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    Nebenan
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    Kinobengel
    Kinobengel

    461 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 23. Juli 2021
    Daniel Brühl liefert mit „Nebenan“ sein Regiedebüt ab. In der von ihm verkörperten Hauptrolle spielt er einen erfolgreichen Schauspieler namens Daniel. Auf dem Weg zu einem wichtigen Casting in London schaut er noch eben bei seiner Berliner Stammkneipe vorbei. Dort erwartet ihn Bruno (Peter Kurth), der zunächst einige überwiegend schlechte Filmkritiken an seinen Gegenüber loswerden möchte, aber das ist erst der Anfang.

    Mit tiefergelegter Stimme und Schickimicki kommt Daniel daher. Spielt Daniel den Brühl? Nein! Oder egal, die ersten Schmunzelgesichter im Saal sind sicher. Alles was danach kommt, ist tiefböser Humor, nicht intensiv zwerchfellerregend, schon gar nicht albern, jedoch genial auf gleichbleibendem Niveau untergehoben, Berliner Couleur hilft.

    Vielen Dank für diese Dialoge: Provokation, Abflauen, stärkere Provokation, Abflauen. Allmählich wächst die Konfrontation. Bruno ist ein Fuchs, Daniel kontert mit Arroganz. Einfach exzellent getaktet. Ossi gegen Wessi ist nicht das wichtigste Thema, eher eine Ursache. Grenzen werden erreicht, die kurz darauf durchbrochen werden. Dazu reicht das Hauptstadtoriginal Rike Eckermann als Wirtin den Beschleuniger in Form von Bier und Schnaps.

    Eine größere Leinwandpräsenz fordert die Qualität der zwei Hauptakteure. Emotionale Steigerungen lassen sich bei diesem quasi in Echtzeit vorgetragenen Kammerspiel auch ohne große akustische Unterstützung mehr als eindeutig von den Mienen der Beteiligten ablesen, Nuance für Nuance ein visuelles Erlebnis. Brunos Antlitz zeigt selbstsicheres Kalkül, wenn er Details ergänzt. Daniel kämpft vehement gegen eine drohende Ohnmacht.

    Die meisten Aufnahmen im Breitformat sind zielgenau eingefangen. Sie erfordern nicht einmal extreme Nähe der Kamera zu den ausdrucksstarken Mimen. Die Bühne wird mehrmals verlassen, um kurz darauf für einen Gegenschlag wieder aufgesucht zu werden. Wer hat das letzte Wort?

    „Nebenan“ ist ein großes Debüt. Die bitteren Inhalte sind für das Kino in bester Manier aufbereitet.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    713 Follower 942 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 23. Januar 2022
    EGO-FALLE STAMMBEISL
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Dem geschätzten Niki Lauda an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön: Durch Daniel Brühls Darstellung des österreichischen Kult-Rennfahrers in Ron Howards Rush ist dieser in den Olymp großer Eventfilme aufgestiegen, und zwar ins Marvel-Universum. Dabei ist Brühls Rolle in diesem dicht bevölkerten Kosmos an metaphysisch begabten Egozentrikern und Altruisten eine gar nicht mal so Unbedeutende: Baron Zemo, der Mann mit der violetten Cord-Maske und Schürer des Unbehagens auf Seiten Wakandas, hat dieser doch in The First Avenger: Civil War gleich Teile der Wiener UNO-City gesprengt. Unter den Opfern: T’Challas Altvorderer. In The Falcon and the Winter Soldier darf jener, der Lenin damals verabschiedet hat, auch nochmal – und diesmal wirklich mit Maske – Disney+ veredeln. Was für eine Karriere. Und Brühl geht souverän damit um. Keine Gossips, keine Allüren (wie es scheint) – einfach nur Professional Work auf allen Kirtagen.

    An so einem Erfolgszenit bedarf es gerne mal eines Moments innerer Einkehr. Um mal nachzusehen, was für ein Mensch man dadurch eigentlich geworden ist. Brühl fällt dabei kein Zacken aus der Krone – er weiß, was er zu tun hat. Nämlich: sich selbst und das Umfeld an Leuten, mit und zwischen denen er arbeitet, mal auf Augenhöhe mit den Normalsterblichen von nebenan zu bringen. Brühls autobiographische Idee hatte dann einer wie Daniel Kehlmann umzusetzen, inszenieren kann Zemo dann wieder selbst. Ein Kammerspiel ist hierbei entstanden, oder besser gesagt: ein Kneipenspiel beim Bierwirt ums Eck. Eine Schrulle aus Eitelkeiten und obsessiven Observationen. Denn kaum ein Unbekannter, mit dem man als Filmstar ein Gespräch anfängt, ist, was er vorgibt zu sein. Aber – ist das umgekehrt nicht auch so?

    Es muss also Filmstar Daniel (eigentlich als er selbst) ganz dringend und unbedingt nach London zu einem Casting für einen neuen Superheldenfilm. Vorher bleibt ihm noch Zeit, um bei einem Kaffee im Stammlokal nochmal den Text durchzugehen. Eine Seite Drehbuch, hinten und vorne keine Ahnung, worum es eigentlich geht, und die Anforderung, der Beste zu sein, scheint recht schwierig zu werden. Für Ablenkung sorgt ein Mann namens Bruno, der den jungen Künstler permanent anstarrt. Die beiden kommen bald in ein Gespräch – über Daniels Filme und wie unglaubhaft diese nicht sind. Bald gibt es Ego-Kränkungen und Beschwichtigungen, und bald gibt Bruno sich als Nachbar zu erkennen, der mehr über Daniel weiß, als diesem wohl lieb sein wird.

    Daniel Brühls Regiedebüt ist eine kleine Entdeckung. Eine mitunter beklemmende, aber schwarzhumorige Besonderheit, die sich umgestülpten Motiven des Suspense-Kinos bedient. Kehlmann leiht dem zur Selbstironie und auch -kritik bestens aufgelegten Brühl und seinem Gegenüber Peter Kurth (Babylon Berlin) jede Menge scharfschneidiger Dialogzeilen, die sich bestens ergänzen und sich in einem geschmeidigen Gesprächsrhythmus verzahnen. Vor allem Kurth, der schon in Babylon Berlin oder In den Gängen beeindruckende Leistungen absolviert hat, darf auch hier so viel schmeichelhaft-höfliche Bedrohung ausstrahlen, dass man als Zuseher gerne versucht ist, diesen Brummbären zu unterschätzen, dabei aber Gefahr läuft, durch die Hintertür von ihm erledigt zu werden. Doppelbödige Wortduelle lassen die vom Bier- und Kaffeedunst patinierte Kiezkneipe am Prenzlauer Berg zu einer Arena der Befindlichkeiten mutieren, die dem jeweils anderen in seiner Ego-Verwirklichung im Wege stehen. Doch wer ist im Recht, und wer muss sein Dasein überdenken? Wir haben den Star, den alle lieben und der sich gnadenlos selbst überschätzt – und den Zaungast des Ruhms, der nichts davon hat, außer die unüberhörbaren Eitelkeiten der Elite. Da trifft Missgunst auf Arroganz, da denkt der Promi darüber nach, was das Wissen um seine Person wert ist. Und der Unbekannte, was dieses Wissen ihm wohl bringt.

    Nebenan ist eine leidenschaftlich vorgetragene inszenatorische Fingerübung über das Bocken zweier Klassen und das Prosten mit Bier auf gleicher Höhe. Dazu noch die Sulz des Hauses, und der Tag kann bei weitem anders beginnen als geplant.
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    Mehr Reviews und Analysen gibt's auf filmgenuss.com!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 11. November 2022
    Ein ziemlich gelungener Film mit viel schwarzem Humor und zwei perfekt besetzten Protagonisten. Peter Kurt's unglaublich intensive Kamerapräsenz ist eine Bereicherung für jeden Film und "Nebenan" ist da keine Ausnahme. Daniel Brühl's Regiedebüt kommt daher wie ein perfekt inszeniertes kleines Kammerspiel. Dank des großartigen Timings des Drehbuchs, da die Geschichte nahezu in Echtzeit spielt, wird die Geschichte gekonnt bis zum Höhepunkt vorangetrieben. Ein äusserst unterhaltender Film mit viel berliner Charme und einfallsreich eingeflochtenen deutsch/ deutschen Konflikten.
    thar85
    thar85

    4 Follower 18 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 29. August 2021
    Am Ende des Films stellt sich zwangsläufig die Frage ist Danny-Boy Daniel Brühl oder der Drehbuchautor Daniel Kehlmann oder ist das Stück überhaupt autobiographisch ? Ist Bruno die deutsche Sicht auf Alles und Jeden oder Brühls Kritik an seinem Publikum ?

    Ich persönlich finde schön, wenn Fragen offen bleiben.

    Am Ende des Tages habe ich dieses Kammerspiel in einem jarmuschesken Universum als roh, ehrlich, bösartig, lustig, ergreifend und als Liebeserklärung an Berlin empfunden, die mich unterhielt. Wat willste mehr ?

    Und ob man mit dem Hauptdarsteller ein Bier trinken möchte, muss jeder für sich entscheiden.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.067 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 23. Juni 2022
    Ach Mensch … ich wollte diesen Film wirklich mögen. Ich bin kein wirklicher Fan von Daniel Brühl, kenne ihn aber seit dem Film Schule aus dem Jahr 20ß00 und habe ihn immer gerne gesehen. Ebesnso fand ich es beeindruckend was für eine Karriere er gemacht hat. Hier macht er dann seinen ersten Film als Regisseur der anscheinend auch einige persönliche Aspekte aufarbeitet, da zu seiner Hauptfigur einige Dinge fallen die auch auf den echten Daniel Brühl passen. Ich finde es gut daß es ein kleiner Film ist, quasi ein Kammerspiel und mit der Inszenierung macht Brühl dabei alles richtig: auch wenn es fast komplett in einer Kneipe spielt ist das alles frisch und gut mitgefilmt. Mein Kernproblem liegt an einer Sache: ich finde beide Hauptfiguren furchtbar unsympathisch. Wenn ich dann zusehe wie zwei unangenehme Gestalten sich Bösartigkeiten um die Ohren werden habe ich kein Interesse daran, sondern finde die Charaktere nur nervig. Auch wenn die Inszenierung und die finalen Wendungen gut klappen, so fehlt mir die emotionale Anbindung.

    Fazit: Solides Regiearbeit von Brühl bei denen zu wenig Herz in den Hauptfiguren steckt!
    beco
    beco

    61 Follower 362 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 24. Juli 2021
    Wenn man solch einen Nachbarn zum Gegner hat, sollte man ausziehen.
    Ein gelungenes Kammerspiel zwischen einem erfolgreichen Künstler-Wessi und einem um seine Chancen gebrachten Künstler-Ossi.
    Diese Konstellation wird aber erst am Ende des Spiels wirklich offenbart. Dazwischen geht es um Verdrängung, Gentrifizierung, Eitelkeiten, Neid, Stalking und sonstige Schwächen.
    Insbesondere Bruno (Peter Kurth) überzeugt durch seine Sturheit und seine ruhige Überlegenheit, die erst am Ende einer traurigen Niedergeschlagenheit weichen muss. Daniel (Daniel Brühl) ist immer Daniel, aber das in einer ja sogar teilweise selbstironischen Weise, die dann auch wunderbar passt.
    Absolut sehenswert
    sommer
    sommer

    18 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 30. Oktober 2022
    Zu Brühls selbstironischem Ansatz kann man selbst ironisch lächeln. Der perfiden Rachegeschichte liegt jedenfalls ein Drehbuch mit temporeichen Dialogen zugrunde, die auf der einen Seite sarkastisch, auf der anderen aggressiv-selbstmitleidig die Figuren akzentuieren. Die Falle ist clever gestellt und schnappt nach und nach zu. Selbst das Ende bringt noch eine kluge Wende. Insgesamt eine packende Zimmerschlacht mit sehr gut ausgesuchten und brillant agierenden Schauspielern.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 19. Juli 2021
    Ich finde den Film sehr gut und kann ihn nur empfehlen zu sehen. Endlich mal wieder ein deutscher film der sich lohnt zu gucken.
    david hucke
    david hucke

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 15. November 2022
    Unglaublich schlechte Geschichte. Typisch deutsche langweilige Schei....
    Lange Dialoge,. Brühl spielt immer gleich.....schwer zu ertragen
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