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    Gunda
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    2,5
    Veröffentlicht am 10. September 2021
    DIE SAU RAUSLASSEN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Ich fröne ja nur ungern fremdsprachigen Filmen im Original, dessen Sprache und Dialekt ich nicht mal ansatzweise verstehe, die aber auch nicht untertitelt sind. Gut, man könnte sich mehr schlecht als recht den Plot zusammenreimen, jedoch zum Filmgenuss gedeiht diese Sichtung nicht wirklich. Ist es allerdings ein fremdsprachiger Film im Original, für den es ganz einfach keine Untertitel gibt, da die Sprache niemand versteht, wäre das ein bisschen etwas anderes. In Gunda zum Beispiel lässt sich die Sprache – meist grunzend, guttural oder grölend – zwar nicht im Mindesten verstehen, dafür aber lässt sich schon aufgrund das tierischen Verhaltens so manche Bedeutung ableiten. Und zugegeben: so komplex ist die Handlung des vorliegenden Dokumentarfilms auch nicht, um durcheinanderzugeraten.

    Das Beste an Gunda ist, neben all der künstlerischen Optik, dass die Bühne dieses Films voll und ganz den Tieren gehört, und diese grunzen, gurren und grölen, wie der Tag lang ist, ohne von einem Erklärbär aus dem Off auf die Protagonisten eines weiterbildenden Schulfernsehens getrimmt zu werden. Der Mensch hat hier nur im weitesten Sinn Bedeutung, alle anderen Einflüsse bleiben außen vor. So sehen wir, wie die Sau Gunda zu Beginn des Films ihre Jungtiere zur Welt bringt – und wie diese dann im Laufe der Zeit älter, größer, vorlauter werden, immer noch quirlig und treu der Mama folgend, an Zitzen saugend, quengelnd. Als Intermezzi dienen Hühner (darunter eine einbeinige Virtuosin) und Rinder. Wie das allerdings so läuft auf einer Farm, ist dem Vieh, das dort lebt, etwas ganz anders bestimmt als ein ruhiger Lebensabend. Auch das widerfährt der Familie Sus scrofa domesticus, und plötzlich wirken die für uns von kleinauf vertrauten Fleischlieferanten in ihrer Trauer und Ratlosigkeit gar nicht mal mehr so unmenschlich. Am Ende gibt Gunda zu denken – doch das in die Länge gezogene Davor tarnt den Content für einen beeindruckenden Kurzfilm mit dem Selbstbewusstsein eines abendfüllenden Leinwanderlebnisses.

    So niedlich und gleichermaßen faszinierend die jungen Trüffeldinger auch sind, so prachtvoll Victor Kossakovski diesen Alltag zwischen Hof und Wald auch eingefangen hat, mit schönen Unschärfezooms und Weitwinkel-Tableaus, so kurzatmig gibt sich die Collage an Szenen, die wiederholt stets das gleiche tierische Verhalten beobachten. Auf die Dauer ist das zwar immer noch schön fotografiert und süß – Mehrwert bringt es keinen mehr. Einen Urlaub am Bauernhof dagegengesetzt, wäre der zwar nicht schwarzweiß, aber immerhin aufschlussreicher, weil dort womöglich das Interagieren verschiedenster Tierarten gegeben wäre, die ich in Gunda allerdings vermisse. Darüber hinaus wurde die von allem artifiziellen Beiwerk befreite Doku an drei verschiedenen Orten gefilmt. Das ergibt weniger Sinn als würde sich Kossakovski auf einen Ort des Zusammenlebens konzentrieren.

    Würde man Kuh und Huhn weglassen – die ebenfalls nicht viel Aufschluss bieten – und würde man viel zu lange Takes etwas kürzen; würde man die glücklichen Stunden der Ferkel vielmehr auf wesentliche Momente reduzieren, stünde einem Bravo für einen tierrechtlich relevanten, intensiven Kurzfilm in einer Sprache, die wir nicht kennen, nichts mehr im Wege.
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    beco
    beco

    64 Follower 366 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 28. September 2021
    Es ist ein zwiespältiges Seherlebnis. Der Film lässt sich viel Zeit und man beobachtet ein Huhn eine gefühlte halbe Stunde beim langsamen Fuß vor Fuß setzen, um die Umgebung zu erkunden. Auch andere Tieraufnahme nehmen sich sehr, sehr viel Zeit und erfordern sehr viel Geduld beim Zuschauer. Und dann ist da natürlich Gunda mit ihren Ferkeln, die sich mit ganzer Hingabe um die Zitzen von Gunda drängeln. Ein Vorzug des Films ist, dass er die Tiere nicht vermenschlicht, aber ihnen eine ganz besondere Würde gibt, da liegt seine Stärke.
    Zwiespältig
    Petra Schönberger
    Petra Schönberger

    25 Follower 195 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 25. August 2021
    GUNDA ist Kino pur, aber auch eine wirklich sehr interessante und vor allem lehrreiche Dokumentation über das Leben von Tieren auf dem Bauernhof, der in einfühlsamen Bildern zeigt, dass alle Lebewesen ein Recht auf Leben haben.
    Bleibt jedoch nur zu hoffen, dass der Film auch vom Kinopublikum angenommen wird.
    Alles in allem eine sehr schöne Liebeserklärung an die Tiere auf dem Bauernhof. Durch den Film wird aus einer faszinierenden Perspektive das Empfindungsvermögen der Tiere gezeigt.
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