaneignung hingibt, um mehr zu wissen als der User mit seinen unzureichend ausformulierten Prompts. Künstliche Intelligenz treibt uns alle um, macht Angst und schafft gleichermaßen Freizeit, wenn die Dinge an die Technik delegiert werden können. Dafür sind KIs schließlich da, und nicht dafür, sich als neue Spezies zu etablieren, auf einem Planeten, der ohnehin schon kaum mehr Ressourcen hat. Gareth Edwards, Held der Star Wars-Franchise und Virtuose im Schaffen von Bildern, die das Phantastische in natürliche Settings integrieren, hätte sein Roboterdrama nicht punktgenauer ins Kino bringen können. The Creator gibt sich schließlich der großen Frage hin, was wohl aus unserer Welt werden könnte, wenn künstliche Intelligenz mit eigenem Bewusstsein auf ein Daseinsrecht pocht und zum Teil einer rätselhaften Evolution wird, die Homo sapiens immer mehr den Rang abläuft.

    Das sind prinzipiell mal, ohne viel nachzudenken, interessante Überlegungen. In einem schönen Film, der an die postmodernen (ich will nicht sagen: postapokalyptischen) Welten eines Simon Stålenhag (The Electric Dreams) erinnert. Bizarrer architektonischer High-Tech-Gigantismus zwischen naturbelassenen Landschaften überwiegend der asiatischen Hemisphäre – alles getaucht in mal zu-, mal abnehmendes Tageslicht; mal grobkörnig, mal leicht verwaschen. Es ist, als wären diese Gebilde wirklich da. Es ist, als wären diese Androiden, Simulants genannt, mit dem täuschend echten Antlitz diverser Gesichts-Sponsoren niemals weggewesen. Betrachtet man sie im Profil, erkennt man sie leicht an diesem Hohlraum zwischen Kiefer und Wirbelsäule, die eigentlich gar nicht mehr vorhanden ist. Diese Androiden könnten die Vorstufe zu den Replikanten sein, mit welchen sich der Blade Runner zeitlich eigentlich früher, aber angepasst an The Creator viele Jahrzehnte später herumschlagen wird. Bei Gareth Edwards ist es das Jahr 2065. KI in jedweder Form hat bei den Westmächten längst seine Chance verspielt, nochmal groß rauszukommen. Aufgrund eines nicht näher definierten atomaren Zwischenfalls, welcher die Zerstörung von Los Angeles zur Folge hatte, ist in den USA der Geist aus dem Computer persona non grata – anders als im Osten, denn dort ist die Koexistenz zwischen Mensch und Maschine zum wahrgewordenen Wunschtraum eines John Connor geworden, der sich in der Welt des Terminators mit einer ganz anders gearteten, menschenfeindlichen KI namens Skynet herumschlagen musste. Im Osten schließlich wäre alles eitel Wonne und selbst Androiden würden den Weltreligionen wie dem Buddhismus folgen, würden sich die Westmächte nicht, was plausibel scheint, als Weltpolizei aufspielen und dem Fortschritt dank einer monströsen, im Orbit stationierten Waffe namens Nomad, den Krieg erklären. In diesem Tauziehen zwischen Ost und West sucht ein amerikanischer Ex-Agent namens Joshua Taylor (John David Washington) seine bei einem Anschlag vermeintlich draufgegangene Geliebte, die Teil eines Rebellenrings rund um den KI-Entwickler Nirmata gewesen ist und von Joshuas Doppelleben nichts wusste. Im Zuge seiner Bestrebungen fällt ihm auch noch die Roboter-Superwaffe Alpha O in die Hände – ein junges Androidenmädchen, das womöglich weiß, wo Joshuas Geliebte steckt, und wo auch Nirmata zu finden ist, dem alle habhaft werden wollen.

    Die abenteuerliche Odyssee quer durch eine atemberaubend arrangierte Zukunft mit Robotern und Vehikeln, die frappant an Star Wars und eben Rogue One – A Star Wars Story erinnern, ist eine Sache. Die andere ist Gareth Edwards‘ und Chris Weitz‘ erschreckend naiver Zugang zur Materie. The Creator ist ein Film, der vor allem den Filmemachern gefällt, der sich selbst gefällt und, um diese Harmonie aus Natur und High-Tech nicht zu stören, allerlei Kompromisse für seinen Plot einzugehen bereit ist. Alles soll gut ins Konzept passen, passt aber nicht zu dieser übergeordneten Vision einer – ich sag‘s mal so – völlig unmöglichen Zukunft, die an so vielen Ecken und Enden so viele Fragen aufwirft, das man gar nicht mal anfangen will, diese – zumindest mal für sich selbst– zu beantworten.

    Das fängt allein schon damit an, dass The Creator völlig ignoriert, dass die Welt, in der wir womöglich leben werden, sowohl an Überbevölkerung als auch unter Ressourcenknappheit leidet. Ist sowieso schon alles dicht gedrängt und die Existenz am Kippen, braucht es zu allem Überfluss Maschinenmenschen, die uns ersetzen. Diese zu bauen, kostet Geld. Wer finanziert das? Wieviel kostet ein Android? Können sich diese bereits selbst herstellen? Was sollen diese Streifzüge durch heruntergekommene Fabrikhallen, an denen „echte“ Menschen werkeln, während das, was vom Fließband steigt, das Nonplusultra eines High-Tech-Endprodukts darstellt?

    Nichts ist in einer Welt wie dieser umsonst. Womit zahlen Androiden ihren Strom, den sie abzapfen? Menschliche Profitgier ist plötzlich kein Thema mehr, Landfraß nicht der Rede wert. Wo Gareth Edwards hinblickt, führen Androiden-Bauern ihre Wasserbüffel übers Feld. Hinken Androiden, nur weil sie die Gesichter alter Menschen haben, den lehmigen Dorfweg entlang. Menschenleere Strände, Inseln in der Andamenensee, idyllische Ja natürlich!-Wirtschaft inmitten eines Techno-Krieges? Das ist Kitsch, der ohne Kontext vielleicht funtkionieren würde. Die Welt dieser Zukunft seufzt in entrückter Melancholie vor lauter Science-Fiction-Romantik, als wäre Caspar David Friedrich im Roboterzeitalter wiedergeboren. Nur passt diese pittoreske Fiktion nirgendwohin, sie ist die gefällige Momentvorstellung eines Visionärs, der schöne Bilder liebt, schluchzende KI-Kinder und letzte Küsse vor dem Supergau, wie Felicity Jones und Diego Luna, kurz bevor der Todesstern den Palmenplaneten Scarif in Schutt und Asche verwandeln wird.

    The Creator ist ein Bilderbuch aus einer irrealen Zukunft. Eines, das man gerne durchblättert, wovon man aber die rundum verfasste Geschichte nicht unbedingt mitlesen muss, denn dann könnte man Gefahr laufen, festzustellen, dass Edwards Film in ereiferndem Glauben an das Erstarken künstlicher Lebensformen dem Fortschritt der KI Tür und Tor öffnen will. Eine Conclusio, die mir nicht ganz schmeckt.
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