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    Babylon - Rausch der Ekstase
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    CineMoenti
    CineMoenti

    16 Follower 194 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 10. Januar 2023
    Alles allzu Menschliche - den großen Traum vom Ruhm, der Alptraum echten Ruhms, Speichelleckerei, unglückliche Liebe, Schweiß und Tränen, Geilheit, Gier und Ekel - gab es schon immer und wird es immer geben. Damien Chazelle legt uns ein episches Kondensat dieser Zu- und Umstände vor, penibelst choreographierte Orgien, etliche Szenen, die qua menschlichen und tierischen Körperausscheidungen belustigen sollen, eine fantastische Bühnen-, Kostüm- und Bildsprache, Musik, die stellenweise wie eine Reminiszenz an Ennio Morricone anmutet (Grundthema gespielt mit einem leicht verstimmten Saloon-Piano), das alles im Setting der Anfänge des Filmkosmos' Hollywood.

    Verschiedene Schicksale werden hier in etwa drei Zeitfenstern ineinander gewoben. Aufstieg und Fall von Persönlichkeiten, MacherInnen und einer lakonisch beobachtenden Kritikerin, die jetzt schon weiß, was in Jahrzehnten Wirklichkeit und von Bedeutung (gewesen) sein wird. - Wir können, wenn wir wollen, uns dem Epos hingeben, die Szenen herauspicken und genießen, die uns ansprechen. Highlight für mich war mitnichten das zu geordnete, "gemachte" Chaos zu Beginn, sondern die stillen Momente, wie etwa der, wo Brad Pitt lange ins Leere blickt wie ein Mann, der weiß, dass er im Sterben begriffen ist.

    Damit ist meine Begeisterung auch gleichzeitig meine Kritik: der Film ist m.E. rasend unterhaltsam, aber eben auch reichlich überfrachtet mit Geschichten und Absichten. Weniger wäre hier mehr gewesen, wäre zwingender, eleganter gewesen (ich erinnere etwa an den großen Wurf "The Artist" (F 2011, R.: Michel Hazanavicius), schwarz-weiß und stumm, auch in der Ära zwischen Stumm- und Tonfilm angesiedelt, der sich auf eine Story zwischen zwei Stars fokussiert und dabei besser in die Tiefe gehen kann. Nichtsdestotrotz ist der Film m.E. ein sehr sehenswertes Spektakel.

    Funkelnder und sehr unterhaltsamer Film, der mit einigem Überfluss, aber auch kleinen Momenten für die Ewigkeit aufwartet. Sehenswert.

    www.cinemoenti.blogspot.com
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    753 Follower 942 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 22. Januar 2023
    GOOD OLD HOLLYWOOD IS DYING
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Hier züngelt das Feuer der Leidenschaft: Damien Chazelle, wohl einer der besten Regisseure der Gegenwart (wenn nicht der beste, würde man die Statistik des Filmgenuss berücksichtigen) will, dass es lichterloh brennt, und zwar ganze drei Stunden lang. Die Leidenschaft darf nie vergehen und sich selbst stets von Neuem entfachen. Da braucht es kein Zutun von außen, denn einer Sonne gleich sollen die szenischen Kernfusionen seines Films neue Energie freisetzen, um die Dichte und die Opulenz seines Inszenierungsdrangs mit langem Atem zu Ende bringen, und sich erst ganz am Ende erlauben dürfen, nach Atem zu ringen. Genau dann, wenn Chazelle das Wunder des Filmemachens als ein eigenes, fremdes, vielleicht extraterrestrisches Element einführt, gleich dem Monolithen aus Stanley Kubricks 2001, und seinen Protagonisten auf eine Reise schickt wie den Astronauten Dave in selbigem Film.

    Dieser Protagonist, das ist Manny Torres. Mit diesem gebürtigen Mexikaner, der im Kalifornien der Zwanzigerjahre sein Glück versucht, findet auch das Publikum eine Identifikationsfigur, die vom Tellerwäscher zur großen Nummer werden kann. Wir wünschen es ihm, denn die von Diego Calva gespielte Figur ist sympathisch, klug und integer. Anfangs ist er bei den Reichen und Einflussreichen der Stummfilmbranche noch Mädchen für alles, doch dann entdeckt ihn der gefeierte Hollywoodstar Jack Conrad, Alter Ego eines Clark Gable oder Douglas Fairbanks, als einen, dem er vieles anvertrauen kann. Er wird sein persönlicher Assistent und arbeitet sich von da an immer weiter die Treppe der Filmgeschichte hinauf, dessen höchste Stufe wohl jene vom Stumm- zum Tonfilm darstellt und die kaum einer von den alteingesessenen Stars und Sternchens wird erklimmen können. Zur Zeit dieses großen Paradigmenwechsels ist das Aufsteigen, Absteigen und Einsteigen diverser künstlerischer Existenzen wie eine sich im Kreise drehende Achterbahnfahrt, die sich selbst immer wieder neu anstößt. Während Jack Conrad am Zenit seines Ruhms ankommt und von da an bergab rattert, schnuppert Shootingstar Nelly LaRoy, die der Zufall ans Set gebracht hat, alsbald Höhenluft, und das nur, weil sie die seltene Gabe besitzt, auf Befehl loszuheulen. Mit dieser Fertigkeit und ihrer Scheißdirnix-Attitüde wird sie zum Gossip- und Glamour-Girl mit schlechten Manieren, doch das Publikum liebt sie. Bis der Ton eine neue Musik macht – und niemand mehr, nicht mal die kesse LaRoy, werden das sein, was sie einmal waren. In dieser aufwühlenden Dreiecksparade bleibt Manny Torres das beobachtende Element, der Nellie LaRoy heimlich liebt und der jedoch bald mittendrin als nur dabei sein wird, wenn die Pforten der Unterwelt Hollywoods den Mexikaner versuchen, hinabzuziehen.

    Damien Chazelle zeigt in seinem wummernden und eben brennend leidenschaftlichen Epos eine kleine Ewigkeit lang, wo sich Hollywoods Olymp der frühen Geschichte des amerikanischen Films manifestiert, und wo man in den Orkus abtauchen kann. Er zeigt das Schillern, und er zeigt das Grauen. Es wird geschissen, gekotzt und geblutet. Geheult, wie ein Rohrspatz geschimpft und den Hitzetod gestorben. Babylon ist kein Kindergeburtstag, nicht mal eine Jugendparty, und zumindest anfangs feiert Chazelle eine fast schon römische Orgie im üppigen Stil eines Federico Fellini, wenn Elefanten durchs Bild tröten und Sex in aller Öffentlichkeit salonfähig wird. Babylon – Rausch der Ekstase rüstet sich für eine Party, die im Tanz- und Drehmarathon seine Opfer findet.

    Vor allem anfangs gelingen Chazelle so einige goldene Momente – kleine szenische Sternstunden, die episodenhaft wirken. Leicht wäre es gewesen, Chazelles Film in ebendiese zu gliedern, um wie bei Quentin Tarantino mehr Struktur in ein Sittenbild wie dieses hineinzubringen. Doch braucht es das, kann sich diese impulsive Kunst- und Filmekstase unter solchem Zaumzeug auch entsprechen entfalten? Nein, denn allein die rund 30 Minuten Erlebnis-Parkour in Sachen Stummfilmdreh mitten in der Wüste ist einfach nicht zu bändigen. Da geht es Schlag auf Schlag, da gibt es Details noch und nöcher, und der ganze geschäftige Irrwitz steigert sich bis zum Crescendo, um dann, in einem sich erschöpfenden letzten Take den Triumph des Schaffens zu feiern. Wir haben also die Party, und wir haben das Pionierabenteuer Film, und dann haben wir Margot Robbie, die sich ihre Seele aus dem Leib spielt und Brad Pitt, der immer stets Brad Pitt bleibt und selten aus sich herauskann. Irgendwann in der dem Zeitgefühl entrückten Mitte des Films ist dieser wie aus der Zirkuskanone geschossenen Leidenschaft der Zunder abgebrannt, und Chazelle sucht dringend nach dem Perpetuum Mobile, das den immer gleichen Schwung des Films gewährleisten hätte sollen.

    Vielleicht hätte er Pitt und Robbie in ihrer jeweils eigenen Geschichte mehr Berührungspunkte geben sollen. Im Grunde erzählt der Filmemacher Ähnliches wie in seinem famosen Musical La La Land, der des Meisters vollkommene Kunstfertigkeit ausreichend bewiesen hat. Nur dort hatten Emma Stone und Ryan Gosling eben eine gemeinsame Geschichte, während der alternde Star und das junge Starlet in Babylon nur zufällig aneinandergeraten. Vielleicht sind drei Stunden für eine im Grunde recht banale Geschichte über Aufstieg und Fall einfach zu lange, um diese Hymne an den Film im Stakkato-Stil beizubehalten. Bei aller Liebe: Damien Chazelle hat sich mit seinem aktuellen Werk erstmals übernommen. Sowohl Whiplash als auch sein eben erwähntes Musical La La Land wie auch die hypnotische Astronautensaga Aufbruch zum Mond sind in meinen Hochrechnungen ganz weit oben, alle drei sind makellose Meisterwerke. Babylon indes hat hier viel mehr Schönheitsfehler, und ich muss zugeben, es ist nicht so, als hätte ich das nicht vermutet, schon allein deshalb, weil das, was man über den Film bereits wusste, nach wahllosem, vielleicht sogar gierigem Hineingreifen in eine Epoche klang.

    Immerhin schillert Babylon – Rausch der Ekstase als bittersüßes Requiem des ganz alten Hollywoods in bemerkenswert eigenem Licht. Die Toten gehen mit ihren Filmen in die Ewigkeit, wird irgendwann zu Brad Pitt gesagt – warum also über die Vergänglichkeit des Ruhmes klagen? Kluge Gedanken, radikale Konsequenzen und das Verlieren in der Illusion tanzen ums goldene Kalb. Chazelle entfesselt Bilder und Szenen voller Anmutung und Abscheu, er dirigiert seinen Film bewusst ambivalent und verpasst ihm die Maske eines Harlekins – eine Seite lacht, die andere weint. In dieser Zerrissenheit ergeht er sich in einem wehmütigen Liebeslied auf das allen tragischen Possen und glücksritterlichen Eskapaden übergeordnetem großen Ganzen, nämlich des Mediums Film, wofür Chazelle selbst unendlich glücklich zu sein scheint, darin vorzukommen. So gnadenlos, unberechenbar und affektiert diese Welt auch sein mag.
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    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.176 Follower 4.948 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 9. April 2023
    Da ich den Film lediglich zu Hause und nicht im Kino geschaut habe, ist mir wohl die epische Wucht, die dieses auf einer Kinoleinwand entfachen kann, größtenteils entfallen. Gerade für sowas ist Regisseur Damien Chazelle ja auch bekannt. Auch wenn dies kein Musical ist, wird hier (insbesondere bei der eröffnenden, langen Partysequenz) nicht gekleckert, sondern geklotzt und Vollgas gegeben. Darüber hinaus steckt aber leider kein Herz im Film. Man sieht mehrere Figuren, die im Hollywod der20er Jahre klar kommen möchten. Brad Pitt und Margot Robbie sind zwar die Hauptfiguren, agieren aber sehr wenig miteinander. Die Dekadenz, die Verlogenheit, aber auch das Kriminelle und die Abgründe werde hier sehr plastisch und glaubhaft vorgeführt. Bei einer Lauflänge von drei Stunden hat mich aber die Geschichte irgendwann nur noch ermüdet und die unsympathischen Figuren haben mich eher abgestossen als fasziniert. Der Film bleibt eine Empfehlung, aber ebenso einer dieser Titel, die meist mit Lob und Begeisterung überschüttet werden, welchs man selber nicht teilen kann.

    Fazit: Episch aufgezogenes Drama mit Stars und pompöser Aufmachung, aber ebenso herzlos und kalt!
    Cursha
    Cursha

    7.060 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 3. Juli 2023
    Damien Chazelle begann seine Karriere mit "Whiplash" und "La La Land" wirklich eindrucksvoll. Mit "Aufbruch zum Mond" lieferte er einen Film, den ich im Kino mochte, aber nach den Jahren nicht das Bedürfnis auslöste ihn erneut zu sehen, da er am Ende doch sehr generisch war und leider auch langweilig (einzig der Score bleibt super). Mit "Babylon" kehrte er zurück und musste viel Kritik einstecken, die ich aber nicht wirklich teilen kann. Chazelle kehrt zu seinen Wurzeln zurück, aber vergrößert den Rahmen. Dabei wirkt der Film wie Prequel zu "The Wolf Of Wall Street" und greift dabei mit der Thematik "Hollywood" ein zur Zeit sehr beliebtes Thema in der Traumfabrik auf. Dabei dekonstruiert er und macht vor allem wieder das richtig, was er in "Aufbruch zum Mond" nicht geschafft hat: er langweilt nicht. Der Film bietet Momente, die man nicht vergessen wird, auch wenn sie nicht jedem zusagen mögen. Doch die Bilder, die Ausstattung und die Musik unterstützen das starke Handwerk, welches von unzähligen Partys, Orgien und Ausschweifungen geprägt ist. Auch die Szenen am Filmset sind absolut berauschend und besonders die Darsteller sind auf Toplevel. Besonders Margot Robbie gibt hier wieder alles zum Besten und zeigt, dass sie zu den besten Darstellerinnen der Moderne gehört. Auch wenn es manchmal etwas drüber ist, hat mich "Babylon" doch gefesselt und Chazelle wieder stark zurück gebracht.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    306 Follower 449 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 23. Januar 2023
    "Babylon - Rausch der Ekstase" von Damien Chazelle ist ein atemberaubender Galopp durch die Filmgeschichte, der im hohen Tempo von den Anfängen Hollywoods und des Startums, dem Bruch durch die Tonfilmära und den Schicksalen der beteiligten Schauspieler und Filmmenschen erzählt. Begleitet wird dieser Höllentrip durch einen rasenden Soundtrack, der die rauschende Atmosphäre noch intensiver macht. Wenn das Tempo zwischendurch bewusst einbricht, entfalten diese Pausen einen urkomischen Witz. Das Timing ist einfach brillant und als Zuschauer sitzt man - reizüberflutet, aber begeistert - da und fragt sich, wo bin ich denn hier hineingeraten?

    Der Trailer ließ einen Roaring Twenties Film à la "Der Große Gatsby" vermuten, vielleicht noch im Mix mit "Once Upon A Time in Hollywood" - aber "Babylon" unterscheidet sich dann doch noch von diesen beiden Filmen durch seine Gnadenlosigkeit. Glanz, Glamour, Glitter? Ja, schon. Aber auch Körperflüssigkeiten jeder Couleur, Ängste, Scheitern, Versagen und Tod. Da bleibt zwischendurch das Lachen im Hals stecken - dann bricht es wieder aus vollem Hals hervor.

    Das Drehbuch, die Dialoge und die Figuren sind einfach großartig geschrieben, die Inszenierung und mise en scène fantastisch und die Schauspieler durch die Bank weg grandios. Das ist ein Film, der fürs Kino gemacht und gleichzeitig eine Hommage und Liebeserklärung ans Kino ist; auch wenn es zwischendurch nach Hassliebe aussieht.

    Fazit: Lohnt sich unbedingt! Vielleicht nicht unbedingt etwas für schwache Nerven, aber für Filmfans definitiv.
    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    28 Follower 212 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 23. Januar 2023
    Nach WHIPLASH und LA LA LAND liefert uns Chazelle nun erneut den großen Bombast auf der Leinwand. Babylon ist ein opulenter Streifen, welcher dem Laien einen spannenden Einblick hinter die Kulissen eines Filmsets bietet und den Versuch startet eine Hommage auf Kino und Film zu entwickeln. Abseits des grotesken dreißig minütigen Intros, gelingt das Chazelle auch ganz gut, auch wenn bis zum Schluss die wahre Liebe und Leidenschaft ausbleibt. Es zeigt sich ein Feuerwerk aus Party, Drogen und anderer Extrema, bei welchem selbst Baz Luhrmann zeitweise um seinen Thron fürchten kann. Margot Robbie begeistert mit ihrem wohl besten Schauspiel der eigenen Karriere und schafft es sogar Brad Pitt und Tobey Maguire wie unrelevante Statisten aussehen zulassen. Das geht sogar soweit, dass Tobey Maguires kurzer Part hätte komplett gestrichen werden können, was sich sogar positiv auf die viel zu lange Laufzeit von mehr als drei Stunden ausgewirkt hätte. Es bleibt ein fantastischer Film, der sich viel zu oft selbst ein Bein stellt und immer wieder darüber stolpert.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/babylon-rausch-der-ekstase
    Kinobengel
    Kinobengel

    465 Follower 552 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 26. Januar 2023
    Film Up

    Hollywood, Mitte der 1920er: Jack Konrad (Brad Pitt) ist die Diva des Stummfilms, die unbekannte Nellie LaRoy (Margot Robbie) glaubt, sie ist ein Star. Schon bald bietet ihr ein Produzent eine kleine Rolle an, wenig später reißt man sich um sie. Dann kommt die Tonspur aufs Zelluloid.

    Damien Chazelle lässt sein Publikum wieder einmal in die schlingernde Welt der Künstler eindringen. Er scheint verliebt in diesen Stoff zu sein. Das musikalische Thema von „La La Land“ hat er seinem neuen Werk untergehoben, der Humor ist ähnlich, bombastisch aufwendige Szenenbilder, eingefangen von Stamm-Kameramann Linus Sandgren, einfach die Handschrift von Chazelle, alles passt.

    Wirklich alles? Etwas ist anders: mehr Schmuddel, Alk, Drogen, nackte Haut, Rücksichtslosigkeit, Primitivität, entthronte Größen, ein böse zwinkerndes Auge auf die amoralische Traumfabrik. Die US-Amerikaner mögen „Babylon“ nicht, weil er vielleicht ein Stück Kultur bloßstellt, in kurzweiligen 189 Minuten Spielzeit für einige Jahre Erzählung von viel Schein und wenig Sein.

    Ja, aber das macht doch richtig Spaß. Eine begeisternde One Man / Women Show von Margot Robbie und Brad Pitt. Was sollen die Leinwandhelden tun, wenn man sie nicht mehr braucht? Noch mehr Koks, betteln um Rollen oder… Selbstverständlich darf das persifliert werden. Im Ergebnis eine überdeutliche Abhebung von „The Artist“ (2011 von Michel Hazanavicius) inklusive dem romantischen, von fünf Oscars begleiteten Happy End.

    Der eindeutige Kurs des Plots kann nicht mehr überzeugen als die vielen wunderbaren Einzelszenen. Hier hat „Once upon a time… in Hollywood“ (2019 von Quentin Tarantino) die Nase vorn, Robbie und Pitt sind auch hier dabei.

    Fazit: turbulent unterhaltsames Spektakel über den Abgang von Leinwandlegenden während des (technischen) Aufstiegs der Filmkunst.
    beco
    beco

    64 Follower 366 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 2. Februar 2023
    Drei Stunden Kinogeschichte, der Übergang vom Stumm- zum Tonfilm, der Bogen spannt sich von den 20er Jahren bis in die 50ziger. Die Stars leben im Babylon und verglühen im Ruhm, manchmal rühmlich, meist aber eher abgelegt, ein Zeitungsnotiz verkündet von ihrem (frühen) Ableben.
    Die Geschichte, an Hand von vier Haupt-Figuren, die unterschiedliche im Rollen Geflecht von Los Angeles einnehmen, überzeugt und trägt den Film, wobei Margot Robbie die dankbarste Rolle überzeugend spielt. Aber auch die anderen Figuren schillern und glänzen.
    Sehenswert, manchmal überladen, aber gerade darin besteht auch der Reiz
    Davki90
    Davki90

    40 Follower 281 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 18. Mai 2023
    Ein Hassbrief an Hollywood. Hätte niemals gedacht, dass dieser Film mich so begeistern wird. Es dreht sich, wie in so manchen streifen in der letzten Zeit, um den Alltag in der Filmfabrik. Er fängt gemässigt an und steigert sich dann immer mehr, bis zu Eskalation und dann fängt er wider vorne an und es geht immer so weiter, nur am Ende sind diese Eskalationen nicht mehr lustig, sondern Tod ernst. Meine 3 Lieblings Szenen sind, ohne zu Spoilern sind: 1.) Schlange, 2.) Koffer und 3.) Ehefrau. ;) Damien Chazelle, mit dem ich sonst bisher gar nichts anfangen konnte, schuf hier nicht nur ein langer, sondern einen vollgepackten Film mit einem wahnsinnigen Cast. Wie viele Stars habt ihr dem den all bekannten entdeckt? Beim 2. Durchlauf schaut man auf viele Details und es ist einfach ein fest für Filmliebhaber. Bin so Mega begeistert. Für mich ist dieser Streifen ein Meisterwerk.
    Serienjunkie91
    Serienjunkie91

    6 Follower 99 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 19. Februar 2023
    Kurzgesagt: Der Film ist einfach viel zu lang! Grundsätzlich kann ein Film lang und dennoch gut sein und fesseln. Babylon hat das bei mir nicht geschafft. Es gibt nur sehr wenige wirklich gute Stellen und der Rest ist gefühlt einfach nur unnötig.
    1Stern gibts auch nur weil ich denke das der Film durchaus gut oder zumindest besser sein können, wenn man sich mehr aufs wesentliche konzentriert hätte, wobei schwer zu sagen ist was das bei diesem Machwerk ist.
    Aber scheint mal wieder so ein FIlm zu sein bei dem die Meinungen ja sehr auseinandergehen, also sollte sich jeder am Besten selber ein Bild machen obs ihm gefällt oder nicht.
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