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Isabelle D.
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3,5
Veröffentlicht am 13. Oktober 2024
"Joker 2: Folie à deux" von Todd Phillips hat mich zwiespältig zurückgelassen. Einerseits erzählt der Film Arthur Flecks zunehmenden Absturz in den Wahnsinn eindrücklich weiter und ist somit eine gelungene Fortsetzung zum ersten Teil. Andererseits ist die eigentliche Handlung und Story des Films sehr dünn geraten - obwohl es Handlungsansätze mit Potenzial gab.
So wird etwa angerissen, dass sich eine Fangemeinde um den Joker gebildet hat, die ihn zum Vorbild machen und glorifizieren. Das ploppt kurz auf, bleibt aber ohne Konsequenz. Spannend war vor allem das Erscheinen von Harley "Lee" Quinzel alias Harley Quinn. War es in der 2016-Version von "Suicide Squad" noch Harley Quinn, die dem Joker verfallen war, kehren sich hier die Machtverhältnisse um: Arthur Fleck verfällt ihr hoffnungslos, macht sein ganzes Glück von ihr abhängig, vertraut ihr voll und ganz. Eine Zukunft mit ihr an seiner Seite - das ist das, was ihn im Gefängnis alle Demütigungen und Quälereien durchstehen lässt. Doch leider befeuert sie auch sein Abdriften in den Wahnsinn, und das wohl mit voller Absicht. Doch liebt sie wirklich Arthur? Oder ist sie fasziniert vom Joker?
Lady Gaga spielt diese Harley Quinn absolut großartig - und ich finde es schade, dass aus diesem Handlungsstrang nicht noch mehr herausgeholt wurde. Es gibt immer wieder Frauen, die sich in Mörder und andere Straftäter im Gefängnis verlieben - was bewegt sie? Diese Frage wird hier komplett ignoriert, was einfach verschenktes Potenzial ist.
In der ersten Hälfte des Films gehen Arthurs Realität und Wahn nahtlos ineinander über, die Zeichen für sein Abdriften bleiben subtil und sind in die Handlung eingebunden. Das war richtig gut gemacht. Leider nehmen die Musical-Einlagen in der zweiten Hälfte immer mehr Überhand und sind nicht mehr Teil der Handlung. So wird die Story verwässert und aufgeweicht. Da spannende Handlungsansätze gleichzeitig nur angetippt und nicht weitererzählt werden, entsteht schließlich der Eindruck, dass in dem Film nichts wirklich passiert. Außerdem entstehen unnötige Längen und der Film wirkt insgesamt langatmig. Da fällt es bei fast 2,5 Stunden Spiellänge schwer, die ganze Zeit wach und aufmerksam zu bleiben.
Fazit: Nicht schlecht, aber man hätte mehr draus machen können. Schade. Sehenswert ist der Film dabei trotzdem.
Der neue Joker-Film brilliert durch seine atemberaubende Tiefe und Komplexität, die es ermöglichen würde, einzelne Szenen im Deutschunterricht zu analysieren. Jede Szene ist so nuanciert und vielschichtig, dass sie förmlich dazu einlädt, interpretiert zu werden. Besonders interessant ist der Einblick in die komplexe Psyche des Protagonisten, die eng mit der Welt des Showbusiness verknüpft ist. Diese Verbindung verleiht dem Film eine zusätzliche Ebene und zeigt, wie stark das Streben nach Anerkennung und die persönliche Zerrissenheit Hand in Hand gehen.
Lady Gaga ist die perfekte Besetzung für ihre Rolle, und ihre leicht abgefuckte Art passt ideal zum Ton des Films. Sie wirkt in keinster Weise fehl am Platz, sondern bringt eine Authentizität mit, die dem Film zusätzliche Tiefe verleiht.
Der Gesang, obwohl stellenweise etwas überzogen eingesetzt, entfaltet im Kontext des gesamten Films seine volle Bedeutung und unterstreicht die emotionale Tiefe der Handlung auf subtile Weise. Die Reaktion der Bevölkerung in Gotham City ist dabei eine wahnsinnig gute Realsatire auf die heutige Gesellschaft. Die Spaltung und Entwicklung der Bevölkerung spiegeln die vielschichtigen Probleme unserer Zeit wider, indem sie Themen wie soziale Ungleichheit und die Entfremdung innerhalb der Gesellschaft pointiert darstellen.
Die Bilder und die Kameraführung sind schlichtweg grandios und tragen maßgeblich zur düsteren Atmosphäre des Films bei. Obwohl die Story nicht besonders komplex ist, überzeugt sie durch ihre klare Struktur und ihre fesselnde Inszenierung.
Alles in allem zeigt der Film eine künstlerisch hochwertige und wertvolle Art, die das Potenzial für einen Oscar in sich trägt und aufgrund ihrer Relevanz und stilistischen Umsetzung bleibenden Eindruck hinterlassen wird.
War grad im Film und mir hat er gut gefallen. Ich mochte die Musik und den Gesang und fand es interessant was Joker über seine Gedanken- und Gefühlswelt preisgab. Lady Gaga hat toll gespielt. Ich fand ihn zu keiner Zeit langweilig. Bin froh, dass ich ihn mir angesehen habe und mir selbst ein Bild gemacht habe.
Viel zu Viel Gesang , viel zu wenig bis beinahe garkeine Action und überhaupt gar keine Tiefe oder Detail zu Joker und ein sehr sehr sehr enttäuschendes ende. Schlechtester Film des Jahres , auch wenn die Schauspieler sich echt mühe gegeben und gut waren , war die Regie hinter diesem Film einfach nur Grotten schlecht! Schade !!
The movie doesn't carry much meaning, there is too much singing, and after watching it, I felt a headache and more exhausted because the plot was so bad.
Ein Film der beiden Hauptdarsteller (Lady Gaga und Joaquin Phoenix) und der Bilder. Kein Musical, wie manche sagen, aber ein Film, der durch die Musical-Anleihen eine starke emotionale Wirkung entfaltet. Dem Joker zuzuschauen ist gruselig, faszinierend, aber auch immer Mitleid erregend und Lady Gaga als Symbolfigur für diese Gefühle, alle beide überzeugend in ihren Rollen Einige überflüssige Längen, besonders im Gerichtssaal, aber insgesamt ein beeindruckendes, interessantes Filmerlebnis. Sehenswert
Der Film hat alles kaputt gemacht was ich am Joker richtig cool fand. Hätte ich ein Musical buchen wollen dann hätte ich das gemacht. Ich saß nur noch im Kino und habe gedacht bitte nicht noch ein Lied singen
Ein grandioser Film, der der Figur des Jokers bzw. der Ideologie eines Jokers erstmalig wirklich gerecht wird. Ich kann die negative Kritik daher nur bedingt nachvollziehen und auch nur wenn man gedanklich an der Oberfläche diverser Comicfiguren hängt. Todd Phillips zeichnet seinen Joker aus Teil 1 konsequent und mit Tiefe weiter aus. Dabei gewinnt der brutale Realismus von persönlichem Missbrauch und sozialen Spannungen auch ohne explizite Darstellung an Schärfe und zeichnet einen zutiefst verletzten Menschen, dessen Geist sich aus Selbstschutz nicht nur immer Tiefer in impulsive Traumbilder flüchtet – bestimmte Schlüsselszenen im Genre des Musicals darzustellen ist hier sehr treffend gewählt – sondern auch von seinen Sympathisanten in dieses alternative Selbstbild des Jokers hineingerissen und manipuliert wird. Mit der Figur Harley Quinn gelingt Phillips schließlich auf geniale erzählerische Weise die Abspaltung von Arthur Fleck und damit die Geburt des realen Jokers, der eben ideologisch funktioniert und Arthur Fleck als Person nicht mehr benötigt. Wie das ausgeht ist bekannt und das macht einen dritten Teil obsolet: die Zahl der Sympathisanten wächst zu einer Terror-Armee, die immer gewalttätiger gegen Stadt und Staat vorgeht. Das ist nichts Neues aber Todd Phillips ist es gelungen, die Figur des Jokers in die Realität zu holen und erinnert damit an viele reale politische Spannungen. Ideologien, Terrorszenarien. Besonders gefallen hat mir das Spannungsfeld zwischen persönlicher Zerissenheit Flecks und politischer Zäsur Gothams, die sich schließlich konsequent verbinden und Joker unsterblich machen.