Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 2. März 2021
Allein schon der Beipackzettel zu diesem Film schreckt die Hälfte der Interessenten ab und wenn Mr Google auch nicht hilft, geht die andere Hälfte von der Fahne. Der Titel bezeichnet die Angst vor dem Vergehen der Zeit. Umgangssprachlich auch Torschlusspanik genannt. Es kann aber auch die Angst vor dem anderen Geschlecht sein oder die Angst vor allem Andersartigen. Das versucht Regisseur Rizzi an zwei Figuren zu veranschaulichen: Michael (Vionicio Marchioni) ist Privatdetektiv und Anna (Sabine Timoteo), eine vereinsamte Friseurin in tiefer Trauer um ihren Mann. In bruchstückhaften Versatzstücken kommen sie sich näher ohne sich echt zu begegnen. Gemeinsames Kochen, Joggen, Kneipenbesuch läuft ins Leere, nicht einmal eine lesbische Dreierintimität, bei der Michael zuschaut, kann etwas Aufregendes bewirken. Beide bleiben kalt und tot wie der New Yorker Friedhof, nur kleiner. Wieso hat er sich diese seltsame Randfigur ausgesucht? Andere Frauen wie die nette, adrette Bedienung Katja strahlen ihn doch ermunternd an. Vielleicht ist es die alte Binsenweisheit, dass sich Seelenverwandte gegenseitig anziehen und eventuell in den Abgrund ziehen. Wenn der Zuschauer das begreift, versteht er, dass diese Gefühle nicht die Oberhand in seinem Leben gewinnen dürfen.