Im November 2011 schockte das Bekanntwerden der rassistischen Morde der rechtsextremen Untergrund-Terrorgruppe NSU ganz Deutschland – auch die türkischstämmige Filmemacherin Aysun Bademsoy, die sich sofort fragte, wie die deutschen Sicherheitsbehörden all die Jahre nichts von dem gefährlichen Treiben hatten mitbekommen können. Zuvor waren die Attentate abschätzig als „Döner-Morde“ bezeichnet und dem türkischen Milieu fahrlässigerweise selbst zugerechnet worden. Acht Jahre nach den Suiziden der Mörder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nimmt Bademsoy in ihrem Dokumentarfilm die Perspektive von drei der zehn betroffenen Opferfamilien ein – jenen der ermordeten Mehmet Kubaşık, Enver Şimşek und Süleyman Taşköprü. Dabei macht sie auch auf die lange Tradition rechter Morde in der deutschen Geschichte aufmerksam. Etwa den kriminellen Aktivitäten der Organisation Consul in der Weimarer Repubik, die bis heute in der rechten Szene Vorbild sind und gefährlich nachwirken.