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Anonymer User
1,0
Veröffentlicht am 3. August 2020
Regisseur Michel Gondry macht es seinen Zuschauern nicht leicht. Er fordert sie heraus, manchmal überfordert er sich auch, denn seine Filme fallen total aus dem Rahmen des Üblichen. Einer seiner ersten Filme ‘Vergiss mein nicht‘ mit Kate Winslet und Jim Carrey war noch mit einiger Anstrengung nachvollziehbar. Beim Schaum der Tage verrät der Titel bereits, wohin die Reise geht. Und hier muss sich der Zuschauer jetzt durch einen chaotischen Raum hindurchquälen, muss für sich selbst Zusammenhänge zu erstellen versuchen, dabei die logischen Entgleisungen übersehen und darf nie den Fehler machen erstaunt den Kopf zu schütteln. Wer das tut, hat schon verloren, denn er nimmt Gondry ernst. Kritiker sagen dann der Regisseur polarisiert. Ich finde er verarscht, ist Opfer des Wirrwarrs in seinem Kopf. Ein wüstes, surreales Chaos umfängt uns und dreht einem wie mit den Armen eines Kraken den Verstand und die Logik ab. Dass wir noch im selben Film sind, erkennen wir nur an den Personen, d.h. an ihrer optischen Erscheinung nicht an ihren Aussagen. Über und unter Wasser driften wir in einen Raum jenseits der Räson. Da helfen auch Slapsticks nichts, wenn etwa eine Sekretärin plötzlich nackt in der Badewanne Schreibmaschine schreibt. Es ist wie bei einer irrsinnigen Schnitzeljagt, bei der der Zuschauer ein Körnchen Wahrheit entdecken kann, und wenn er seine Hand öffnet, rinnt es ihm durch die Finger. Verbal werden wir dann noch zusätzlich mit solchen Injurien attackiert wie ‘Die Distraktion ist die Abstraktion der Konstruktion.‘ oder anders gesagt könnte man auch meinen ‘Die Irritation ist die Initiation der Isolation.‘ Alles klar? Dagegen ist Dada ja ein Quell glasklarer Logik.