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    Babylon - Rausch der Ekstase
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    3,8
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    Isabelle D.
    Isabelle D.

    299 Follower 448 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 23. Januar 2023
    "Babylon - Rausch der Ekstase" von Damien Chazelle ist ein atemberaubender Galopp durch die Filmgeschichte, der im hohen Tempo von den Anfängen Hollywoods und des Startums, dem Bruch durch die Tonfilmära und den Schicksalen der beteiligten Schauspieler und Filmmenschen erzählt. Begleitet wird dieser Höllentrip durch einen rasenden Soundtrack, der die rauschende Atmosphäre noch intensiver macht. Wenn das Tempo zwischendurch bewusst einbricht, entfalten diese Pausen einen urkomischen Witz. Das Timing ist einfach brillant und als Zuschauer sitzt man - reizüberflutet, aber begeistert - da und fragt sich, wo bin ich denn hier hineingeraten?

    Der Trailer ließ einen Roaring Twenties Film à la "Der Große Gatsby" vermuten, vielleicht noch im Mix mit "Once Upon A Time in Hollywood" - aber "Babylon" unterscheidet sich dann doch noch von diesen beiden Filmen durch seine Gnadenlosigkeit. Glanz, Glamour, Glitter? Ja, schon. Aber auch Körperflüssigkeiten jeder Couleur, Ängste, Scheitern, Versagen und Tod. Da bleibt zwischendurch das Lachen im Hals stecken - dann bricht es wieder aus vollem Hals hervor.

    Das Drehbuch, die Dialoge und die Figuren sind einfach großartig geschrieben, die Inszenierung und mise en scène fantastisch und die Schauspieler durch die Bank weg grandios. Das ist ein Film, der fürs Kino gemacht und gleichzeitig eine Hommage und Liebeserklärung ans Kino ist; auch wenn es zwischendurch nach Hassliebe aussieht.

    Fazit: Lohnt sich unbedingt! Vielleicht nicht unbedingt etwas für schwache Nerven, aber für Filmfans definitiv.
    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    27 Follower 212 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 23. Januar 2023
    Nach WHIPLASH und LA LA LAND liefert uns Chazelle nun erneut den großen Bombast auf der Leinwand. Babylon ist ein opulenter Streifen, welcher dem Laien einen spannenden Einblick hinter die Kulissen eines Filmsets bietet und den Versuch startet eine Hommage auf Kino und Film zu entwickeln. Abseits des grotesken dreißig minütigen Intros, gelingt das Chazelle auch ganz gut, auch wenn bis zum Schluss die wahre Liebe und Leidenschaft ausbleibt. Es zeigt sich ein Feuerwerk aus Party, Drogen und anderer Extrema, bei welchem selbst Baz Luhrmann zeitweise um seinen Thron fürchten kann. Margot Robbie begeistert mit ihrem wohl besten Schauspiel der eigenen Karriere und schafft es sogar Brad Pitt und Tobey Maguire wie unrelevante Statisten aussehen zulassen. Das geht sogar soweit, dass Tobey Maguires kurzer Part hätte komplett gestrichen werden können, was sich sogar positiv auf die viel zu lange Laufzeit von mehr als drei Stunden ausgewirkt hätte. Es bleibt ein fantastischer Film, der sich viel zu oft selbst ein Bein stellt und immer wieder darüber stolpert.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/babylon-rausch-der-ekstase
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    5 Follower 199 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 22. Januar 2023
    Inmitten der langen Laufzeit versteckt sich ein Meisterwerk!

    Damien Chazelle ist seit „Whiplash“ (2014) einer der gefragtesten und talentiertesten Regisseure in Hollywood. Mit „La La Land“ (2016) verfilmte er quasi seine Liebe zu Hollywood (und dem Jazz). Nun, 2022, drehte er „Babylon“, ein Film, der sich eher wie ein charmanter Hassbrief an Hollywood anfühlt. Das dreistündige (!) Epos ist sicherlich als Magnum Opus von Chazelle gedacht. Dieser Film ist groß, gewaltig und bietet so Vieles, was man erst einmal auf sich wirken lassen muss nach dem Schauen. Chazelle und sein Team haben hier wirklich alle Register gezogen und bieten dem Zuschauer eine bildgewaltige Show. Und dennoch ist „Babylon“ bei Kritikern und dem Publikum nicht so gut weggekommen. Gemischte Kritiken und sehr schlechte Einspielergebnisse machen „Babylon“ zu einem Flop des Jahres, was sicherlich an der Konkurrenz zu „Avatar 2“ liegt. Ich persönlich finde, dass jeder diesen Film selbst sehen sollte. Es ist eins dieser Werke, das man nur schwer beschreiben kann, auch wenn ich das in der folgenden Rezension probiere…

    Die Story erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte, spielt aber vor allem in den wilden 20ern und den 30ern. Der Stummfilm steht kurz vor dem Aussterben, denn der Ton schlecht sich langsam aber sicher in Hollywood ein. Wir erleben das Schicksal mehrerer Figuren während dieser Zeit. Da wäre der Filmstar des Stummfilms, Jack Conrad, der mit dem Wechsel seine Reputation verliert oder die vulgäre und Kokain-süchtige Nellie LaRoy, die ein Star werden will und zwar um jeden Preis. Sie trifft während ihrer Karriere immer wieder auf den sympathischen Manny aus Mexiko. Er liebt wie Nellie auch den Film und alles, was damit zu tun hat. Eines Tages gelingt es ihm ein Teil dieser Welt zu werden…

    Das Wichtigste, was man wissen sollte: Der Film ist über drei Stunden lang (189 Minuten, um genau zu sein). Das ist ordentlich und man fühlt die Länge! Wenn der Film auf einem der nächsten Streamingdienste zu finden ist oder auf Blu-ray im heimischen Regal steht, sollte das kein Problem sein, da man diesen ja perfekt aufteilen kann. Doch das ändert nichts daran, dass die drei Stunden einfach zu lang sind. Mindestens eine halbe Stunde hätte man kürzen können in meinen Augen. Denn viele der Storys hätten auch in kürzeren Zeiten erzählt werden. Irgendwann hat sich das Konzept des Films etwas ausgelutscht. Eine gewaltige Party jagt die nächste und auch wenn das genau so geplant war von Chazelle, so ist es doch ermüdend nach einer Weile. Als Zuschauer fühlt man sich am Ende etwas erschlagen. Dabei verbirgt sich hier ein großartiger zweistündiger Film!

    Während einige Storys zu lange brauchten, um fertig erzählt zu werden, sind andere etwas kurz gekommen. Die Beziehung von Manny und Nellie hätte im letzten Drittel etwas mehr Fokus bekommen müssen, wie ich finde.

    Doch kommen wir zum Positiven, denn davon gibt es eine ganze Menge. Auch wenn die Story sich etwas erschöpft, so erzählt sie doch eine wirklich beeindruckende Geschichte über das frühe Hollywood. Filme über Filme und Hollywood gibt es zuhauf und nur selten werden sie so derb und ehrlich inszeniert, wie hier. „Babylon“ lässt das Hollywood der Stummfilmära wie einen wirklich magischen, aber auch chaotischen Ort wirken. Eine Welt, in der man von jetzt auf gleich zum Star werden kann. Und mit Einführung des Tonfilms gingen viele Karrieren zugrunde, während andere Sterne aufgingen. Chazelle zeigt die (im wahrsten Sinne) dreckige Seite von Hollywood und das auf sehr beeindruckende Art und Weise. Es wird geflucht, gemordet und es gibt Sex ohne Ende. Besonders spektakulär ist der erste Dreh, bei dem Manny und Nellie dabei sind, was für ein Spektakel uns Chazelle hier auftischt, ist der pure Wahnsinn. Das Ende des Films ist dann etwas zu viel in meinen Augen, besonders die ausgewählten Filmclips aus anderen Werken sind… kurios, um es mal so zu sagen. Doch ich respektiere und schätze, was Chazelle hier erzählen möchte.

    Der Cast ist wie (zu erwarten) beeindruckend: Brad Pitt, Margot Robbie und Diego Calva machen ihre Sache großartig. Selbst Tobey Maguire kann in einer kleinen Nebenrolle zeigen, was er kann. Hab mich sehr gefreut, dass er wieder mehr in Filmen zu sehen ist. Und Jovan Adepo als Jazzspieler Sydney Palmer darf zeigen, was er musikalisch an der Trompete zu bieten hat. Auch Stars wie Olivia Wilde und Eric Roberts dürfen in kleinen Rollen glänzen. Schauspielerisch wirklich stark.

    Linus Sandgrens Kameraarbeit ist umwerfend und fängt vor allem die spektakulären Partyszenen eindrucksvoll ein. Gepaart mit dem energetischen Schnitt von Tom Cross entsteht eine wilde Bilderorgie, die an „Wolf of Wall Street“ erinnert. Und oben drauf gibt's einen fantastischen Score von Justin Hurwitz, der drei Jahre an der Musik arbeitete. Und das merkt man. Auch wenn einige Stücke nach „La La Land“ klingen, so ist der Soundtrack doch ein wichtiger Teil des Films und absolut empfehlenswert!

    Fazit: „Babylon“ hätte ein Meisterwerk sein können und irgendwo in diesen drei Stunden versteckt es sich. Ich wünsche mir, dass der Trend von kurzen Filmen irgendwann auch wieder zurückkehrt, denn die meisten Werke, die heutzutage ins Kino kommen sind mindestens zwei Stunden lang. Abgesehen davon gibt es aber wirklich viel, was man an „Babylon“ genießen kann. Der Film ist wild und dreckig, aber ehrlich und spektakulär inszeniert. Man muss ihn gesehen haben, um sich ein wirkliches Bild darüber zu machen.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    711 Follower 942 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 22. Januar 2023
    GOOD OLD HOLLYWOOD IS DYING
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Hier züngelt das Feuer der Leidenschaft: Damien Chazelle, wohl einer der besten Regisseure der Gegenwart (wenn nicht der beste, würde man die Statistik des Filmgenuss berücksichtigen) will, dass es lichterloh brennt, und zwar ganze drei Stunden lang. Die Leidenschaft darf nie vergehen und sich selbst stets von Neuem entfachen. Da braucht es kein Zutun von außen, denn einer Sonne gleich sollen die szenischen Kernfusionen seines Films neue Energie freisetzen, um die Dichte und die Opulenz seines Inszenierungsdrangs mit langem Atem zu Ende bringen, und sich erst ganz am Ende erlauben dürfen, nach Atem zu ringen. Genau dann, wenn Chazelle das Wunder des Filmemachens als ein eigenes, fremdes, vielleicht extraterrestrisches Element einführt, gleich dem Monolithen aus Stanley Kubricks 2001, und seinen Protagonisten auf eine Reise schickt wie den Astronauten Dave in selbigem Film.

    Dieser Protagonist, das ist Manny Torres. Mit diesem gebürtigen Mexikaner, der im Kalifornien der Zwanzigerjahre sein Glück versucht, findet auch das Publikum eine Identifikationsfigur, die vom Tellerwäscher zur großen Nummer werden kann. Wir wünschen es ihm, denn die von Diego Calva gespielte Figur ist sympathisch, klug und integer. Anfangs ist er bei den Reichen und Einflussreichen der Stummfilmbranche noch Mädchen für alles, doch dann entdeckt ihn der gefeierte Hollywoodstar Jack Conrad, Alter Ego eines Clark Gable oder Douglas Fairbanks, als einen, dem er vieles anvertrauen kann. Er wird sein persönlicher Assistent und arbeitet sich von da an immer weiter die Treppe der Filmgeschichte hinauf, dessen höchste Stufe wohl jene vom Stumm- zum Tonfilm darstellt und die kaum einer von den alteingesessenen Stars und Sternchens wird erklimmen können. Zur Zeit dieses großen Paradigmenwechsels ist das Aufsteigen, Absteigen und Einsteigen diverser künstlerischer Existenzen wie eine sich im Kreise drehende Achterbahnfahrt, die sich selbst immer wieder neu anstößt. Während Jack Conrad am Zenit seines Ruhms ankommt und von da an bergab rattert, schnuppert Shootingstar Nelly LaRoy, die der Zufall ans Set gebracht hat, alsbald Höhenluft, und das nur, weil sie die seltene Gabe besitzt, auf Befehl loszuheulen. Mit dieser Fertigkeit und ihrer Scheißdirnix-Attitüde wird sie zum Gossip- und Glamour-Girl mit schlechten Manieren, doch das Publikum liebt sie. Bis der Ton eine neue Musik macht – und niemand mehr, nicht mal die kesse LaRoy, werden das sein, was sie einmal waren. In dieser aufwühlenden Dreiecksparade bleibt Manny Torres das beobachtende Element, der Nellie LaRoy heimlich liebt und der jedoch bald mittendrin als nur dabei sein wird, wenn die Pforten der Unterwelt Hollywoods den Mexikaner versuchen, hinabzuziehen.

    Damien Chazelle zeigt in seinem wummernden und eben brennend leidenschaftlichen Epos eine kleine Ewigkeit lang, wo sich Hollywoods Olymp der frühen Geschichte des amerikanischen Films manifestiert, und wo man in den Orkus abtauchen kann. Er zeigt das Schillern, und er zeigt das Grauen. Es wird geschissen, gekotzt und geblutet. Geheult, wie ein Rohrspatz geschimpft und den Hitzetod gestorben. Babylon ist kein Kindergeburtstag, nicht mal eine Jugendparty, und zumindest anfangs feiert Chazelle eine fast schon römische Orgie im üppigen Stil eines Federico Fellini, wenn Elefanten durchs Bild tröten und Sex in aller Öffentlichkeit salonfähig wird. Babylon – Rausch der Ekstase rüstet sich für eine Party, die im Tanz- und Drehmarathon seine Opfer findet.

    Vor allem anfangs gelingen Chazelle so einige goldene Momente – kleine szenische Sternstunden, die episodenhaft wirken. Leicht wäre es gewesen, Chazelles Film in ebendiese zu gliedern, um wie bei Quentin Tarantino mehr Struktur in ein Sittenbild wie dieses hineinzubringen. Doch braucht es das, kann sich diese impulsive Kunst- und Filmekstase unter solchem Zaumzeug auch entsprechen entfalten? Nein, denn allein die rund 30 Minuten Erlebnis-Parkour in Sachen Stummfilmdreh mitten in der Wüste ist einfach nicht zu bändigen. Da geht es Schlag auf Schlag, da gibt es Details noch und nöcher, und der ganze geschäftige Irrwitz steigert sich bis zum Crescendo, um dann, in einem sich erschöpfenden letzten Take den Triumph des Schaffens zu feiern. Wir haben also die Party, und wir haben das Pionierabenteuer Film, und dann haben wir Margot Robbie, die sich ihre Seele aus dem Leib spielt und Brad Pitt, der immer stets Brad Pitt bleibt und selten aus sich herauskann. Irgendwann in der dem Zeitgefühl entrückten Mitte des Films ist dieser wie aus der Zirkuskanone geschossenen Leidenschaft der Zunder abgebrannt, und Chazelle sucht dringend nach dem Perpetuum Mobile, das den immer gleichen Schwung des Films gewährleisten hätte sollen.

    Vielleicht hätte er Pitt und Robbie in ihrer jeweils eigenen Geschichte mehr Berührungspunkte geben sollen. Im Grunde erzählt der Filmemacher Ähnliches wie in seinem famosen Musical La La Land, der des Meisters vollkommene Kunstfertigkeit ausreichend bewiesen hat. Nur dort hatten Emma Stone und Ryan Gosling eben eine gemeinsame Geschichte, während der alternde Star und das junge Starlet in Babylon nur zufällig aneinandergeraten. Vielleicht sind drei Stunden für eine im Grunde recht banale Geschichte über Aufstieg und Fall einfach zu lange, um diese Hymne an den Film im Stakkato-Stil beizubehalten. Bei aller Liebe: Damien Chazelle hat sich mit seinem aktuellen Werk erstmals übernommen. Sowohl Whiplash als auch sein eben erwähntes Musical La La Land wie auch die hypnotische Astronautensaga Aufbruch zum Mond sind in meinen Hochrechnungen ganz weit oben, alle drei sind makellose Meisterwerke. Babylon indes hat hier viel mehr Schönheitsfehler, und ich muss zugeben, es ist nicht so, als hätte ich das nicht vermutet, schon allein deshalb, weil das, was man über den Film bereits wusste, nach wahllosem, vielleicht sogar gierigem Hineingreifen in eine Epoche klang.

    Immerhin schillert Babylon – Rausch der Ekstase als bittersüßes Requiem des ganz alten Hollywoods in bemerkenswert eigenem Licht. Die Toten gehen mit ihren Filmen in die Ewigkeit, wird irgendwann zu Brad Pitt gesagt – warum also über die Vergänglichkeit des Ruhmes klagen? Kluge Gedanken, radikale Konsequenzen und das Verlieren in der Illusion tanzen ums goldene Kalb. Chazelle entfesselt Bilder und Szenen voller Anmutung und Abscheu, er dirigiert seinen Film bewusst ambivalent und verpasst ihm die Maske eines Harlekins – eine Seite lacht, die andere weint. In dieser Zerrissenheit ergeht er sich in einem wehmütigen Liebeslied auf das allen tragischen Possen und glücksritterlichen Eskapaden übergeordnetem großen Ganzen, nämlich des Mediums Film, wofür Chazelle selbst unendlich glücklich zu sein scheint, darin vorzukommen. So gnadenlos, unberechenbar und affektiert diese Welt auch sein mag.
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    Mehr Reviews und Analysen gibt's auf filmgenuss.com!
    M. Steffens
    M. Steffens

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 22. Januar 2023
    Man muss schon ziemlich bekifft sein, um dieses 3 Stunden Chaos gut zu finden.
    Des Thematik Hollywood hätte viel Potential für einen mega Film.
    D Kei
    D Kei

    15 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 14. Januar 2023
    Wundervoll einer der besten Filme mit Wolf of wallstreet die ich je geguckt habe negative Bewertungen nur wenn man den Film nicht versteht meiner Meinung nach absolutes Meisterwerk
    CineMoenti
    CineMoenti

    14 Follower 194 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 10. Januar 2023
    Alles allzu Menschliche - den großen Traum vom Ruhm, der Alptraum echten Ruhms, Speichelleckerei, unglückliche Liebe, Schweiß und Tränen, Geilheit, Gier und Ekel - gab es schon immer und wird es immer geben. Damien Chazelle legt uns ein episches Kondensat dieser Zu- und Umstände vor, penibelst choreographierte Orgien, etliche Szenen, die qua menschlichen und tierischen Körperausscheidungen belustigen sollen, eine fantastische Bühnen-, Kostüm- und Bildsprache, Musik, die stellenweise wie eine Reminiszenz an Ennio Morricone anmutet (Grundthema gespielt mit einem leicht verstimmten Saloon-Piano), das alles im Setting der Anfänge des Filmkosmos' Hollywood.

    Verschiedene Schicksale werden hier in etwa drei Zeitfenstern ineinander gewoben. Aufstieg und Fall von Persönlichkeiten, MacherInnen und einer lakonisch beobachtenden Kritikerin, die jetzt schon weiß, was in Jahrzehnten Wirklichkeit und von Bedeutung (gewesen) sein wird. - Wir können, wenn wir wollen, uns dem Epos hingeben, die Szenen herauspicken und genießen, die uns ansprechen. Highlight für mich war mitnichten das zu geordnete, "gemachte" Chaos zu Beginn, sondern die stillen Momente, wie etwa der, wo Brad Pitt lange ins Leere blickt wie ein Mann, der weiß, dass er im Sterben begriffen ist.

    Damit ist meine Begeisterung auch gleichzeitig meine Kritik: der Film ist m.E. rasend unterhaltsam, aber eben auch reichlich überfrachtet mit Geschichten und Absichten. Weniger wäre hier mehr gewesen, wäre zwingender, eleganter gewesen (ich erinnere etwa an den großen Wurf "The Artist" (F 2011, R.: Michel Hazanavicius), schwarz-weiß und stumm, auch in der Ära zwischen Stumm- und Tonfilm angesiedelt, der sich auf eine Story zwischen zwei Stars fokussiert und dabei besser in die Tiefe gehen kann. Nichtsdestotrotz ist der Film m.E. ein sehr sehenswertes Spektakel.

    Funkelnder und sehr unterhaltsamer Film, der mit einigem Überfluss, aber auch kleinen Momenten für die Ewigkeit aufwartet. Sehenswert.

    www.cinemoenti.blogspot.com
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