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    Sword of God - Der letzte Kreuzzug
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    Filmdoktor
    Filmdoktor

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    3,5
    Veröffentlicht am 4. November 2020
    Mission, Kolonisation, Glaube und Wahnsinn -

    Wenn es einen Preis gäbe für den "düstersten Film", dann hätte Sword of God gute Siegchancen. Es gibt ganz wenig entlastende und helle Szenen in diesem Film, der aber gleichwohl mit visueller Überwältigung arbeitet. Bereits die Ankunft der beiden Ritter (oder sind es Missionare oder Glaubenskrieger?) in den unwegsamen Bergen der wenig besiedelten Insel beim wie in der Steinzeit lebenden Volk ist als Bilderrausch inszeniert. Der Schamane vollführt mit seiner Schlammmaske einen Tanz, die Atmosphäre schwankt zwischen Bedrohung und Wahnsinn. Einer der beiden Missionare verstärkt diese Atmosphäre durch eine "Feuerprobe". Erst allmählich muss man sich als Betrachter ein Bild davon machen, dass die eigentliche Bedrohung nicht vom zurückgezogen lebenden Volk der Ureinwohner ausgeht, sondern durch das Eindringen der beiden Fremden entsteht. Mit dem vom König gestellten Auftrag, den wahren Glauben zu bringen, arbeitet der Ritter Willibrord systematisch an der Spaltung des Stammes. Sein jüngerer (namenloser) Begleiter ist beim König in Ungnade gefallen und verhält sich auch jetzt 'antiautoritär'. Eines Morgens steht er mit zugenähtem Mund vor den Menschen und zeigt dadurch, dass er nicht mit Worten ,sondern mit seiner Präsenz und wohlmeinenden Gesten begegnen will.
    Da die Ureinwohner eine eigene Sprache haben, die auch nicht übersetzt wird, ist das Gefühl der Fremdheit für den Betrachter durchgängig präsent. Die Figur des Willibrord, der mal als Ritter mit gezücktem Schwert, mal als Priester im Messgewand auftritt, bleibt ambivalent. Seine Motivation, die Inselbewohner zu Christen zu machen, damit der nahende König mit seiner Armee nicht alle als Heiden töten lässt, wirkt nie so recht überzeugend und man ahnt recht bald, dass das Ganze kein gutes Ende nehmen wird.

    Die belgisch-polnische Koproduktion "Sword of God" beeindruckt durch archaische Bilder, eine raue ungekünstelte Atmosphäre. Zugleich bleiben aber Fremdheit und Irritation wegen des assoziativen Erzählers. Es ist schwer, Zugang zu dieser Geschichte zu erhalten. Gleichzeitig wirken die Darstellerleistungen und viele berauschende Bilde noch lange nach. Die düstere Parabel über falsch verstandenen Glauben, Unterdrückung durch Religion, die zur Ideologie erstarrt, und die Arroganz (militärischer) Macht lassen den Film als schwere Kost erscheinen, der sich wohl nicht jeder auszusetzen bereit ist und die viel Aufgeschlossenheit verlangt.
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