Anna (Katia Fellin) und der vorbestrafte Louis (Max Riemelt) brauchen einen radikalen Neustart. Weniger Feiern, keine Drogen mehr und vor allem eine feste Arbeitsstelle. Sicherheit für den 12-jährigen Sohn Tim (Claude Heinrich) ist die neue oberste Devise. Da kommt es denkbar ungelegen, dass eine Polizistenleiche vor ihrem Haus aufgefunden wird und Louis aufgrund seiner Vergangenheit sofort unter dringenden Tatverdacht gerät. Die Dresdner Kommissarinnen Gorniak (Karin Hanczewski) und Winkler (Cornelia Gröschel) ermitteln. Der panische Louis sieht nur einen Ausweg: sich von Anna aus der Untersuchungshaft befreien lassen, dann gemeinsam Sohn Tim aus dem Jugendamt befreien und anschließend ins Ausland fliehen, um nochmals einen Neustart zu wagen. Doch beim Jugendamt scheitern ihre Pläne und plötzlich eskaliert die „Entführung“ zu einer waschechten Geiselnahme, bei der Heimleiterin Frau Lehmann (Anita Vulesica) und der 17-jährige Nico (Emil Belton) in die Gewalt des Gangsterpärchens wider Willen geraten.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Tatort: Die Zeit ist gekommen
Starker Thriller, miese Auflösung
Von Lars-Christian Daniels
In der fast 50-jährigen Geschichte der beliebtesten deutschen Krimireihe gab es schon eine ganze Reihe spannender Geiselnahmen zu sehen – zuletzt etwa im überraschend starken Schweizer „Tatort: Friss oder stirb“ oder auch als humorvollere Variante im Wiesbadener „Tatort: Murot und das Murmeltier“, einer köstlichen Hommage an Harold Ramis‘ Zeitschleifen-Klassiker „…und täglich grüßt das Murmeltier“. Der Dresdner „Tatort: Die Zeit ist gekommen“ reiht sich nun ebenfalls thematisch ein: Unter Regie von Stephan Lacant („Freier Fall“), der zum ersten Mal für die ARD-Reihe am Ruder sitzt, ist ein emotionaler und mitreißender Geiselnahme-Thriller entstanden – dass die Auflösung des einleitenden Mordfalls dabei brutal enttäuschend ausfällt, schmälert den ansonsten starken Gesamteindruck allerdings empfindlich. Der vorbestrafte Familienvater Louis Bürger (Max Riemelt) will endlich Ordnung in sein
Also wenn man sich mehr um die unschuldigen Geiseln sorgt als um das Wohlergehen des skrupellosen Gewohnheitsverbrechers und seiner Komplizin, ist der Film durchaus spannend. Im übrigen bleiben die deutschen TV-Kommissare weiterhin Weltmeister im Niederlegen der Dienstwaffe. Man sollte sie statt mit echten Pistolen besser mit Spritzpistolen ausstatten, damit keine polizeilichen Schusswaffen in die Hände von Verbrechern fallen, die Polizisten ...
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