Polizeiruf 110: Die Lüge, die wir Zukunft nennen: Kritiken

WENN DIE KOMMISSARE ZU GIERIG WERDEN

Von Dominik Graf müssen die Zuschauer ja einiges gewöhnt sein: AUS DER TIEFE DER ZEIT vom Jahre 2013 oder FRAU BU LACHT sind nur einige Beispiele für die expressionistische Filme des Regisseurs. Auch mit dem Drehbuchautor Günter Schütter, der ebenfalls FRAU BU LACHT schrieb, ja auch. Und wer AUS DER TIEFE DER ZEIT schon nicht mochte, der wird den Polizeiruf DIE LÜGE, DIE WIR ZUKUNFT NENNEN noch weniger gefallen: Nachdem Verena Altenberger im September ihr solides und viel diskutierten Erstling DER ORT, VON DEM DIE WOLKEN KOMMEN unter Hypnose ermittelte, soll sie ihr mit ihrem Team ein Unternehmen überwachen, das unter Verdacht steht, illegalen Insiderhandel an der Börse zu betreiben. Man sollte eigentlich nichts über den Inhalt des Polizeirufs bereits vorher zu erzählen, denn die überraschenden Wendungen und Szenen überraschen einfach immer wieder, wenn sie auch nicht immer realistisch sind. Der Polizeiruf ist einfach untypisch: Es passt nicht, jetzt Namen zu nennen, geschweige denn den Inhalt. Er ist halt was besonderes und wird definitiv nicht jedem gefallen. Allerdings ist der Stil von Graf einfach cool, das Unrealistische ist bei diesem tollen Fall auch egal.